Wie können agressive Demenzkranke beruhigt werden?

Wir pflegen unseren Vater seit einem Jahr. Leider wird er zunehmend agressiv und wir wissen nicht mehr, wie wir das in den Griff kriegen können. Wer hat Erfahrung mit solchen Fällen und könnte uns Tipps geben? Danke schon mal im voraus. Gruß, SimmendingerBoy

Antworten (5)

Lassen Sie einen Außenstehenden, am Besten eine Pflegefachkraft aus dem Bkanntenkreis, auf Ihre Situation schauen. Sinnvoll ist es vor allem, wenn jemand auf Ihre Art der Kommunikation mit dem Patienten schaut. Sie können dadurch Hinweise erhalten, die vielleicht auf die Ursache der Aggression deutet. Im Umgang mit demenziell erkrankten Menschen kommt es im Alltag zu Situationen, die der Betroffene als Herausforderung empfindet. Häufen sich diese Situationen, kommt es zu starken Aggressionen, die sogar alle Beteiligten in Gefahr bringen kann.
Erst wenn abgeklärt ist, woher die Stimmungsschwankungen rühren, sollte der Neurologe zu Rate gezogen werden bzw. ein sogenanntes "Beruhigungsmittel". Ansonsten könnte der Patient schnell ein Medikament bekommen, dass in seinem Zustand einfach nicht angemessen wäre.

Wenn man zeit, platz und lust hat, kann auch ein haustier sehr gut helfen. eine katze zum beispiel oder je nachdem, wie fit der patient ist, auch einen ruhigen hund. das kann viel lebensfreude bringen und die patienten beruhigen.

Es hilft sehr, der betroffenen Person Mut zu machen, mit ihr zu spielen und vielleicht auf schöne Begebenheiten aus der Vergangenheit anzusprechen, sofern sie sich daran erinnert. Behandel ihn aber vor allem wie einen Erwachsenen, mit viel Respekt. Auch wenn es schwer fällt.

Die Tipps sind schonmal sehr gut!

Wir pflegen auch einen dementen Angehörigen, der leider aggressiv ist... Ich finde es sehr schwer, damit umzugehen, weil man die Person ja noch als die kennt, die sie mal war... Es ist sehr traurig :(

Antwort

Demenzkranke können durch Gesellschaftsspiele wie z.B. Mensch-Ärger-Dich-Nicht oder Kartenspiele beruhigt werden. Legen Sie die Spiele immer offen auf einen Tisch oder Boden. Durch summen von alten Liedern, die die Person kennt, wird der Kontakt verbessert.
Wenn dies nichts hilft, lassen Sie die Person in der Wohnung "räumen". D.h., dass die Person z.B. im Schlafzimmer allein gelassen wird und dort die Kleiderschränke ausräumt und wieder einräumt. So vergisst der Betroffene seine Gründe für die Aggressionen. Der Erkrankte muss immer beschäftigt sein, damit er keine Ideen für Flucht erstellen kann.
Wenn das auch nicht hilft, lassen Sie sich von Ihrem Hausarzt Beruhigungstabletten verschreiben.
Die Demenz tritt meistens in Phasen von einem Viertel-Jahr auf.

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