Burnout-Syndrom als Krankenschwester

Hallo. Ich arbeite seit 10 jahren im Nacht Dienst als Krankenschwester. Durch die ständig steigenden Anforderungen u. steigende Patientenzahlen bin ich ziemlich ausgepowert. Ich kann nicht mehr mit Pat. umgehen, hab keine Nerven u. Geduld mehr. Zu hause bin ich nur noch müde u. gereizt. Wechselschicht kann ich aus privaten Gründen nicht machen. Ich weiss einfach nicht mehr wie es weiter gehen soll. übrigens, ich bin 43 Jahre alt.

Antworten (15)
Nachtrag Politisch aktiv werden

Von den realen politischen Verhältnissen ausgehend sollte man auch die Lobbyarbeit nicht unterschätzen: Netzwerke oder Verbände können Gelder für selbstgewählte Lobbyisten aufbringen, welche keinesfalls der Krankenpflege entstammen müssen. Ob beauftragter Anwalt oder wie auch immer, Hauptsache ist, daß Inhalte wirksam an Abgeordnete herangetragen werden.

Weitere oder bessere Ideen? Nur zu! Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Politisch aktiv werden

Ich kenne diese Probleme seit 30 Jahren. Was mir während dieser Zeit auffiel: Eine Selbstorganisierung der Krankenpflege ähnlich dem Marburger Bund scheint auch weiterhin in weiter Ferne zu liegen, ganz abgesehen vom Thema Pflegekammer. Warum? Sind es Berührungsängste mit dem politischen Getriebe? Sind es falsche Komplexe? Ist es fehlender Mut? Oder fehlende Fantasie? Ich bin da inzwischen einfach nur noch ratlos.

Wer hat beispielsweise gesagt, daß man seinem bzw. seiner zu wählenden Abgeordneten mit den Problemen der Krankenpflege nicht auf den Nerv gehen darf? Die haben doch alle Büros, wo man gerne mehrmals im Jahr mit seinem Anliegen vorstellig werden darf. Ich denke, da kann man auch schon mal deutlicher werden, gemäß dem Motto: Meine Kollegen und ich möchten Sie ja gerne wählen, doch dann müssen Sie auch für uns etwas tun! Das dürfte dann schon eine etwas andere Qualität haben, als beim nächsten Flashmob scheintod auf den Boden zu stürzen.

Dank Internet sind auch E-Mails oder Petitionen unkompliziert möglich. Netzwerkarbeit könnte ebenfalls ein gute Sache sein. Aktivitäten in einer Partei der Wahl wären auch eine Möglichkeit, so man sich's zutraut. Letztlich steht und fällt das Ganze mit der Frage: Möchte die Krankenpflege in Deutschland eigentlich wirklich ernst genommen werden?

Ein Blick in die Niederungen der realen Verhältnisse zeigt doch erst einmal Folgendes: Sorge um ein Qualitätsmanagement nach industriellem Vorbild, welches Dank fehlender Pflegekammer und fehlender Kontrolle der Krankenkassen ohne Widerspruch als sogenannter Standard verankert wird. Bei unseren ärztlichen Kollegen spricht man bis heute von Empfehlungen. Für mich bedeutet dies: Verschwendung von geistigen und menschlichen Ressourcen, weil eine Diskussion zwischen Theoretikern und Praktikern auf Augenhöhe nicht möglich ist.

Davon abgesehen schafft es die Krankenpflege nur in Ausnahmefällen, ihr hehres Ethos im Alltag der Mitarbeiter unter Beweis zu stellen, da von außen verursachte Probleme intern z.B. per Mobbing oder anderer Autoaggressionsarten verarbeitet werden. Für mich bedeutet dies: Der entstandene Druck findet leider nicht seinen Weg zurück zum Urheber, weshalb ihm diese Probleme auch herzlich egal sind.

Also noch einmal die Frage: Möchte die Krankenpflege in Deutschland eigentlich wirklich ernst genommen werden? Ohne eine an die wahren Ursachen rührende Aggressivität wird ihr dies nicht gelingen. Hinterher können wir uns alle ja dann wieder ganz dolle liebhaben!

