Howdy MamaLady!
Theoretisch ist es ganz leicht, einen "Heli" zu steuern, aber in der Praxis erfordert das wirklich sehr viel Übung, das Gerät ruhig in der Horizontalen zu halten und ich musste lange üben. Die ersten Male und Minuten pendelte ich wirr hin und her und hatte große Schwierigkeiten, "die Büchse" ruhig zu halten und zu kontrollieren. Darum ist die allererste Grundübung für Anfänger(innen), ca. einen Meter vom Boden abheben und das Ding eine Minute ruhig in der Waage zu halten. Dann erst folgen Auf- und Abwärtsbewegung sowie später Drehung in der Vertikalen.
Ist eben was völlig Anderes, als eine Propellermaschine oder Jet, mit denen ich bisher viele Flugstunden reichlich praktische Erfahrung habe. Mit etwas Talent, technischen und aeronautischen Grundkenntnissen hast Du einen Jet in relativ kurzer Zeit im Griff, aber ein Helikopter verhält sich völlig anders, als man erwartet und gewöhnt ist.
Den "Heli" steuert man mittels:
1.) Knüppel ("Stick bzw. Joy" genannt) --- für Vor- und Rückwärts
2.) "Pitch" (mit Gas-Drehgriff, wie beim Motorrad) --- für Auf- und Abwärts
. Der Gas-Drehgriff für Turbinen- (Hautrotor) Drehzahl --- regelt
. Tempo und max. Höhe
3.) 2 Fußpedale für Heckrotor --- regeln die Links-/ Rechts Richtung.
Der "Stick" befindet sich als senkrechter Hebel, auch Knüppel genannt, direkt vor dir und dient der Drehung/Neigung um die x-Achse (Horizontale)
Der "Pitch" ist ein langer waagerechter Hebel neben dem Sitz, ähnelt etwas dem Handbremshebel im Kfz und verändert den Anstellwinkel der Hauptrotor-Blätter und damit den Auftrieb.
Die beiden Fußpedale dienen der Ausrichtung des Heckrotors, welcher zunächst mal die Zentripetalkraft ausgleicht, in deren Folge das Heckleitwerk auf eine Kreisbahn um den Rotor geht, damit Du nicht immer schneller um die y-Achse (Vertikale) rotieren würdest und regelt dann die Richtung, z-Achse, in der Horizontalen.
Starten:
"Stick" in die Vertikale, mittels Drehgriff die Turbinendrehzahl und damit die Hauptrotor-Drehzahl erhöhen, dabei "Pitch" langsam hochziehen und mit den Fußpedalen den Heckrotor so stellen, dass die Maschine nach dem Abheben sich nicht seitlich zu drehen beginnt, als ruhig in der Waage bleibt. Drückst Du nun den Stick nach vorn, neigt sich der Hauptrotor etwas in die z-Achse und der Heli bewegt sich nach vorn. Analog dazu nach hinten und zur Seite. Die Höhe bestimmst Du mit Pitch und Turbinendrehzahl.
Ich hoffe, dass ich damit deine Frage in etwa verständlich beantworten konnte.
Wenn man's erst mal kann, ist's kinderleicht, aber bis dahin ein sehr anstrengender, langer, Weg und die Ausbildung dauert deutlich länger, als eine "Citation" oder "Boeing 767-300" zu beherrschen.
Ich weiß zwar nicht, was Du vorhast, aber komm bitte nicht auf die Idee einen "Heli" zu steuern. Es erfordert sehr viel Übung und wird ohne erfahrenen Ausbilder sowie Sachkenntnisse schnell zum Todestrip. Mein Ausbilder hatte sich als Gag zum Abschluss für mich etwas ganz Fieses ausgedacht. Am Bug befestigte er eine ca. 3 Meter lange, stabile, Fiberglas-Stange, an deren Ende eine große runde Drahtschlinge mit einem knappen Meter Durchmesser war. Diese war samt Heli über einen etwa 1, 5 m hohen, dünnen aber dennoch sehr stabilen Plastikpfahl "gestülpt", an dessen oberem Ende eine schmale runde Fläche war, auf der eine Flasche teueren Champagners stand, die ich zuvor für rund 40$ gekauft hatte. Meine "Übung/Prüfung" oder wie auch immer man diesen Gag bezeichnen möchte, bestand darin, den Heli nach oben, über den Pfahl hinweg "auszuparken" und diese Drahtschlinge um die Flasche herum unbeschadet ca. 10 Sekunden ruhig in der Schwebe zu halten, sodass sich die Flasche stets im Zentrum der Schlinge befand. Werfe ich sie runter, wäre sie u.U. auf der Betonpiste "im Eimer" und Alle lauerten nun darauf, anstoßen zu dürfen, auch wenn ich selbst keinen einzigen Tropfen Alkohol trinke.
Auf solchen "geistigen Unfug" kommen Airforce-Piloten, wenn sie wohl offenbar nicht ausgelastet sind und "sich über Ladys amüsieren" wollen.
L. G. by Colleen