Kein Verständnis

Hallo zusammen
Die Frage ist zwar schon einige Jahre alt, aber meine Antwort interessiert vielleicht noch immer jemanden. Im realen Leben werde ich jedenfalls oft darauf angesprochen.
Ich (28) bin seit über 5 Jahren mit meinem Freund (26) zusammen. Fast genau so lange führen wir eine offene Beziehung. Wir lieben einander sehr, führen eine harmonische Beziehung und möchten zusammen alt werden. Auch sexuell läuft es top. Die anderen Partner sind also nur Nebensache. Wir haben eigentlich nur 4 "Regeln": immer mit Kondom, wir erzählen einander alles (bzw. eigentlich erzählen wir es uns erst, wenn es wirklich konkret wird und über Flirterei hinaus geht), unsere Beziehung hat immer Vorrang (zB wenn der Freund und ein Anderer den Abend mit mir verbringen möchten, wird der Freund immer bevorzugt), keine längeren Affären.
Für uns fühlen sich diese Regeln natürlich an. Die Faszination an anderen Partnern verfliegt meistens sehr schnell wieder. Manchmal auch schon bevor es zum Sex gekommen ist. Wir suchen wahrscheinlich beide die Bestätigung, dass wir auch auf andere attraktiv wirken. Ich bin eigentlich stolz darauf, dass auch andere Frauen auf meinen Freund stehen und er alle letztendlich im Regen stehen lässt und nur mich will.
Wir haben je vielleicht zweimal im Jahr andere Partner. Wir haben beide nicht Lust auf mehr. Das hat sich so eingependelt. Ich denke, wöchentliches Fremdvögeln würde eine Beziehung doch sehr belasten.
Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass mein Interesse an anderen Partner kleiner ist, wenn wir gerade eine kleine Krise haben. Das zeigt mir, dass wir das Richtige tun. Wir wollen beide unsere Beziehung nicht gefährden und haben da auch vollstes Vertrauen ineinander. Das Eine ist mein Leben und das Andere eben nur ein bisschen Spass.
Bis jetzt hat das hervorragend geklappt und unsere Beziehung bereichert - sexuell und auch sonst. Wir geben nicht viel auf die Meinung anderer, bleiben flexibel im Denken und bemühen uns tagtäglich um uns und unsere Beziehung.

Ich persönlich bin der Meinung, dass es jeder Beziehung passieren kann, dass sich einer der beiden fremd verliebt. In einer offenen fehlt aber der Reiz des Verbotenen. Natürlich habe ich keine Garantie, dass das bis an unser Lebensende problemlos funktioniert. Aber in welcher Beziehung hat man das schon?

Herzlich, Sirli

Bei einer offenen Bezhiehung ist es fast ausgeschlossen, dass diese auch wirklich gut funktioniert. Die Bindung an einen anderen Menschen kann recht schnell passieren. Wenn Paare es schaffen eine offene Beziehung zu leben, so ist das für die Beiden gut. Aber es gehört eben viel Toleranz dazu.

Ob Frau oder Mann, wenn man sich für eine Beziheung entscheidet sollte man sich auch Vertrauen können. Dabei ist die sexuelle Ebene natürlich sehr wichtig.

Wenn es Probleme in einer Beziehung gibt, sollte man auch darüber sprechenen können. Eine offene Beziehung verlangt von beiden Partnern extrem viel Toleranz.

Eine feste Partnerschaft ist dazu da, sich entsprechend aufeinander verlassen zu können. Die sexuellen Fähigkeiten sollten in einer guten Beziehung ebenfalls fest integriert sein.

Wenn ein Paar sich entscheidet besonders tolerant zu sein auch eine offene Beziehung mit wechselnden Sexualpartnern zu führen, so ist das deren Entscheidung. Manche Menschen können das trennen. Liebe und Sex sind da getrennt und das ohne Kompromisse.

Meine Wahrheit dazu lautet, dass ich mit meiner Partnerin die Herausforderungen des Lebens gemeinsam bewältige, die Geschenke des Lebens teile und gemeinsam genieße. Ich danke dem Leben, dass wir uns als elterliche Einheit erfahren und es genießen dürfen.

