Sollte ich mich trennen?

Hallo Ihr Lieben,

mein Mann und ich sind seid 3 Jahren ein Paar und seid Dezember 2012 verheiratet.
Im September 2012 kam unser Sohn zur Welt.

Wir sind beide 25 Jahre jung. Seitdem wir verheiratet sind hat sich einiges geändert. Mein Mann und ich streiten jeden Tag. Jede Kleinigkeit wird auf die Goldwaage gelegt. Wir sind beide Berufstätig. er Vollzeit und ich 4 Stunden am Tag. Ich mache dann noch immer Haushalt, kind, Einkauf, Hund etc. was eben so anfällt.

Mein Mann kommt von der Arbeit und denkt er hätte keinerlei verpflichtungen. Er trifft sich ohne es mit mir irgendwie abzusprechen einfach mit seinen Freunden und gestaltet seinen Tagesablauf ohne mich und den kleinen.

Er geht jedes Wochenende feiern oder mit seinen Freunden trinken.

Wenn wir uns streiten betitelt er mich als Hure, Nutte, Schlampe etc.

Er wird immer sehr schnell impulsiv und geht an die Decke, wegen absoluten Kleinigkeiten. Wenn etwas nicht so läuft wie er es möchte oder er es will bin ich daran Schuld.

Er ist schon sehr oft handgreiflich mir gegenüber geworden. Hat mich auf den Boden geschmissen oder gegen den Brustkorb geschlagen.

Es ist immer unterschiedlich. Wenn ich alles so tue wie er es möchte ist er der liebste Mann den frau sich wünschen kann und wenn nicht dann ist es für mich fast unerträglich.

Ich habe Angst vor dieser Entscheidung. Wenn ich ihm sage falls er sich nicht ändert das ich mich dann trennen werde sagt er mach doch... Verpiss dich ...

Wenn meine Freundin in solch einer Situation wäre dann würde ich Ihr raten sich zu trennen. Mir fehlt noch der Tropfen auf dem heißen Stein um diesen Schritt zu gehen. Gedanklich habe ich den Ablauf der Trennung schon 100 mal abgespielt. Nur in Wahrheit traue ich es mich nicht.

Hat jemand einen Rat?

Danke schon einmal ganz liebe Grüße

Antworten (10)
Nicht letzte, aber erste Schritte

Es wäre ja schon ein guter Anfang, wenn Du zu einer Beratungsstelle gingest. Die könnten Dir dort sicher besser weiterhelfen und Dich beraten, welche Optionen Du hast.

Denk nicht nur an Dich und Deine Abhängigkeit von Deinem Mann, denke auch an das Wohl Deines Kindes. Wenn Du Dich schon aus Bequemlichkeit opferst, opfere nicht auch Dein Kind. Oder soll es weiter so aufwachsen, wie es mitbekommt, dass sein Vater seine Mutter regelmäßig drangsaliert, evtl. sogar selber irgendwann Ziel der Misshandlungen wird? (Spätestens dann, wenn Dein Mann merkt, wie sehr Du Dein Kind liebst und dass er mit Bedrohungen bzgl. Deines Sohnes Dich leichter gefügig machen kann...)

Ich bin in so einer "Familie" groß geworden, wo Streit (um nichts) und sogar Prügel für Ehefrau und Kinder an der Tagesordnung waren. Kannst Du Dir nicht vorstellen, welche Narben das auf einer Seele hinterlässt?

@Marpusi

Er hat mir den Antrag gemacht..Weder weil ich es wollte noch wegen unseres Sohnes... Er hat es aus freien Stücken getan... ich war auch völlig überrumpelt...

was unseren Sohn angeht... Er liebt Ihn ... Das weiß ich... Er beschäftigt sich schon mit ihm, dennoch übernehme ich das meiste... Eigentlich alles... Er war noch nie allein mit dem Kleinen... Für mich steht unser Sohn an erster Stelle und das beweise ich jeden Tag... Er behauptet das auch, aber alle in unserem Umfeld fragen mich immer wieder ob er nicht bereit Verantwortung zu übernehmen... Meine Freunde und Familie sagen auch ich soll den Schritt gehen und mich trennen... meinen Weg gehen...

Wenn ich alles so mache wie er es für richtig hält dann macht er mir komplimente übernimmt Verantwortung, ist liebevoll und geht respektvoll mit mir um... Selbstverständliche dinge eigentlich... Ich bin so enttäuscht und traurig... Weiß auch nicht wo ich anfangen soll...

....

