Abführmittel-Abhängigkeit
Hier gilt es zu unterscheiden:
- Es gibt Menschen, die trotz einer ballaststoffreichen Ernährung zu Verstopfung neigen und damit gezwungen sind, regelmäßig abzuführen.
- Es gibt Abführmittel, an die sich der Körper bei fortgesetzter Einnahme gewöhnt, daß immer größere Dosen erforderlich erscheinen, um zu einer Darmentleerung zu kommen.
Für einen jeden, der darauf angewiesen ist, regelmäßig abzuführen, folgt daraus, daß er sämtliche direkt durch eine Reizung des Darms wirkenden Abführmittel zu vermeiden hat, weil sich an diese bei fortgesetzter Einnahme der Darm umweigerlich gewöhnt.
Im Gegensatz zu den direkt durch eine Reizung des Darms wirkenden Abführmitteln wirkt Rizinusöl nicht direkt, sondern indirekt durch eine Aktivierung bzw. Synthetisierung körpereigener Stoffe, womit eine Gewöhnung selbst bei längerer Einnahme ausgeschlossen ist. Wegen des damit verbundenen Elektrolytverlustes sollte man dennoch Rizinusöl nicht täglich einnehmen.
Wichtig ist, eine angemessene Dosis Rizinusöl auf einen leeren Magen einzunehmen, d. h. am besten morgens früh. Die russische Volksmedizin empfiehlt 1 ml Rizinusöl pro kg Körpergewicht, dies in das doppelte Volumen Grapefruit- oder Tomatensaft eingerührt und zügig getrunken. 30 bis 90 min nach der Einnahme ist mit dem Wirkungseintritt zu rechnen.