Warum ist die Krankheit Fibromyalgie so umstritten?

Hallo! Ich habe seit 20 Jahren Ganzkörperschmerzen. Niemand konnte mir helfen und ich bekam durch die chronischen Schmerzen sogar Depressionen. Ich war lange in einer psychosomatischen Klinik. Dort wurde festgestellt, daß meine Schmerzen einen Namen haben: Fibromyalgie. Gestern war ich bei einem Ortophäden, wegen meiner schmerzenden HWS. Ich erzählte ihm von meiner Erkrankung. Während wir uns unterhielten, beklopfte er die typischen Tender-Points. Da ich nicht gleich vor Scmerzen in die Luft ging, weil ich sie ja immer habe. Zweifelte er an der Diagnose Fibromyalgie und sagte: Das ist eine Diagnose, wenn den Ätzten nichts mehr einfällt. Ich bin total wütend, weil mein Leben nur aus Schmerzen besteht und manche Ärzte glauben, daß man simuliert. Darum nehme ich bei Ärzten das böse Wort Fibromyalgie nicht mehr in den Mund und sage: Ich habe Weichteilrheyma. Wer von euch hat ähnliche Erfahrungen gemacht? Würde mich über Nachrichten freuen. Gruß Fibrolette Derek

Antworten (6)
... gut gemeinte Ratschläge ....

@ Mawi ... denn durch die ständigen Schmerzen ist man extrem dünnhäutig und kann keinerlei Streß mehr ertragen, ohne dass sich die Schmerzen dadurch erheblich verstärken würden.

Dafür sind doch Schmerzmittel da. Angefangen mit Antidepressiva, die Schmerzen stillen, bis hin zu harten Mitteln, die abhängig machen und wenn man diese absetzt, sind auch die Schmerzen wieder da ...

Schmerzklinik zeigt dir, wie du Tiefenmuskulatur aufbaust, weil schlaffe Muskulatur verstärkt Schmerzen. Leichte Bewegung fortwährend dämpft Schmerzen.

Wenn das alles nicht hilft, Medikamente bis hin zu harten Mittel, die abhängig machen, wenn man diese absetzt, kommen die Schmerzen wieder, also muss man diese weiter nehmen. Man soll alles ausprobieren, um arbeitsfähig zu bleiben. So habe ich es verstanden.

.... ist man wirklich verpflichtet, sich abhängig zu machen?

Und was ist mit den Begleiterscheinungen?
- wie Konzentrationsstörungen, Reizblase, Müdigkeit, Erschöpfungssyndrom, Brain-Fog, Vergesslichkeit, Tinnitus u.v.m.?

(Dauer-Tinnitus macht auch sehr müde, raubt die Konzentration und macht empfindlich). ... bleibt man auf den Begleiterscheinungen sitzen, trotz Schmerzpillen?

Mein Gott, immer diese gut gemeinten Ratschläge von Nichtswissenden!

1, Früher wurde Fibromyalgie Weiteilrheuma genannt, meine mutter litt daran und hat es mir vererbt, bei mir heißt das heutzutage Fibromyalgie. Es ist keine eingebildete Krankheit, man leidet nicht nur an täglichen chronischen schmerzen der Muskelan und Sehnen( und zwar Aller) sondern ganz besonders leidet man an den unverschämten Bemerkungen des näheren und weiteren Umfeldes, das wie einer hier, eingeklemmte Nervn und was weiß ich dahinter sieht. Mein Rat an alle, die unter diesen Ganzkörperschmerzen leiden ist: werdet unbedingt Mitglied beim VDK und lasst euch bei eurem unvermeidlichen rentenantrag von diesem wirklich wunderbaren Verein vor gericht vertreten. Die von der Rentenanstalt bestellten Gutachter sind wirklich von ihr daraufhin abgerichtet, die Betroffenen als Simulanten hinzustellen und ihnen Arbeitsscheu zu attestieren. Lasst euch nichts gefallen, bestreitet derlei rechtsmissbräuchliche Gutachten und erzwingt das -gutachten eines unabhängigen Sachverständigen, geht bis in die letzte Instanz! Meine Vollerwerbsminderungsr wurde zuerst abgelehnt, dann teilbewilligt und zum Schluss vollständig anerkannt, nachdem der VDK nach dem ersten Sozialgerichtsurteil in Berufung gegangen war. Lasst euch nichts gefallen, mit Fibromyalgie ist man nicht mehr arbeitsfähig, da zu wenig bealstbar, weder körperlich noch psychisch, denn durch die ständigen Schmerzen ist man extrem dünnhäutig und kann keinerlei Streß mehr ertragen, ohne dass sich die Schmerzen dadurch erheblich verstärken würden.
Nicht lokcer lassen, den VDK zuhilfe nehmen und viel Zeit einplanen, bis man man schließlich die Rente erhält. Bei mir hat das Ganze 3 Jahre gedauert. Laßt euch nichts gefallen!

