Fortschreitende chronische Schmerzen am ganzen Körper durch Gürtelrose?
Ich bin 45 Jahre alt und habe seit über drei Jahren Nervenschmerzen am gesamten Körper. Die Ärzte haben mir in den ersten drei Jahren erzählt, die Schmerzen seien psychosomatisch. Mittlerweile werde ich immer schwächer und zu den Schmerzen sind seit 2018 auch Sehstörungen, Schwindel, Konzentrations- und Sprachstörungen hinzu gekommen. Die Beine zucken und auch die Kehle schwillt an der schlimmeren Seite (rechts) zu. Kortison in hohen Gaben verbessert die Situation. Leider hält diese Wirkung nicht langfristig an, sondern verschlimmert sich zwei bis drei Wochen nach der Kortisongabe weiter.
So fing es an:
Nach zwei Bandscheibenvorfällen fiel ich Anfang 2015 in eine depressive Phase, in der ich schnell an Gewicht verloren habe. Einen Monat später schossen mir in einer Nacht starke, brennende Schmerzen (nicht vergleichbar mit Bandscheibenvorfall) beidseitig im Lendenwirbel- und Gesäßbereich ein. Dort klebte ein physiotherapeutisches Tape. Nach Abziehen des Tapes waren Pusteln sichtbar. Die Ärzte ordneten die Pusteln als Tape-Allergie ein. Der gesamte Lendenbereich schmerzte stark.
Die Nervenschmerzen:
Eine Woche später zogen stechende Schmerzen meine Innenschenkel entlang. Seitdem entwickeln sich die Schmerzen gefühlt „schubweise“ über den gesamten Körper hinweg, in die Füße, Finger, Beine, Hände, Augen, Rachen, Schultern. Kleidung schmerzt auf der Haut, Sitzen ist schmerzhaft, aus Stichen wurden ganze Nervenstücke, die schmerzten. Die rechte Seite ist stärker betroffen als die linke.
Entzündung ZNS:
Im März 2018 wurde durch eine Liquorpunktion eine Entzündung des Zentralen Nervensystems festgestellt. Auch sind meine Augenbewegungen verlangsamt. Ein MRT des Schädels war unauffällig. Im Mai 2018 konnte ich den Kopf vor Schmerzen kaum drehen oder das Kinn auf die Brust senken und auch die Zahnschmerzen erreichten ihren Höhepunkt. Manche entzündeten Stellen klingen ab, andere bleiben (wie z.B. die Ursprungsstelle im Gesäß, von der ich vermute, dass sie immer neue Schmerzimpulse sendet). Einige Nerven zucken zusätzlich zu den Schmerzen, teilweise sichtbar.
Ich bin ausgelaugt:
Ich fühle mich körperlich immer schwächer und zu den täglichen Schmerzen sind seit 2018 auch Sehstörungen, Schwindel, Konzentrations- und auch Sprach- oder Atem schwierigkeiten hinzu gekommen, wenn die rechte Rachenseite angeschwollen ist. Kortison in hohen Gaben (5 Tage jeweils 480 mg) verbessert die Situation: die Erschöpfung ist fast wie weggeblasen, die Schmerzen gehen stark zurück. Leider hält diese Wirkung nicht langfristig an. Ich war schon bei vielen Ärzten. Keiner kann helfen.
Habt ihr schon einmal im Zusammenhang mit Gürtelrose von so einem Verlauf gehört und habt vielleicht eine Idee, was ich noch machen kann? Mein Neurologe sagt lediglich, ich müsse mich mit den Schmerzen abfinden. Ich werde nur bald nicht mehr arbeiten können, wenn es so weiter geht.
Viele Grüße