Ich habe meinen Mann nie Betrogen... War immer ehrlich und hatte niemals nur einen Gedanken an andere Männer gehabt... er hat jederzeit zugriff auf meine privatnachrichten genauso wie alle Zugangsdaten meines Facebook-Accounts... Er hat mich schon betrogen... Ich weiß nicht weshalb er mich so betitelt.. Er weiß das diese Worte mich sehr verletzen....Vielleicht deshalb... Ich bereue es nicht ein Kind bekommen zu haben... ich bin zwar jung und klar muss ich auf vieles verzichten, aber mein Kind gibt mir viel mehr wieder wie alles Glück der Welt.... Wie 'Ihr schon sagt es ist die beste Entscheidung sich zu trennen... Ich komm mir wirklich dumm vor das ich es nicht schaffe diesen Weg zu gehen... ich verabscheue Selbstmitleid, nur irgendwie hab ich nicht den Hintern in der Hose den letzten Schritt zu gehen...

@Wolfi

Es ist natürlich jedem selbst überlassen, ob er Kinder will oder nicht, aber ich finde, dass in der öffentlichen Meinung Menschen, die Kinder haben, eh schon oft genug als die Dummen gelten - und somit immer mehr Paare abgeschreckt werden, wirklich Kinder in die Welt zu setzen.

Durch die Kinder werden die Eltern natürlich erst mal wirtschaftlich und sozial schwächer gestellt und allerlei Einschränkungen unterworfen. Sie brauchen eine größere Wohnung, ein größeres Auto (oder zwei, um die ganzen Termine in den Griff zu bekommen), verbrauchen mehr Konsumgüter, haben effektiv weniger Einkommen zum Sparen oder für Urlaub zur Verfügung, können ihre Zeit nicht frei einteilen, können nicht mehr überall hin reisen, wie man das vielleicht als kinderloses Paar tun kann, muss sich in der beruflichen Karriere einschränken... - und weil man sich all diese Kinderlosen-Annehmlichkeiten "entgehen lässt", sind wir als Eltern die "Dummen".

Aber Kinder zu haben bedeutet auch in vielerlei Hinsicht eine Bereicherung des Lebens und hat viele schöne Seiten. Außerdem lernt man, Verantwortung nicht nur für sich zu tragen (sofern man das verstanden hat; bei Wiesels Mann scheint das ja nicht so gegriffen zu haben) und in einer Gemeinschaft mit vielen (unterschiedlichen) Bedürfnissen zu leben. Und von den demografischen Zusammenhängen, Rente usw. will ich gar nicht erst reden.

Und ein Kind mit 25 finde ich eigentlich genau richtig, nicht zu früh. Mit 25 sollte man schon die notwendige Reife mitbringen, und auch die gesundheitlichen Risiken für Mutter und Kind sind in diesem Alter am geringsten. Wir haben unser erstes Kind erst bekommen, als ich schon 35 war, und merke heute, 13 Jahre später, dass ich für viele Dinge, die das Elternsein fordert, schon ein bisschen "zu alt" bin. Man erträgt halt nicht mehr alles so einfach und ist auch nicht mehr so physisch und nervlich belastbar wie als Jungspund, und man denkt halt über vieles auch nicht mehr wie ein Jugendlicher, sondern als Erwachsener.

Daher mein Statement: Ja, es ist eine gewisse Einschränkung, Kinder zu haben, und ich respektiere, dass so mancher dies als Belastung empfinden würde; aber man nimmt sich selbst auch viel, wenn man bewusst auf eigene Kinder verzichtet...

@ Wiesel

Ich denke auch dass du dich trennen solltest. Dass dein Mann am WE mit seinen Freunden was unternimmt - o.k., dass es mal Streit gibt - auch normal und o.k. Aber Handgreiflichkeiten - DAS GEHT GARNICHT!!!
Grundsätzlich finde ich ja dass man mit 25 noch zu jung ist für ein Kind und es sich überhaupt sehr gut überlegen sollte, ob man sich sein Leben so stark einschränken will. Für mich steht meine Entscheidung fest - ich will keine Kinder.

Nachfragen an Wiesel

Ich kann in allem nur bekräftigen, was Jaqueline283 geschrieben hat. Aber vorsicht: Auch wenn Du Dich von ihm trennst, wird er das nicht verstehen und versuchen, Dich zurückzuholen, mit Beteuereungen und Versprechen, vielleicht auch mit Gewalt. Diesen Versprechen würde ich nicht glauben, weil er durch sein Verhalten zeigt (wenn das alles stimmt wie Du es erzählst), dass er ein durch und durch egoistischer und skrupelloser Mensch ist.

Ich wollte Dich noch fragen, wie Dein Mann eigentlich auf die Idee kommt, Dich immer wieder als Hure, Nutte, Schlampe usw. zu beschimpfen? Meint er da irgendeine bestimmte Begebenheit in der Vergangenheit, die er Dir nicht verzeihen kann? Wenn Du doch eher häuslich geworden bist (was bei einem so kleinen Kind ja ganz normal ist), dann hat er doch wenig Anlass, Dich des Fremdgehens zu verdächtigen, oder?