Diesen Orthopäden sollte derek sich warm halten, denn möglicherweise findet der die wahre Ursache ihrer Beschwerden. Verklemmte Wirbel können schließlich auf Nerven drücken und in allen Teilen des Körpers für Schmerzen sorgen. Ich vermute sogar, dass der Arzt schon eine Idee hat, woher die angebliche "Fibromyalgie" herrühren könnte.

So viele Frauen leiden unter Fibromylagie! Mittlerweile wurden die Ärzte und die Öffentlichkeit für diese Krankheit "sensibilisiert", sodass ich denke, dass Derek gute Chancen hat, einen Arzt zu finden, der sie ernstnimmt.

Deine Reaktion ist verständlich. Allerdings halte ich es für keine gute Idee, Ärzten etwas von Weichteilrheuma zu erzählen, wenn man genau weiß, dass man darunter nicht leidet.

kantonate

Warum ist die Krankheit Fibromyalgie so umstritten?

Unter Fachleuten gilt das Fibromyalgiesyndrom als ernstzunehmende gesundheitliche Störung, dies zeigen z. B. die ´Leitlinien Fibromyalgie`!
Umstritten ist sie vor allem bei Ärzten, die sich nicht fortbilden, und bei der Deutschen Rentenversicherung: Diese befürchtet nicht ganz zu Unrecht eine Kostenlawine auf sich zurollen, wenn die an Fibromyalgie erkrankten Menschen wie andere Kranke auch behandelt und ernst genommen werden: Experten schätzen, dass 2 bis 4 Mio. Menschen betroffen sind, wenn auch nur 20% davon einen Rentenantrag wg. Erwerbsminderung stellen, hat die DRV ein Problem!
Also werden die an Fibromyalgie Erkrankten als wehleidige oder ´eingebildete Kranke` diffamiert, dann fällt es leichter, deren berechtigte Ansprüche abzulehnen.
Die Deutsche Rentenversicherung ist ein großer Apparat mit Einfluß: Ärzte, aber vor allem Gutachter und Reha-Einrichtungen sind von ihr abhängig: Wes Brot ich eß, des Lied ich sing!
Die Rentenversicherung lehnt ca. 90% der Anträge auf Erwerbsminderungsrente auf Basis des Fibromyalgiesyndroms ab!
Erika R. ist ein besonders krasser Fall: Die Frau leidet unter einem schweren Fibromyalgiesyndrom, hat seit ihrem 15. Lebensjahr gearbeitet und drei Kinder großgezogen, steht jetzt aber nach einem 7jährigen Prozeß ohne irgendwelche staatliche Unterstützung im Regen, weil ihr die Erwerbsminderungsrente verweigert wurde und sie nicht arbeitsfähig ist - leider geht es vielen so!

Unterstützt wurde die Deutsche Rentenversicherung durch das Landessozialgericht Niedersachsen, daß der Klägerin im Urteil ´selbstgewählte Inaktivität`vorwarf und sein Urteil auf Basis eines bereits 4 Jahre alten Gutachtens fällte, das die Klägerin ungehört mehrfach wegen Besorgnis der Befangenheit der Gutachterin angefochten hatte!
Das LSG Niedersachsen hatte es nicht für nötig befunden, auch nur einen einzigen Arzt zu befragen! Das Urteil erfolgte ausschließlich nach Aktenlage der Beklagten, also der DRVB! Diese hatte es zudem mit der rechtskonformen Aktenführung nicht so genau genommen....Den Fall habe ich umfassend und engmaschig dokumentiert dargestellt unter www.*****
Meist hilft die Frage ´Wem nützt es?`weiter: In diesem Fall der Deutschen Rentenversicherung, weil diese dadurch auf Kosten der chronisch Kranken viel Geld einsparen kann!

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