Schwächen weisen nur auf vernachlässigte STÄRKEN hin
Rechenschwäche tritt bei Kindern und Jugendlichen immer dann besonders massiv auf, wenn der LEHRER nicht Rechnen LEHREN kann. Als LEHRER muss man – der Wortbedeutung nach – ein VORBILD im LERNEN sein. Beide Worte kommen von germ. LAISTI = FÄHRTE. Man lernt, indem man FÄHRTEN des Lebens verfolgt und ErFAHRungen macht. Wenn einen das so fasziniert, dass einem andere FOLGEN wollen, ist man LEHRER. Der MATHEMATIK-LEHRER sollte also auf der FÄHRTE der Mathematik seinen Schülern voraus sein und sie begeistern und mitreißen. Dafür wäre es schon mal günstig, wenn er weiß, dass griech. MATHEMATIKE auf Deutsch LERNBEGIERDE bedeutet. Seine Aufgabe wäre also, für Lernbegierde zu sorgen, damit sie ihm auf dieser FÄRHTE folgen. Die Untersuchungen der neuen Ich-kann-Schule haben gezeigt, dass die Kinder dem Lehrer stets auf seiner persönlichen HAUPTFÄHRTE folgen. Wenn er aber in der Früh mit der Einstellung in die Schule kommt: „Mein Gott, wenn ich nur schon wieder draußen wäre und nie mehr im Leben was damit zu tun hätte!“, dann ist dies seine Hauptfährte und die Schüler folgen ihm nicht auf der Fährte der Mathematik sondern auf der Fährte „Mein Gott, wenn ich nur schon wieder draußen wäre und nie mehr im Leben was damit zu tun hätte!“
Solche entscheidenden Weichenstellungen, die unseren Pädagogen schlicht verborgen sind, bewirken letztlich all die Modekrankheiten wie etwa Dyskalkulie. Diese künstlichen Krankheiten nehmen ja auch seit Jahrzehnten zu; man kann es exakt beobachten: im engsten Zusammenhang mit der sie und sich nicht verstehenden Pädagogik.
In einem Ich-kann-Schule-Experiment habe ich mit 10 Kindern einer 2.Klasse L, die gerade über den 20er-Raum hinaus rechnen sollten, in einer ¾ Stunde erfolgreich gelernt, bis zu zehn Millionenbeträge richtig zu addieren. Das ist Stoff der 4.Klasse Grundschule. Sie konnten es alle und wollten gar nicht mehr aufhören. Freiwillig rechneten sie zu Hause noch bis zu zehn Aufgaben mit je bis zu zehn addierten Millionenbeträgen. Da waren die Weichen auf das Gleis / die Fährte des Persönlichkeitswachstums gestellt. Das Ergebnis ist reproduzierbar.
Die Ich-kann-Schule kommt zu solchen Ergebnissen, weil mit SOG statt Druck arbeitet, mit Begeisterung statt Quälerei, weil sie statt des sachlichen SCHEINproblems das menschliche SEINSproblem löst. „Dyskalkulie“ ist kein Lern sondern ein LEHRproblem.
Ich grüße freundlich.
Franz Josef Neffe