Ich stimme mit Jaqueline283 überein, dass Dein Mann mit seiner Rolle als Vater und Ehemann überhaupt nicht klar kommt. Er verhält sich überhaupt sehr unreif, eher wie ein 15-jähriger Teenie als wie ein erwachsener Mann. Warum hat er denn geheiratet? Wollte er das selbst oder hast Du ihn gedrängt? Oder weil das Kind da war?

Wie steht er eigentlich zu Eurem Sohn? Wie behandelt er ihn? Oder kümmert er sich überhaupt nicht (füttern, wickeln, ihn im Kinderwagen ausführen, ...)?

Und was bedeutet eigentlich, dass er sehr lieb zu Dir ist, wenn Du ihm seinen Willen tust? Was genau will er denn von Dir, welches Verhalten von Dir gefällt ihm? Geht er irgendwann auch auf Deine Bedürfnisse ein?

Zieh die Notbremse

Es wird nicht nur heute Abend so weitergehen, sondern in Zukunft wohl noch schlimmer werden, wenn du nicht die Notbremse ziehst. Wie Marsupi kann ich dir prophezeien, dass der Tag kommen wird, an dem er dich grün und blau schlagen wird.
Als Freundin, mit der er was unternehmen konnte, warst du ihm gut genug, aber mit der Rolle als Ehemann und Vater kommt er nicht klar. Er wird eher auf dich verzichten als auf seine Freiheit. Das Wort "noch" in deinem Beitrag würde ich eher streichen.
Zunächst musst du dich und euer Kind in Sicherheit bringen und erst wenn er sich halbwegs einsichtig zeigt, macht eine Eheberatung Sinn. Ich kann es leider auch nicht wirklich ausschließen, dass er vollkommen ausrastet, wenn du ihm jetzt so einen Vorschlag machst.
Wenn du nicht zu Freunden oder eltern ziehen kannst, frag bei einem Frauenhaus nach.

Ich vermute....

... das du Recht hast.. Ich habe mich auch verändert... Seitdem unser Kleiner Mann da ist bin ich viel ruhiger und häuslicher geworden... Davor waren mein Mann und ich ständig unterwegs... Wir sind jedes Wochenende in einer anderen Stadt gewesen. Köln, Berlin, Hamburg, Amsterdam etc. Nur jetzt geht es nicht mehr. Ich denke das er seine Spontanität und seine "Freiheit" noch nicht aufgeben möchte und einfach unzufrieden ist. Nur ich kann nun einmal auch nicht immer meinen Schnabel halten wenn er wieder auf Achse geht. Mir graut es schon vor heute Abend. Er wird wieder gehen und ich werde wieder sagen das ich es nicht ok finde... Und dann geht es auch wieder los... Nur immer zu schlucken und ihn machen lassen kann ich nicht mehr. Er hat Verantwortung zu übernehmen. Ich bin unglaublich enttäuscht von Ihm.

Danke an euch

Intuitive Antwort: Ja!

Ich habe keinen direkten Rat (mir kommt nur das so plötzlich veränderte Verhalten Deines Mannes sehr merkwürdig vor, so als ob er vor der Familie fliehen will, weil er mit irgendwas nicht zurecht kommt oder weil Du Dich auch irgendwie verändert hast).

Aber ich habe eine Frage an Dich zum Nachdenken: Was muss alles noch passieren, damit Du endlich die Konsequenzen ziehst? Dass er Dich grün und blau schlägt (vielleicht auch deswegen, weil er mal betrunken nach Hause kommen könnte und sich dann "vergisst")? Oder dass er Eurem Sohn etwas antut? Wie kannst Du Dich und ihn vor Deinem Mann beschützen?

Tu Deinem Sohn was Gutes (wie wird er weiter aufwachsen, in so einer "liebevollen" Familie?) und vertraue Dich einer sozialen Hilfseinrichtung an, oder geh gleich zur Polizei deswegen. Es ist ja anscheinend nicht erkennbar, warum Dein Mann sowas tut oder dass es sich mal demnächst bessern könnte. Oder hast Du eine Idee, warum "er" so wurde?

Hilfe holen

Es gibt Paar/Eheberatung - kann ich besser empfehlen als Laienratschläge... Kostenlos sind z.b.kirchlich finanzierte oder im Stadtbezirk. So ist es ja nicht erträglich, es immer Recht zu machen- damit die Stimmung gut ist. Und das mit dem Ausrasten wird nicht besser....von allein.viel Glück

Antwort schreiben

Du schreibst diese Antwort nur als Gast. Melde dich an, wenn du bereits ein Profil hast oder werde jetzt Mitglied der paradisi-Community: Kostenlos registrieren

Mehr Beiträge zum Thema