Ich könnte jetzt noch stundenlang weiter machen, mir ist sehr bewusst warum ich eine Partnerschaft führe ;-)

Etwas zu Männern;

Jeder Mann, ob er es nun wahrhaben will oder nicht sieht "Frau" durch eine 20 Dioptrien Mutterbrille, ein Filter. Frauen (Mütter) machen Männer - Männer sind mit den Müttern der Kindheit (nicht der Mutter im jetzt) auf das tiefste verstrickt (mit den Vätern auch, aber anderes Thema).

Wer diese unbewussten Verstrickungen nicht löst, lebt in seinen Beziehungen zutiefst unfrei. Was Männer wollen ist "Die heilige Hure", tagsüber die treu sorgende Hausfrau und Mutter, nachts die geile Hure (für Frauen ist dieser Spagat zumeist sehr schwierig). Wer tief mit seiner Mutter verstrickt ist, der hat extreme Probleme, Mutter und Hure in einer Person zu sehen und produziert unbewusst Schuld und Schamgefühle, welche sich auf das Sexualverhalten auswirken. Das ist einer der Gründe, warum die meisten Männer sich nur bei einer "bezahlten" Frau die intimsten Wünsche die ihnen vor Ihrer Partnerin tot peinlich sind ausleben können.

Gegenfrage:
Warum dann eine Beziehung haben, wenn ich mich duch alle Betten schlafen will?

Übrigens zum Thema Studien:
Studien haben aber auch ergeben, dass Personen, die wie oben denken, daheim nur eine Mama brauchen d. h. Putzfrau, Köchin, tröstende Freundin wenn es mal schief geht und vielleicht, wenn es außerhalb nicht klappt jemanden mit dem man notfalls auch schlafen kann.

Wenn eine Frau das mit sich machen läßt ... selbst schuld !

Ich antworte mal mit einer Gegenfrage;

Was hat Geschlechtsverkehr mit einer Person mit Beziehung zu tun?

Geschlechtsverkehr kommt in den meisten durchschnittlichen Ehen (nach 5 Jahren) 1, 7 mal im Monat vor (im Schnitt 5:30 Minuten). Und die restliche Zeit, was machen die Partner da?

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass das Thema offene Beziehung viel komplizierter ist, als man denken mag. Man denkt zunächst, warum soll man nicht mit anderen Sex haben? Liebe und Sex lassen sich wunderbar trennen...
Das mag auch in vielen Fällen wirklich so funktionieren. Aber in den meisten offenen Beziehungen, in denen sich beide betreffenden Partner wirklich lieben, kommt es früher oder später zu Komplikationen. Irgendwann lernt einer jemanden kennen, in den er sich ungewollt auch verliebt. Und dann wirds kompliziert! Ein Partner bleibt dann auf der Strecke und beginnt, darunter zu leiden. Ich bin der Meinung, dass das irgendwann gegen den Baum gehen muss. Es ist besser sich zu entscheiden, entweder man wählt eine feste Partnerschaft oder man führt ein Single-Leben, in dem man immer mal wieder Spaß hat und irgendwann läuft einem dann der/die Richtige über den Weg. Eine funktionierende Partnerschaft muss immer auf Vertrauen basieren. Sobald das gestört ist, macht es keinen Sinn mehr! Was ich mir ev. vorstellen kann, um das Problem auszuschließen, wäre Polyamorie. Das sind Beziehungen, in denen sich die Paare Sex und Liebe mit anderen erlauben. Da ist dann aber Offenheit ganz wichtig. Es darf nie einer das Gefühl haben, zu kurz zu kommen und alle Beteiligten müssen 100% dazu stehen und damit umgehen können und es muss Regeln geben. Sicher ist aber auch das in der Praxis nicht immer so einfach umzusetzen. Ich finde immer noch die beste Form des Zusammenleben ist die Monogamie. Nur dann hat man zu Hause wirklich den Hafen, den die meisten Menschen einfach brauchen.

Also ich finde das voll in ordnung, wenn die 2 zusammen sind und sich lieben, wieso sollten sie dann nicht mit anderen sex haben?
sie haben ja nur sex und lieben diese personen nicht !!