Antwort
Hallo,
ersteinmal werden nicht die Samen des Klatschmohns geerntet und verwendet, sondern die des Blau- oder Schlafmohns [Papaver somniferum]. Das ist dann der blau-schwarze Mohn im Kuchen. Auch enthält das Kraut kein Opium (braunes, autooxidatives Produkt des weißen Milchsafts bzw. Latex), sondern verschiedene Alkaloide, primär Papaverin, Codein und Morphin, die dann für die psychoaktive/ narkotische/ toxische Wirkung verantwortlich sind. Also: sicher kann man den Kuchen beruhigt essen, wenn genannte Stoffe in "aktiver Konzentration" enthalten währen, würde der Bäcker gegen das Betäubungsmittelgesetz verstoßen. Mohnsamen selbst enthalten die Stoffe nicht. Allerdings wurde festgestellt, das australische Erträge oft mit Morphin etc. aus dem Kontakt zu anderen Pflanzenteilen kontaminiert sind, so dass sich diese im Körper von Mohnkuchenkonsumenten, nach einigen Stücken, nachweisen ließen.
Gefährlich ist der Verzehr in keinem Fall: auch wenn die Faktoren hohe Kontamination und sehr großer Verzehr zusammenkommen, kann es höchstens zu Müdigkeit, leichter Benommenheit und unbedenklichen Magen-Darm-Problemen kommen (bloße Theorie). Reguläres Mohnkuchenessen hat noch nie geschadet. Kein Grund zur Sorge. Wenn man ganz sicher gehen will, kann man den Mohn aus besonders sicherer Quelle, aus biologischem, ev. Österreichischem Anbau selbst kaufen.
Durch Erhitzungsprozesse wie Backen und Rösten oder auch Waschen bzw. Dämpfen wird die Kontamination aber oft schon durch diverse Arbeitsschritte in der Bäckerei abgebaut.
LG