Ständige Achterbahnfahrt, Angst, Leukämie

Hallo mein Name ist Lisa, ich bin 18 Jahre alt und leide seit geraumer Zeit an der Angst vor Krankheiten.
Bei mir fing alles am Anfang der Pubertät an, in dem ich massive Angst vor dem Tod hatte, aber auch vor dem Verlust geliebter Menschen.
Ich war damals bei der Diakonie um dort über meine Angst zu sprechen, diese ist dann aber von alleine wieder verschwunden.
Doch seit einer Weile ist die Angst wieder da.. Ich leide seit 2 Jahren an Depersonalisation, die einfach pöttlich aufgetaucht ist und ständig wieder auftaucht. Vor allem weil ich mich ständig mit allem intensiv beschäftige und mich hineinsteigere. Momentan liegt meine ganze Konzentration auf der Angst vor Krankheiten, weswegen die Depersonalisation momentan nicht mehr so wirklich da ist. Allerdings belastet mich das alles extrem. Sobald ein Artikel im Fernsehen erscheint, indem es um eine schlimme Krankheit geht habe ich automatisch Angst selbst zu erkranken und bilde mir ab und an Symptome ein.
Die extreme Angst kam erst seit einem Monat dazu, nämlich als ich wegen Muskelschmerzen zum Arzt ging (ich habe Rückenprobleme, bin Hypermobil)
Sie wollte aber auch womögliche Mangelerscheinungen ausschliessen und ließ ein großes Blutbild machen.
Als ich dann ein paar Tage später in der Praxis anrief, um meine Werte zu erfahren, wurde mir gesagt ich hätte eine leichte normochrome Anämie, der Rest wäre in Ordnung gewesen.
Ich habe dann natürlich direkt gegoogelt, was dahinter stecken könnte... Da ich auch oft Probleme mit dem Bauch habe, ist der Verdacht meiner Ärztin vor allem eine chronisch entzündliche Darmerkrankung, wie Colitis unlecrosa und Morbus Crohn, sowie eine mikrospische Kolotis. Deshalb habe ich im Juli einen Termin für eine Darmspiegelung.
Doch was mich extrem beunruhigt hat, war das Wort Leukämie in der Google Suche.
Seitdem habe ich mich darauf richtig versteift, weswegen ich dann noch mal bei der Ärztin war, ich erzählte ihr dann von meiner Angst, an etwas schlimmen erkrankt zu sein, woraufhin sie mich versuchte zu beruhigen, in dem sie sagte, dass sie mich schon längst ins Krankenhaus geschickt hätte wenn es etwas schlimmes wäre und vor allem der Wert meiner Anämie nur ganz minimal abweicht.
Mit diesen Gedanken bin ich dann auch heim gegangen... doch es dauerte nicht lange da suchte ich nach den Symptomen des Blutkrebs..
Ein Paar Tae später war ich ziemlich erkältet und hatte dicke Mandeln, weswegen ich wieder zum Arzt bin, sie stellte leicht angeschwollene Lymphknoten fest und das es sich sehr wahrscheinlich um einen virusinfekt handelt. So bin ich dann auch wieder heim gegangen und habe natürlich direkt wieder schlimme Gedanken wegen den geschwollen Lymphknoten.. ein paar Tage später war die Erkältung schon besser und ich fühlte mich eigentlich echt gut, doch dann fing ich an auf dem Lymphknoten rumzudrücken und suchte weitere am Hals und sonst wo.. die Lymphknoten am Hals sind verschieblich und taten anfangs sehr weh, jetzt aber nicht mehr so..
Ich kann momentan kaum einen Gedanken fassen, der nicht mit der schweren Krankheit zu tun hat.
Ich stehe bereits auf einer Warteliste für eine Psychotherapie, allerdings dauert das noch eine Weile.
Bis dahin habe ich Angst komplett durchzudrehen und hoffe auf Gleichgesinnte, die selbiges schon erlebt haben..
ich werde wahrscheinlich am Montag noch mal zum Arzt gehen und meine Lymphknoten abtasten lassen..
Meine Familie versucht mich so weit es geht zu unterstützen. Mein Vater sagte zum Beispiel, dass man anhand des großen Blutbildes schon erkannt hätte, dass es sich um was schlimmes handelt. Das beruhigte mich nur kurz, weswegen ich dann googelte, ob das große Blutbild darüber wirklich Auskunft gibt und das tut es auch meistens auch..
aber dieses Reinsteigern, was ich schon lange habe, geht einfach nicht weg..
vielen Dank schon mal wer bis hier hin gelesen hat.
Mir tut es schon sehr gut, mein Anliegen niederzuschreiben und mit meinem Problem nicht alleine zu sein.
Danke und liebe Grüße,
Lisa

Antworten (2)
Puschel_66

Hallo Lisa,

"Geist und Körper" bilden eine Einheit! Hört sich vielleicht doof an - ist es aber nicht ...

