Das mit den "Körnern" ist auf die Kraft bezogen, weniger auf die Geschwindigkeit.
"Noch ein paar Körner 'drauf legen", bedeutet in etwa, dass man sich das Rennen bisher vernünftig eingeteilt hat und noch Kraftreserven hat.
Prinzipiell ist es immer ratsam, sich läuferisch bis zum letzten Schießen nicht übermäßig zu verausgaben, damit man nach Möglichkeit alle Treffer ins Ziel bringen kann. Erst auf der Schlussrunde sollte man so richtig Vollgas geben.
Mal ein Beispiel: was nützt es z.B., dem Martin Fourcade, der mich gerade überholt, bedingungslos zu folgen, wenn ich dafür viel zu schnell laufen muss und dann beim nächsten Schießen keine Scheibe mehr treffe?!
Diesen Eindruck hatte ich stets bei der Miri Gössner: sie lief schon während des Rennens (meiner Meinung nach) viel zu schnell und konnte dann am Schießstand nur mit Mühe die Scheiben treffen.
Ein Musterbeispiel dafür, wie man geschickt "Körner spart", war der Massenstart bei der letztjährigen WM in Hochfilzen, wo der Simon Schempp den Simon Eder aus Österreich am entscheidenden Anstieg praktisch hat stehen lassen - der Eine war schon ausgepowert und lief auf der letzten Rille, während der Andere noch Kraftreserven hatte und im richtigen Moment zulegen konnte.
Hoffe, ich konnte etwas weiter helfen.....