Dr. Jekyll und Mr. Hyde
Ieigentlich bin ich mit zwei Männern verheiratet. Dr. Jekyll ist reizend, charmant und liebevoll. Aber nur so lange es läuft, wie er es sich vorstellt. Sobald etwas passiert, was nicht seinen Vorstellungen entspricht hat Mr. Hyde seinen Auftritt.
Bei jedem Auftritt von Mr Hyde ist ein Stück Liebe zerbrochen. Ich habe ihm immer wieder gesagt, dass durch sein Verhalten viel zerstört wird. Er hat das nie akzeptiert, sondern meint, sobald er wieder in "normaler" Stimmung ist, dass alles gut ist und wie gewohnt weiter läuft. Streitpunkt ist das Geld. Wir verdienen beide gut und teilen alle Kosten.Ich muss allerdings das Geld einfordern, freiwillig würde er nicht zahlen. Wenn eine Renovierung ansteht oder ein Kauf, dann beginnt der Kampf. Er ist gegen ALLES. Es kommen keine Alternativvorschläge sonder immer nur ein NEIN. Bislang habe ich es ausgefochten und hatte immer das Gefühl ich reiße ihn mit angezogener Bremse einfach mit. Wenn etwas dann realisiert wurde, ist er immer völlig stolz und Freunden wurde es als gemeinsam realisiertes Projekt präsentiert. Seit ca zwei Jahren habe ich keine Kraft und Freude mehr, etwas zu planen und zu realisieren, denn er hat durch sein Verhalten meine Freude an den Dingen zerstört. Wenn ich betrachte, was realisiert wurde und was "wir" geschafft haben, sehe ich nur noch den Kampf, die fürchterlichen Auseinandersetzungen und sein wütendes Gesicht. All die Freude ist weg. Er ist vermögend und lebt eigentlich freiwillig "Harz4". Er hat keine Bedürfnisse, keine Visionen und Träume. Wir sind schon sehr lange zusammen. Es hat mich immer schon befremdet, wie jemand ohne Wünsche leben kann. Im Laufe der letzten zwei Jahre und weil in der Zwislchenzeit immer wieder sehr schlimme Auftritte von Mr Hyde stattgefunden haben, bin ich zu der Erkenntnis gekommen, dass ich mich trennen möchte, denn meine Fröhlichkeit und Freude sind Traurigkeit und Stille gewichen. Manchmal denke ich, vielleicht habe ich ein "Luxusproblem", denn es geht uns gut und eigenlich hben wir ein gutes Leben. Aber warum bin ich dann so traurig?