Schweiz-Deutschland

Hallo zusammen,
Ich hab mir mal alle Beiträge angeschaut und bin nicht sonderlich überrascht. Bei uns in der Schweiz haben wir nun auch die Fallkostenpauschale und ich schaue mit Besorgnis in die Zukunft des Gesundheitswesens. Ich werde mitte September diplomiert sein und hoffe, dass ich dann ein gutes Team erwische. Aktuell versucht unser Spitalchef die Stellen der dipl. PP zu erhalten oder sogar noch auf zu stocken. Aber was ich gesehen habe haut mich um. Wenn die Tarifverträge so bleiben wie sie sind bei uns, haben wir etwa 20Mio. Minus pro Jahr - und wo das bitte einstreichen? Und genau aus diesem Grund werden wohl künftig mehr Hilfspflegende (FaGe) eingesetzt.
-> unsere Politik treu nach dem Motto "die anderen Lännder konntens zuvor zwar nicht, wir sind aber schweizer und uns wird das Kunststück gelingen - falls nicht, nun, bei uns durfte ja das Volk darüber abstimmen"

Ausstieg möglich?

Eine Verwandte von mir hat das auch Jahre lang mitgemacht. Vor allem die Nachtarbeit und die Intensität hat sie fertig gemacht. Am Ende blieb ihr nichts anderes übrig als auszusteigen und sich etwas neues zu suchen. Der Schritt war schon ziemlich mutig und kommt wahrscheinlich nicht für jeden in Frage. Man sollte zumindest aber überprüfen, ob man Möglichkeiten findet, aus diesem Beruf auszusteigen und etwas erfüllenderes zu machen.

Hab ich schon hinter mir

Ich arbeite seit 17Jahren in der ambulanten Pflege, habe Bourn out u, chronische Überarbeitung hinter mir.Es hat sich viel zum Negativen verändert in der Pflege.Es ist viel stressiger geworden, Massenabfertigung , Rennen bis zur Erschöpfung, die Klienten werden anspruchsvoller, die Kollegen unkollegialer, um freie Tage muss man fast betteln, die Überstunden klettern in die Hunderte, man verliert bald die Lust in diesem Beruf zu arbeiten, doch manchmal bei besonderen Erlebnissen bei den Klienten bin ich doch wieder froh diesen Beruf zu haben u, einen besonderen Einblick in Familien zu bekommen

Ich kann nicht mehr

Hallo, auch ich arbeite schon 18 Jahre im Nachtdienst. mir geht es wie Dir. Bin seit 4 Wochen im Krankenstand, hab meine 1. Sitzung bei einem Psychologen gehabt und es tut gut.Hab einen antrag auf Versetzung im Haus gestellt aber das dauert. Hol Dir Hilfe. Allein schaftst Du das nicht

Wieso wenig verdienen!

Der Unterschied was Krankenschwestern verdiene liegt auch Oft an den Tariflichen
bedingungen. Aber was viel wichtiger ist als Geld sind Urlaub extras Überstundenvergütungen etc.

Frau gast

Hallo alle zusammen. Ich bin nun seit fas 10 Jahren in den Beruf als, damals habe ich noch lernen dürfen, mit dem sterbenden Patienten umgehen zu lernen !!! Damals, als noch Zeit war, viel es schon schwer...!!! Denkt alle mal zurück! Aber heute ist es Grundvoraussetzung für mitlerweile 9.- Klässler... !!!Scheiße...! So ein verantwortungsvoller Beruf..! Schön, wenn man seine eigene Mutter oder Vater in solch Hände übergeben darf, weil man ja durch die Arbeitszeiten nicht in der Lage ist, seine eigene Familie zu betreuen, sondern andere... toll, tolll, ...tolll! Das ist das was wir alle brauchen..! Und jetzt kommt bestimmt wieder ein Schnulzenbeitrag von einem der zur Zeit Studiert, ( und noch gar keine Ahnung hat wie das "Arbeitsleben ist") und sagt, ....naja...wer dafür nicht geschaffen ist, solte doch etwas anderes machen...!..>LACH> ..Ja genau..(.9.). -Klässler, die nur gelernt haben, was auf deutsch.. " Fi... Dich " heißt! ..DIE WISSEN´S !!!!Ärgere mich so, das ich nichts vernünftiges gelernt habe..KOTZ !!!Aber davon ab, ist es ja soooo toll einen Job zu haben und dafür keine Familie mehr...! SUUUUPER!! Alles läuft nur noch befristet.Keine Chance mehr privat was auf zu bauen, weil man von der Bank mit nem befristeten Vertag ausgelacht wird...! Ist schon toll so´n Familienleben im "sozialen Frauenberuf"" PUNKT!

Burn out

Ich Liebe meinen Beruf auch, aber es ist eben nur mein Beruf und mein Privatleben ist mir sehr viel wichtiger. Und wenn mir mein Beruf so schwer gemacht wird durch z.B. immer höhere Fallzahlen u.s.w bin ich doch nicht im falschen Beruf! Es muss sich in der Gesundheitspolitik etwas ändern.Ich kann doch nicht mein gesamtes Leben auf meinen Beruf ausrichten.

