Welche Schaltungen werden bei Trekkingrädern angeboten?

Ich möchte mir gern ein Trekkingrad kaufen und möglichst eine optimale Schaltung haben. Bisher habe ich nur Kettenschaltungen gesehen, gibt es auch welche mit Nabenschaltung oder andere Systeme und welche wäre euerer Meinung nach zu empfehlen?

Antworten (4)

Dass man bei Nabenschaltung anders schalten muss, ist klar?

Shimano Nexus

Hallo. Ich kann dir Shimano Nexus achtfach Nabe empfehlen. zeroflo93

Ja natürlich, Nabenschaltungen gibt es für Trekkingräder, und die sind sogar viel besser als die Kettenschaltungen, weil man kaum Verschleiß hat und auch wenig Wartung!

Klar

Klar gibt es auch Nabenschaltungen.

Warum du bisher bei Trekkingrädern (ja letztlich die Allrounder für Alltag in der Stadt, voll verkehrsicher und praktisch, aber auch für Feldwege und auch leichtes Gelände) nur Kettenschaltung gesehen hast, ist mir schleierhaft. Zumindest in der jüngeren Vergangenheit und in Fahrradläden. Vor ein paar Jahren waren Nabenschaltungen vielleicht noch was für Hollandräder für alte Leute, zu wenig Gänge für sportliche Ambitionen, aber das ist heute anders. Nur sind sie halt was teurer, also im Supermarkt (da solltest du eh kein Rad kaufen, wenn du was robustes wilst) wohl eher nicht anzutreffen.

Nabenschaltungen haben bei vielen Leuten noch ein etwas angestaubtes Image nach dem Motto Sachs Torpedo, 3 Gänge, Rücktritt.

Die Königsklasse der Nabenschaltungen ist die Rohloff Speedhub mit 14 Gängen und einem Übersetzungsbereich von 520%. Natürlich ohne Rücktritt (sowas ist nicht mehr zeitgemäß), und super leichtgängig. Geschaltet wird über einen Drehgriff. Für den gleichen Übersetzungsbereich brauchst du bei einer Kettenschaltung schon 27 Gänge. Im Endeffekt bildet die Rohloff die Eigenschaften einer 27 Gang Kettenschaltung in einer Getreibenabe ab (auch bei 27 Gängen mit Kette hast du nur 14 sinnvoll nutzbare Gänge - Kombinationen mit extrem schräg laufender Kette sollte man nicht fahren und bestimmte Kombinationen aus Kettenblatt und Ritzel haben das gleiche Übersetzungsverhältnis - bleiben auch nur 14 Gänge, die wirklich Sinn ergeben). Das gute Stück kostet allerdings alleine schon so viel, wie ein gut ausgestattetes komplettes Trekkingrad. Deutlich billiger, aber nicht viel schlechter, wäre z.B. die 11-Gang Nabenschaltung aus der Shimano Alfine Serie (was um die 400% Übersetzungsbereich) oder die NuVinci N360 (360% Übersetzungsbereich, stufenlos ohne Gänge).

Ein gut ausgestattetes Rad mit Shimano Alfine 11-Gang Nabe (z.B. Gudereit SX-A, das auch gleich Nabendyanmo, hydraulische Felgenbremsen von Magura und auch sonst eine enorm hochwertige Ausstattung mitbringt) liegt knapp über 1000 Euro, für ein gleich ausgestattetes Rad mit Rohloff-Nabe (Gudereit SX-R, VSF Fahrradmanufaktur T900 Rohloff) kannst du gut und gerne 600-800 Euro mehr kalkulieren. Das ist allerdigs auch extrem hochwertiges Material mit geringem Verschleiß und somit langfristig gesehen geringen Betriebskosten.

Moderne Getriebenaben wie die Alfine und die Rohloff sind eigentlich konkurrenzlos für Trekkingräder, halt nur etwas teurer im Einstand. Vorteile sind, dass man die modernen Naben im Stand (geht mit einer Kettenschaltung nicht, praktisch, wenn man gerade an einem Berg angehalten hat und weiter fahren will) und auch unter Last, also beim Treten (ging mit alten Nabenschaltungen nicht, wurde blockiert oder führte schlimmstenfalls zu einem Getriebeschaden) schalten kann, sie enorm leichtgängig sind (wie eine saubere Kettenschaltung, alte Naben hatten enorme Reibungsverluste, bei Kettenschaltung wird das auch nicht besser, wenn man nicht regelmäßig die Kette reinigt, bei Naben kann man oftmals einen Voll-Kettenschutz wie den Chainglider einbauen, der Schmutz komplett fernhält) und dass die Kette nicht so stark verschleißt, weil sie immer gerade läuft (bei Kettenschaltung ist immer eine leichte Verschränkung drin, die die Kettendehnung verstärkt, je schräger die Kette, umso stärker die Dehnung und der Verschleiß, eine verschlissene Kette fährt zwar noch, aber schwergängig, mit komischen Geräuschen, der Gefahr, dass sie jederzeit reißen kann, unsauber arbeitender Schaltung und vor allem macht sie die Ritzel kaputt, die dann auch schneller gewechselt werden müssen - eine Kette ist je nach Material und Fahrstil nach 1000-5000km bei Kettenschaltung und nach 20000-30000km bei einer Nabenschaltung verschlissen). Nachteile sind allenfalls der nicht ganz so große Übersetzungsbereich der Shimano Alfine (merkt man nicht, wenn man nicht gerade brutale Steigungen in der Gegend hat) und der hohe Preis bei der Rohloff.

Es gibt noch Tretlagergetriebe, die sind aber enorm selten anzutreffen. Ein paar ehemalige Automobil-Ingenieure von Porsche haben mal angekündigt, eine super-revolutionäre Tretlagerschaltung für Fahrräder auf den Markt zu bringen, aber die ist glaue ich noch Zukunftsmusik und wird, wenn sie in der Gegenward angekommen ist, wohl auch ziemlich teuer werden.

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