Nachhilfe bis zum Erbrechen?

Ich bin da ein wenig ratlos, was ich mit meinem Jungen machen soll. Er ist nicht gut in Mathe, es scheint ihm einfach nicht zu leigen dieses Fach. Natürlich gebe ich nicht auf und fahre in immer wieder zur Nachhilfe. Ich hab jetzt schon zwei mal die Nachhilfe gewechselt aber es hilft nichts, seine Zensuren werden nicht besser. Soll man bis zum allerletzten Fünkchen Nachhilfe geben, oder es irgendwann einfach akzeptieren?

Antworten (2)
chrissi4
@hamoena32

Aus meiner eigenen Erfahrungen als Schüler kann ich sagen: In den wenigsten Fällen liegt es an mangelnder Begabung oder Intelligenz, wenn jemand schlecht in Mathematik ist. Im Wesentlichen ist mangelnde Lerneinstellung oder Fleiß für mangelhafte Zensuren verantwortlich. Natürlich gibt es hochbegabte Menschen, denen der Lernstoff ohne viel Anstrengung "zufliegt" und Mathe ist nun nicht gerade ein typisches "Lernfach", aber man kann auch mit Engagement viel erreichen. Selbst wenn die schriftlichen Zensuren nicht so berauschend sind, kann dein Sohn sicherlich im Mündlichen Einiges herausreißen, z.B. wenn es darum geht, einfache Sachverhalte wiederzugeben oder reine Fleißaufgaben zu erledigen. Diese Taktik wenden besonders einige Mädchen aus unserer Klasse schon seit Jahren erfolgreich an.

In welcher Klassenstufe befindet sich dein Sohn? Manche Menschen besitzen beispielsweise kein Talent zum Kopfrechnen, was aber NICHT automatisch mit fehlender Intelligenz gleichzusetzen ist. Spätestens bei Einführung des Taschenrechners (7./8. Jahrgang) wird der Mathematikunterricht immer schematischer und damit auch vorhersehbarer, sodass nicht nur "Rechenkünstler" Erfolg haben. Auch in der Oberstufe bedarf es, soweit ich das in der 11. Klasse erfahre, keiner so übermäßigen Abstraktionsfähigkeit. Wer im Unterricht einigermaßen aufpasst und immer nach einem festen Fahrplan/Schema arbeitet, wird auch erfolgreich sein.

Natürlich kannst du auch Nachhilfe annehmen, aber zuerst würde ich deinen Sohn fragen, ob er überhaupt den Wunsch hat, sich zu verbessern, und auch den dafür nötigen Fleiß aufbringen möchte. Ansonsten solltest du vielleicht einfach abwarten. Setze ihn und dich nicht unter Druck: Zwar spielt Mathematik in wesentlichen Studienbereichen eine entscheidende Rolle, aber wenn dein Sohn nicht gerade Mathematiker oder Physiker werden möchte, so verläuft das wohl auch nach Schema F. Eine Freundin ist beispielsweise Psychologin und hat mir erzählt, dass die Auswertung von Statistiken und Prognosen zumeist nach starren Regeln (z.B. Signifikanzniveau, Konfidenzintervalle) erfolgt. Es ist also alles mit ein wenig Einsatz schaffbar und manches entwickelt sich überdies mit der Zeit!

Alles Gute für dich und deinen Sohn!

Nachhilfe

Ohne genaue Hintergrundinformationen ist es natürlich schwer genaue Ratschläge zu geben. Resignation ist sicherlich der falsche Weg. Ich würde zuerst einmal klären was bei der Nachhilfe überhaupt passiert und dazu sowohl das eigene Kind als auch den Nachhilfelehrer selbst befragen. Falls die Nachhilfe eher eine Hausaufgabenbetreuung ist wird diese kaum die Matheprobleme an der Wurzel packen können. Findet die Nachhilfe an einem Institut statt oder ist es private Einzelnachhilfe? Ich würde in jedem Fall zu privater Einzelnachhilfe raten, da hier deutlich bessere Ergebnisse erzielt werden. Im Gruppenunterricht sind häufig Schüler verschiedener Altersklassen, die alle unterschiedliche Probleme und Anforderungen haben, so dass von der Unterrichtseinheit selbst nur ein Bruchteil an Zeit pro Kind aufgewendet werden kann.
Vielleich stimmt auch die Chemie zwischen Lehrer und Schüler nicht.

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