Ist Waldmeister gefährlich für die Gesundheit?

Wir produzieren unseren Waldmeistersaft so, dass wir den echten Waldmeister aus dem Wald drei Tage lang im Kühlschrank in Zuckerwasser ziehen lassen. Da sind dann natürlich auch die Stengel unter Wasser. Ausserdem habe ich einige Pflanzen mitgenommen, und verwende diese nun im Garten als Bodendecker - ist sehr dekorativ.

Vor allem nach dem ausgezeichneten Beitrag von Medicus oben bin ich jetzt unsicher, ob wir den Verzehr von Waldmeisterprodukten einschränken sollten. Ich dachte immer, das Problem bei Waldmeisterprodukten wäre der grüne Farbstoff, der Kinder so hippelig macht. Den verwende ich natürlich nicht.

Momentan such ich nach einer guten, wissenschaftlichen Quelle, wo das Thema ausreichend bearbeitet wurde. Vielleicht kann mir jemand einen Tip geben? Ich sehe selbstredend, dass dieser Thread alt ist, aber das Thema veraltet ja nicht...

Prblematisch ist Waldmeister vor allem für kleine Kinder, denn die sind ja ganz wild auf das Zeug. Ich muss meine Enkel immer stoppen, wenn sie bei mir zu Besuch sind.

In Waldmeister ist viel Cumarin enthalten und das führt bei manchen Menschen zu Kopfschmerzen. In größeren Mengen verzehrt, sol les auch die Gerinnung des Blutes verhindern können. Also sehr gesund hört sich das in der Tat nicht an. Aber ich denke mal, es kommt immer auf die Menge an, wie bei allen Lebensmitteln. Wer gesund ist und nur gelegentlich mal Waldmeisterbrause oder "Wackelpudding" aus Waldmeister zu sich nimmt, der stirbt schon nicht gleich daran.

Das Zeug ist aber auch fürchterlich! Es schmeckt nicht nur scheußlich, sondern es schüttelt einen richtig, wenn man sich durchliest, was die da alles reingetan haben, ist doch reinste Chemie!

Der selbst gepflückte Waldmeister ist nicht gesundheitsschädlich

@Brawim
Wenn man keine genannten Erkrankungen hat und nicht gerade frisch operiert wurde kann man Waldmeister in geringen Mengen bedenkenlos verwenden, jedoch ganz nach dem Motto: "Dosis venam facit" - "Die Dosis macht das Gift" (Paracelsus)

Ich hoffe ich konnte damit behilflich sein.

Das im Waldmeister enthaltene Cumarin ist Hauptbestandteil des Rattengiftes. Marcoumar (Wirkstoff Phenprocoumon) wird medizinisch als Thromboseprophylaxe und als Durchblutungsförderer eingesetzt und kann in hoher Dosierung zu inneren Blutungen führen. Menschen mit Durchblutungsstörungen, Diabetiker und Gefäßkranke können von der durchblutungsfördernden Wirkung des Waldmeisters profitieren, auch ist die Waldmeisterbowle bei richtiger Zubereitung bedenkenlos zu genießen - hier gilt die Faustregel - nie mehr als 3g angewelkten Waldmeister pro Liter Flüssigkeit. Man kann den Waldmeister von 15 Minuten bis zu einer Stunde ziehen lassen - sollte jedoch zwischendurch das Aroma überprüfen. Die Stielanschnitte enthalten Bitterstoffe und sollten nicht mit der Bowle in Berühung kommen - also Waldmeister kopfüber in die Bowle tauchen. Vom Genuss von Waldmeister sollte Abstand genommen werden wenn man an Blutgerinnungsstörungen leidet, bekannte Magen bzw. Zwölffingerdarmgeschwüre hat oder an Oesophagusvarizen (Krampfadern in der Speiseröhre) leidet.
Echter Waldmeister darf in der Lebensmittelindustrie gerade wegen seiner giftigen Inhaltsstoffe nicht mehr verarbeitet werden. Wie gesagt ist er in geringen Mengen genossen ungefährlich - überdosiert kann man sich jedoch in akute Lebensgefahr begeben. Das Gegengift ist übrigens hochdosiertes Vitamin K welches die Gerinnungskaskade wieder in Gang bringt.

Waldmeisterblätter oder andere Pflanzenteile bitte NIE essen!

Seit 1974 darf Waldmeister in Deutschland eh nicht mehr zur Aromatisierung von Getränken etc (alle Lebensmittel) verwendet werden, von daher ist der Geschmack den du so magst sowieso künstlich ;-)
Und der "echte" Waldmeister, also die Pflanze ist nur "kaum giftig", da müsstest du schon eine halbe Wiese futtern :-)