Burn out

Hi, Ich bin 32 Jahre alt und seit 5 Jahren in diesem Beruf. Also ich empfinde es als sehr einfach zu sagen wenn du nicht mehr kannst, dann musst du den Beruf Wechseln. Das müssten dann nämlich sehr viele Krankenschwestern. Die Bedinungen in diesem Beruf werden immer schwerer, immer mehr multimorbide Ältere Patienten, Pflegekräfte werden durch Pflegehilfskräfte ersetz tund und und.Wer hält das aus? Wir sind Menschen, keine Robotor.Ich habe erst eine Nachtschicht hinter mir in der ich nur zu Dokumentieren gesesen, war sonst nur Unterwegs und das 9 Std. lang. da lässt "Burn out" schön grüssen. Wenn sich nicht in nächster Zeit etwas in der Pflege ändert wird das ein sehr grosses Problem in der Pflege. Und da hilft dann auch kein Weiterbilden mehr, es sei den es ist weg von der Pflege am Patienten.

Burn out

Hallo, ich bin seit 36 Jahren Krankenschwester.Habe drei Ausbildungen im Laufe meines Lebens gemacht.1.Fachkrankenschwester 2.OP-Fachschwester 3.Fachschwester Anästhesie/Intensivmedizin.Ich habe in diesen Bereichen in allen nur erdenklichen Formen gearbeitet und dann auch noch zwei Kinder grossgezogen.(alleine)Wenn man diesen Beruf liebt und Patienten betreuen will und sich immer wieder fragt"Möchte ich mein eigener Patient sein?"dann wird keine Macht der Welt verhindern können dass ich mich optimal um meine Patienten kümmere und kein gemachtes Dogma wird das verhindern können.Nicht soviel jammern und etwas weniger Mitleid mit sich selber dann ist man auch ein ganzes Stück weit weg vom burn out.Ab und zu stehen bleiben und sich selber fragen was mann da macht und wenn nur noch negatives dabei rauskommt dann ist man nicht mehr gut für die Patienten und dann ist es Zeit den Beruf zu wechseln

Burn out

Komm zu uns in die Partei DIE LINKE und solidarisiere dich mit uns! Wir werden den überkommenen Ausbeutungsstrukturen im Krankenhaus ans Leder gehen! 34 postoperative Patienten, teils schwere, werden von einer Schwester und einer Schülerin versorgt! Wir kennen das Problem und wir wissen wer für diesen Missstand verantwortlich ist !

Burn Out

Ich kann dich gut verstehen! Ebenfalls 43 und am Ende meiner Kräfte. Ich habe mich erkudigt und werde versuchen die nächsten 2 Jahre zu nutzen um aus meinen Job heraus zu kommen. Ich studiere in der Abendschule noch nebenher.
Eine harte Nummer, aber ich bin eisren entschlossen alles zu versuchen um aus dieser Hölle zu kommen.

Zusatzausbildung

Ich bin nicht Krankenschwester, aber das Thema burn out gibt es ja nicht nur in dem Beruf.
Was ich empfehlen kann, ist eine Zusatzausbildung, die einen mehr in die Tiefe bringt und weg von der Routine. Ich kenne eine Krankenschwester, die hat bei der Heilpraktikerschule Likamundi den HP Psychotherapie gemacht und war begeistert. Sie hat jetzt auch die Vision, wenn ihr der Krankenhausalltag zu sehr auf den Wecker geht, dass sie sich so ein neues Arbeitsfeld erschließen kann

Burn out

Ich bin 36 Jahre alt, auch Krankenschwester und arbeite seit der Lehre in Wechselschicht. Ich habe eine Tochter, die 10 Jahre alt ist. Ich habe in der Orthopädie gearbeitet, später septische Chirurgie und seit 8 Jahren Neurochirurgie. Aber bin auch zur Zeit total ausgepowert! Für 32 Patienten im
Frühdienst nur zu zweit(also zwei exam. Krankenschwestern) und zwei Praktikanten, 9 Zugängen und 6 Abgängen und und und... Dazu Haß, Uneinigkeit und teilweise Desinteresse unterden Ärzten. Überwachungspatienten, die schon nach einem Tag nach einer operativ versorgten subduralen Blutung oder Shuntanlage auf Station untergehen, weil sie eigentlich noch überwachungspflichtig wären, aber sie können aus Kapazitätsgründen nicht auf der Wachstation bleiben. Ich habe die Schnauze voll, weil das nicht mehr das ist, was ich mal gelernt habe, sondern nur noch eine Massenabfetigung!

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