Schlimmer Leidensweg?

Hallo

ich habe jetzt schon stundenlang im Internet recherchiert und nichts gefunden. Eine sehr gute Freundin hat leider eine Niereninsuffizienz. Sie geht regelmäßig zur Dialyse und liegt jetzt seit kurzem im Krankenhaus.
Nun will sie kaum noch über ihre Krankheit reden und weicht jedes mal vom Thema ab auch wenn ich sie etwas frage. Was ich aber nachvollziehen und verstehen kann.
Sie meinte nur, dass ihr Körper die Dialyse nicht so gut verträgt wie sie es eigentlich tun sollte. Und nun wartet sie auf eine Organspende.

Meine Frage ist, muss sie nun noch mehr leiden und Schmerzen ertragen als sonst, weil ihr Körper das nicht verträgt? Ich habe etwas über Krampfanfälle und Bewusstlosigkeit gelesen. Sie wollte mir nichts dazu sagen und mit einem Arzt konnte ich bisher auch nicht reden, da der Arzt erst wieder nach Weihnachten Sprechstunden anbietet. Besuch will sie auch nicht mehr. Dennoch lasse ich sie nicht allein. Folglich habe ich alles versucht um mich so schnell wie möglich zu informieren. Dennoch keine Antwort gefunden
Bitte um Hilfe

Dankeschön

Antworten (3)

Hallo Mikael,
die Dialysebehandlung ist und wird immer eine regelrechte Quälerei bleiben. Jeder versucht damit anders fertig zu werden. Gut wer von seinen Eltern zum Wenigtrinker erzogen wurde, denn der hat es wesentlich leichter. Nach mehreren Jahren haben die meisten Patienten keine Restauschscheidung mehr und es wird verlangt in 24 Stunden max. 500 ml zu trinken. Hält man sich und trinkt wirklich nicht mehr wird man meistens immer leichter und schwächer. Viele Patienten habe ich gesehen die so ihre Muskeln abgebaut haben das sie nicht mehr laufen konnten. Trinken sie 2 Liter wie ein normaler gesunder Mensch, wird die Dialysebehandlung zur Quälerei, Muskelkrämpfe die während der ganzen Dialyse nicht mehr weggehen und an mehreren Muskeln sich steigernd auftreten können, sowie Blutdruckabfälle können dann auftreten. Nach der Dialyse ist man dann wie gerädert und hat noch für ca. 3 bis 4 Stunden weiter Krämpfe. Am nächsten Tag nach der Dialyse hat man dann so mehrere Muskelkater das man kaum noch laufen oder sich bewegen kann. Hier sollte man für sich einen Mittelweg finden. Bei unserer Dialysestation weigert sich man jedenfalls mer als 5 Liter Wasserentzug (Ultrafiltration) einzustellen. Also haben sich bei mir 3 bis 4 Liter Wasserentzug als günstig erwiesen. Zu Krämpfen kommt es jedenfalls bei mir nur noch wenn mein Trockengwicht (Gewicht nach der Dialyse) durch Körpergewichtveränderung sich verändert, da die Ärzte das Trockengewicht bestimmen, wobei in der Realität das immer noch jeder Körper selber tut und die Ärzte es da sehr schwer haben und lieber mit zu trockenen Patienten auf der sicheren Seite sein wollen (bei zu viel Wasser im Körper ist der Blutdruck zu hoch und der Patient kann regelrecht absaufen).

Hallo ich bin seit 2 Jahren an der Dialyse und es ging mir im ersten Jahr sehr gut, konnte mein Sport machen gut Essen usw.
Nach dem ersten Jahr ging es von einem Tag zum anderen bergab, ich konnte nicht mehr richtig essen kein Sport mehr machen weil ich zu schwach war.
Dann wurde ich immer immer mehr vom Gewicht herab gesetzt was mir sehr zu schaden kam, ich habe immer starke Kopfschmerzen und muß ständig brechen nach der Dialyse.
Von 96kg Gewicht und das war Muskelmasse wurde ich bis auf 72 kg runter gebracht.
Vielleicht weis jemand was es sein kann das es mir so schlecht geht die Ärzte wissen es selber nicht ich wäre ein Einzelfall lächerlich.

Schlimmer Leidensweg

Hallo Mikael,

die erste Zeit der Dialysebehandlung ist für den Patienten ein Wechselbad der Gefühle und von seelischen bzw. auch physischen Schmerzen geprägt. Gerade, wenn man aus dem vollen Leben herasusgerissen wird und sich das Leben auf einem Schlag ändert, weil man Dialysepatuient wurde. Es ist sehr schwer für Deine Freundin. Darum ist es gut, wenn sie jemand hat, mit dem sie über alle ihre Sorgen und Nöten reden kann. Dafür muss sie sich Ihnen oder einer anderen vertrauten Person öffnen.
Die Dialysebehandlung ist - wenn der Körper sich daran gewöhnt hat - kein großes Problem, wenn man von verschiedenen Zusatzerkrankungen verschont bleibt. Aber man muss selbst dafür einiges tun.
Ich bin im 42. Jahr an der Dialyse und es geht mir, nach meinen Empfinden, gut. Es ist möglich, mit der Dialyse alt zu werden. Wenn Sie noch Fragen haben, gehen Sie auf meine Webseite und schreiben mir ein Mail.

*****

Alles Gute und gute Zeit.

Thomas

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