Wenn Du Dir verinnerlichst dass Du Dir mit Deinen übersteigerten Sorgen Dich auch physisch krank machen kannst, bist Du schon einmal einen Schritt weiter. Dann, wie geplant einen Psychologen, der darauf spezialisiert ist, aufsuchen und Dich therapieren lassen.
Antidepressiva würde ich tunlichst nicht anfassen!!!

Unterstützend solltest Du Dich vielleicht mit alternativen Sachen beschäftigen, die "Angstzuständen" entgegenwirken können. Mutter Natur hat da so Einiges in Petto!

In meiner Jugend hatte ich, zwar nicht so ausgeprägt, ähnliche Anwandlungen ... Habe mir gesagt: du hast alle Krankheiten die man haben kann und so lange es mir gut geht genieße ich das Leben. Hatte bei mir geholfen und ich habe diese Art bald völlig abgelegt.
LG

Hallo lisa!

das was du beschreibst, kenn ich ganz gut, nur in abgeschwächter form. zum glück muss ich nicht ständig zum arzt laufen, so weit will ich es gar nicht kommen lassen.
du solltest wirklich versuchen dich zu beruhigen und lernen deinem körper zu vertrauen. (ich weiß, leichter gesagt als getan)
was mir zum beispiel gut geholfen hat, war eben auch das niederschreiben meiner gedanken und ängste.
bevor ich das gemacht habe, bin ich zuerst inne gegangen und habe versucht mich in den gedanke od. die ängste einzufühlen und diesen anzuerkennen bzw. zu akzeptieren.
das ist eins der wichtigsten dinge meiner meinung.
man neigt nämlich leider dazu, sobald so ein gedanke aufkommt, ihn sofort zu verdrängen und wegzuschieben, weil er eben so schmerzt. aber genau das darf man nicht, das führt nur zu mehr stress und man kann den gedanke einfach nicht loslassen...er bleibt so immer im hinterkopf.
nach dem einfühlen und akzeptieren habe ich mir einen zettel genommen und drauf geschrieben, dass ich hiermit diesen gedanke akzeptiere und loslasse und anstelle dessen einen positiven gedanke platziere. (schreib den negativen gedanke auch noch mal drauf.)
nach diesem schritt hab ich verschiedene punkte zu dem gedanke od. der angst abgearbeitet und ebenfalls auf den zettel geschrieben. die punkte waren: warum hab ich diesen gedanke?
woher kommt er?
ist er wahr?
nützt er mir was?
und wie fühle ich mich mit diesem gedanke?
an dieser stelle ist es wichtig sich wirklich zeit zu nehmen und ehrlich zu antworten.
am ende hab ich dann diesen negativen gedanke in einen positiven umgewandelt und groß auf das blatt geschrieben.
(z.B. wenn dein gedanke war, "ich bin krank", dann kann der positive "ich bin gesund und habe vertrauen in meinen körper" heißen)

und immer wenn dann wieder der negative gedanke in mir hochkam, hab ich mir dieses blatt genommen und nochmal durchgelesen. immer und immer wieder, damit ich sah, wie schlecht mir eben dieses negative denken tat.
das hat mir wie gesagt wirklich geholfen. und mach dir auch klar, dass du sowieso dein schicksal nicht in der hand hältst. du kannst natürlich versuchen vorbildlich zu leben, dich gesund zu ernähren usw., aber es kommt sowieso wies kommt. letztendlich macht man sich mit diesen negativen gedanken nur das leben kaputt und die seele krank.
das leben richtet sich immer nach uns und unseren gedanken. wenn wir in der früh aufstehen und das erste was wir denken ist, wie scheiße doch alles ist, dann kann man sich nicht erwarten, dass sich der tag anderst anfühlt als scheiße. wenn man hingegen beim aufstehen denkt, dass das ein guter tag wird, so startet man schon mit einem ganz anderen bewusstsein und gefühl in den tag und wird mit seiner einstellung positive ereignisse und erlebnisse anziehen. und was man auch nicht vergessen darf ist, dass alles im leben seinen sinn hat und nicht ohne grund passiert. du bist nur an dem punkt gelandet wo du bist, weil deine entscheidungen dich dort hingebracht haben und du genau dort eine lektion zu lernen hast. sonst hättest du dich vorher bestimmt anderst entschieden.
ich weiß, dass vieles was ich dir geschrieben habe, nicht einfach ist. ich bin selbst erst auf dem weg der besserung und versuche mich an all das zu halten. und gerade momentan tu ich mich auch sehr schwer und finde immer wieder was was nicht passt an mir und anderst ist.
man kann es aber defintiv aus diesen gedankenmustern raus schaffen. man muss es nur wollen und sich mit sich selbst auseinander setzen. das ist das wichtigste.

und zu guter letzt: bitte bitte google niemals wieder nach symptomen solang es dir so geht.
bei google gibt man ein man hat einen schnupfen und am ende hat man dann auf einmal krebs.
also bitte, tu das nicht mehr. wenn du unbedingt was wissen willst, dann frag doch deine mutter oder deine vater ob sie googeln wollen. die können dir dann das sagen was wichtig ist und sie können vor allem auch unterscheiden was blödsinn ist und was nicht. leider können wir hypochonder das oft nicht.

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