Antwort
Das Mädesüß (Filipendula/ Spirea ulmaria), schwedisch mjödört (Metwurz) fand im indoeuropäischen Kulturkreis Gebrauch zum süßen des Mets (Honigwein), wie der Name sagt. Der Geschmack ähnelt dem des Wintergrüns welches wiederrum mit zahnärztlichen Mundspülungen assoziert wird. Die Blütenstände haben eine Honig/Vanilleartige Note die von Salicylaldehyd herrührt. Mit Mädesüß rieben einst die Imker ihre Bienenstöcke aus, damit die neuen Bienen im Korb bleiben. Pharmakologisch wurde und wird das Kraut als Aufguss bereitet. Indikationen sind schweißtreibende, harntreibende, fiebersenkende, blutverdünnende, antirheumatische und generell virostatische Wirkungen.
Genanntes Salicylaldehyd
Übringens ist Mädesüß der Ursprung des Aspirins. Aspirin ist ein Kunstwort aus A (Acethyl) - Spir (Spir(e)a, vom spiralförmigen Blütenstand nach dem Verblühen) - in (keine Bedeutung). Jedoch hat das Mädesüß keine der negativen Auswirkungen des regulären Aspirins, etwa Irritation der Magen-schleimhaut. Das liegt an integrierten Gerbsäuren, die die Salicylsäure "entschärfen".
Auch gebeizt wird noch mit der Pflanze. Es konnten gelbe, grüne, hellrote oder schwarze Farbtöne erzielt werden.