Divertikulitis ist lebensgefährlich
Ich bin vor 5 Jahren in 6 monatigen Abständen 3 Divertikulitiden (3x Divertikulitis) erkrankt.
Symptome: Schmerzen im linken Unterbauch, Druckschmerz, Nachlassschmerz, kein bis geringes Fieber, Appetitlosigkeit.
Bin jedes Mal in die Notaufnahme gefahren (Selbsteinlieferung).
Blutwerte hatten immer erhöhte Entzündungswerte, CT ergab beim 1. Mal eine gedeckt perforierte Divertikulitis.
Therapie war 3x konservativ: Null-Diät 4 Tage, außer Trinken + Flüssigkeit über Infusion, Infusion Antibiose: 3 Tage Ciprofloxacin und Metronidazol + Buscopan und Novalgin.
Nach Entlassung: Fortführung der Antibiose oral und 3x täglich Mucofalk und Verzicht auf ballaststoffreiche Kost.
Die konservative Behandlung ist bei einmaligem Auftreten empfehlenswert.
In meinem Fall erfolgten Rezidive (Rückfälle)
Daher die Empfehlung der Ärzte im Krankenhaus: In entzündungsfreiem Zustand eine geplante Sigma-Resektion.
Ich hatte große Angst und war sehr skeptisch, bis mir der Chefarzt von den Patienten erzählte, die in der ITS mit perforiertem Darm und resultierender Peritonitis, in Dauernarkose mit eingenähtem Plastereißverschluss in der Bauchmitte zum täglichen Ausspülen des gesamten Bauchraums mit Desinfektionslöungen, lagen, deren Überlebenschance gering war.
Das ließ mir das Risiko und die Angst vor einer sauber geplanten OP geschwindend klein erscheinen und ich entschied mich zur vorgeschlagenen OP.
Die OP dauerte 5 Stunden, ich bekam nach der OP 3 Tage Morphin gegen die OP-Schmerzen, wurde schnell mobilisiert und verließ am Tag 6 das Krankenhaus.
Kontrolle und Nachsorge übernahm der Hausarzt (2 x Hausarzt-Besuche).
Nach 2 Jahren:
Die Längsnarbe 20 cm ist fast nicht mehr sichtbar, die Laparoskopie-Narben sind auch nicht auffällig. (Geplant war ursprünglich eine laparoskopische OP, da aber die Verwachsungen des Darmabschnitts durch die vielen Entzündungen fortgeschritten waren, musste ich während der OP "ganz" aufgemacht werden.)
Heute, 3 Jahre nach dem Eingriff geht es mir sehr gut: Ich kann sogar eine Dose Erdnüsse ohne zu Kauen konsumieren ;-) NEIN!
Aber normale Ernährung (Fleisch, Fisch, Kartoffel, Gemüse, Obst), ein bissel Bewegung und die sehr gute fachärztliche Betreuung führten zu einem sehr guten Ergebnis.
WICHTIG!
Bitte Hände weg von Naturheilkunde und Homöopathie!!!
Keine Selbstbehandlung mit Internet-Tipps!!!
Eine akute und! chronische Divertikulitis/Divertikulose ist eine ernsthafte und lebensbedrohliche Erkrankung und gehört in die Hände erfahrener Spezialisten.