Das Kind ins Behindertenheim geben?

Wie fühlt man sich dabei wenn man sein Kind ins Behindertenheim abgibt? Ist es nicht so als ob man dieses Familienmitglied dann verstößt? Ich mein am Anfang geht man bestimmt noch Tag täglich hin, aber nach einer gewissen Zeit dann nur noch jeden 2ten Tag und so weiter, oder liege ich da Falsch?

Antworten (3)
@Matze

SUPER Beispiel und SUPER "Durchhaltvermögen". Ich wünsche viel Erfolg weiterhin UND kann nur bestätigen, daß es allen Wehtut, wenn man ein hilfebdürftiges Familienmitglied "abgiebt". DANK der UN-Behindertenrechtskonvention, besteht ja nun das Recht für alle behinderte Menschen, ein Leben INKLUSIV - gleichberechtigt zu Nichtbehinderten zu führen UND nicht ausgegrenzt zu werden. DIESE GLEICHEN CHANCEN FÜR ALLE , finde ich die einzigste Möglichkeit, um nicht vorab die Entwicklung voraus zu "spekulieren". Man muß immer davon ausgehen, daß die Entwicklung INKLUSIV besser beobachtet werden kann, als in Studien oder Sondereinrichtungen .

Das ist mit Sicherheit so,

Es kommt natürlich immer drauf an ich als selbst ehemalig betroffener hab da verständlicher Weise immer Hemmungen zu aber nun einen kurzen Exkurs in mein Leben

Geboren 1989 wurde bei mir eine Spastik 1992 festgestellt, nachdem ich immer noch nicht lief. Grund war aus Vermutung Sauerstoffarmut bei der Geburt.

Damals wurde meinen Eltern empfohlen mich in eben ein solches Heim zu geben. Meine Eltern sind die Herrausforderung angegangen und haben mich nicht abgegeben. Prognostiziert wurde damals ein Leben auf dem Niveau eines 4 jährigen als Leben im Rollstuhl. Um es jetzt mal etwas abzukürzen Nach einer normalen Grundschule, bin ich auf die Gesamtschule gekommen hab als Klassenbester meine 10 Klasse mit 1, 8, mein Abi als Klassenzweiter mit 2, 0 abgeschlossen und stehe heute mitten im Studium für den gehobenen Verwaltungsdienst also ein duales Stdudium am laufen. Auf den Rollstuhl bin ich seit 15 Jahren nicht mehr angewiesen vollintegriert und bei DRK und Feuerwehr tätig.

Man kann die Entwicklung also nicht wirklich einschätzen. Und die Integration in die Familie hilft seelisch sehr. Den Weg den ich gegangen bin war sicher nicht einfach und er ist es bis heute nicht, aber ich bin bis heute Dankbar.

Ich bin zwar das Paradebeispiel für eine überragende Entwicklung und alle Ärzte im Gesamtumkreis von 200 km und Berlin fehlen die Worte wenn sie meine Geschichte hören, und es wird nicht bei allen so, aber eine positive Entwicklung kann immer eintreten.

Zum Thema dauernde Pflege es gibt auch Vereine die, die Pflege unterstützen wenn es wirklich mal zu viel ist. Aber das dauerhafte abgeben fällt allen schwer auch den Behinderten die vielleicht geistig nicht so fit sind aber man merkt es trotzdem

Matze

Kind ins Behindertenheim ...

Hallo ,
mit Sicherheit GUT! Ich erziehe meine behinderte Tochter seit 18 Jahren
alleine. Ich wäre heilfroh, wenn ich endlich ein Heim finden würde, das solch ein schwieriges und kompliziertes Kind nehmen würde.
Das Kind ist jetzt seit 18 Monaten (aus der Schulpflicht raus )nur und ausschließlich hier, zuhause - jeden Tag jede Nacht .
Ich bin heilfroh, wenn sie endlich hier raus ist !
Manfred

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