Gibt es noch medizinische Verwendungen von Nachtschattengewächsen?

Bisher habe ich von Nachtschatten entweder sehr harmlose Beschreibungen gehört (z. B. für Tomaten, Kartoffeln, Auberginen, etc.) oder aber totale Horrorgeschichten (z. B. Stechapfel). Außer von den bekannten Nachtschatten-Nahrungsmitteln lasse ich deshalb die Finger von allem.

Trotzdem interessiert mich, ob es heute noch medizinische Verwendungen von Nachtschatten-Pflanzen gibt. Weiß da jemand mehr als ich?

LG,

Jutta

Antworten (1)
Nachtschatten/ Indikationen

Die gibt es. In eine Klasse fallen da Alraune, Bilsenkraut, Stechapfel/Engelstrompete, Tollkirsche, Tollkraut etc..
Ihnen allen sind die hochaktiven Tropanalkaloide mit Effekten auf Parasympathikus gemeinsam. Intoxikationen machen sich durch erweiterte Pupillen, Mundtrockenheit, Schluckbeschwerden, Herzrasen, erhitzte/trockene Haut, Delirien, Spastiken und dem Tod u.a. durch Atemlähmung bemerkbar. Psychoaktives Profil sind die der Aphrodisiaka, Halluzinogene* oder Entaktogene* (Angstzustände). Die komplikationsärmste Pflanze ist in diesem Zusammenhang ist das Bilsenkraut (Hyoscyamus niger var.). Die Homöopathische Indikation führt das Mittel als Hochpotenz, etwa "Hyoscyamus D30", bei Obszönität, Epilepsie, Krämpfen (Magen, allgemein) und allgemeinen Angstzuständen auf. Das gleiche gilt für reguläre (forte-) Phytotherapeutika. Auch Tollkirsche (Atropa), Stechapfel (Datura) werden häufig homöpathisch, mit gleichen Indikationen benutzt und aufgeführt.
LG

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