Freundin, die vielleicht sexuell missbraucht wurde

Hallo Forum,

ich bin seit Oktober 2010 mit einem Mädchen zusammen, die rund 4 Wochen nach unserem Zusammenkommen starke Magenschmerzen entwickelt hat - aus heiterem Himmel. Wir sind vorher schon sexuell aktiv gewesen, anfangs nur petting, später auch Geschlechtsverkehr. Ich habe folgendes beobachtet: es war bisher generell schwierig, mit ihr über Emotionen zu kommunizieren. Beim Küssen hab ich nichts bemerkt, allerdings beim Petting fiel mir auf, dass sie mehr oder minder anteilnahmslos da lag, sich weder gerührt, noch gewehrt hat. Ich hatte im Nachhinein das Gefühl, dass es ihr unangenehm gewesen sein könnte, bin aber in dem Moment nicht drauf eingegangen. Ebenfalls, als wir das erste Mal miteinander geschlafen haben, hat sie angefangen, stark zu zittern, worauf hin ich dann abgebrochen hab. Spätere sexuelle Handlungen schienen dann im Einvernehmen wobei der Oralverkehr von ihr aus direkt abgelehnt wurde. Leider hab ich es bisher nicht geschafft, auf eine adäquate Art mit ihr über die Dinge sprechen zu können, weil sie es anstrengend findet, darüber nachdenken zu müssen und sie hat es anscheinend nie gelernt, ihr Empfinden verbal auszudrücken. Generell sagt sie, dass sie es gut gelernt hat, zu verdrängen.

Was jetzt aber viel mehr einschränkend ist, ist ihr derzeitiger körperlicher Zustand, der sich in den letzten Monaten drastisch verschlechtert hat, da sie unregelmäßig und schlechte Ernährungsgewohnheiten entwickelt hatte. Obendrauf kamen zusätzlich noch Panikattacken mit Kreislaufbeschwerden. Familiär scheint sie gar keinen Halt zu bekommen, was mich zusätzlich beunruhigt. Beide Eltern, zumindest der Vater machen einen gebildeten Eindruck und sind sozial sehr engagiert.

Es erscheint mir alles etwas verworren. Sie ist zwar in psychotherapeutischer Betreuung, aber ich befürchte, dass sie dort auf so ein Thema kaum zu sprechen kommen wird.

Ich bin jetzt ihr 2ter Freund. In ihrer ersten Beziehung vor 3 Jahren hat sie ähnliche Symptome entwickelt, die damals sowie auch in den letzten Monaten immer auf physiologische Ursachen untersucht worden sind. Obendrauf haben sich Depressionen, Panikattacken und Angstzustände gelagert, die einen normalen sozialen Umgang und keinerlei Integration zulassen.

Ich wollte jetzt wissen, ob die Möglichkeit besteht, dass dort sexueller Missbrauch vorgefallen ist und es Menschen gibt, die sich in so einer Situation selber sehen.
Ich bin mir auch unsicher, ob ich sie darauf ansprechen sollte. Bisher hab ich es vermieden, weil ich der Meinung war, sie müsste selber darüber anfangen zu sprechen. Ist es clever, es anzusprechen und somit vielleicht einen gewissen Druck rauszunehmen oder sollte ich es lieber lassen?

Ich weiß, dass die Symptome vielseitig sind und dass es auch was anderes sein könnte. Ihr Vater als auch ihre Oma (Mutter des Vaters) hatten in ihrer Jugend ähnliche Symptome.

Vielen Dank für eure Antworten!
Konrad

Antworten (2)
Moderator
@kono

Du schreibst ja schon, dass sie in psychologischer Behandlung ist. Ich denke mehr kannst du da nicht tun. Wenn du mit ihr zusammen bist und sie wirklich liebst, dann machst du dir Sorgen. Und genau da würde ich ansetzen. Es bringt nichts alles auf die Lange Bank zu schieben. Sprich mit ihr, über deine Sorgen, dass du das beobachtest und gerne mehr über sie erfahren willst. An deiner Stelle würde ich mit ihr reden. Spekulationen oder sie einfach zu einem Sozialpsychiatrischen Dienst zu schleppen helfen niemandem weiter.

Hallo Konrad

Auch wenn ich nicht weiß was ich Dir raten soll, schreibe ich Dir. Bevor es keiner tut!Du bist, bezogen auf Deine Wortwahl , kein dummer Mensch u daher ernst zu nehmen. Therapeuten u Psychologen gibt es viele, aber die sind überlastet-nicht erreichbar !Jede größere Stadt hat einen Sozialpsychologischen Dienst. Da gibt es auch kurzfristig kostenlose Beratung!Die sind wirklich gut. Dort könntest Du auch ohne Deine Freundin mitzunehmen vorsprechen und einen neutralen Rat bekommen. Viel Glück

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