So kann es gehen... erster Beitrag und dann gleich das ;)
Liebe Cym,
natürlich kann ich nicht nachfühlen, wie sich Dein spezieller Orgasmus anfühlt (wer weiß, irgendwann wird auch das technisch möglich sein -- kennst Du den Film "Strange Days" mit Ralph Fiennes?). Aber das ein Orgasmus viele Aspekte hat, "gefühlte" Aspekte, also in diesem Moment ganz unterschiedliche Nuancen, das kenne ich sehr gut.
Und jetzt kommt die Crux, wie beschreibt man solch ursprüngliche Gefühle so, dass sie wer anderes auch nur halbwegs nachvollziehen kann?
Ich probiere es mal so... Wenn ich es genau zerlege, hat MEIN Orgasmus 4 Aspekte...
1. Den Teil, den ich der Eichel zuschreibe. Auf andere Sinne übertragen würde ich ihn als "säuerlich", "pastellgelb" und "kitzelig" beschreiben, mit einem Laut umschrieben eindeutig ein "A" bis "I" oder ein "L", in Akustik übersetzt ein hoher Querflötenton.
2. Den Teil, der eher im Unterleib passiert... brummiger, erdiger, wie eine lang gestrichene Violone, eher ein "E" bis "O" oder "R", je nach Intensität vergleichbar auf einer Skala zwischen Radieschen bis Zartbitterschokolade.
3. Ein "übersteuerter" Anteil manchmal, "je nach Lage der Fakten", aka. "was halt gerade im Kopfkino so läuft", der ganz klar einen Chilli-Faktor hat, Überreizung, knallrot, schrill wie eine überblasene Orgelpfeife, salzig auf jeden Fall.
4. Der Aspekt, wie "befriedigend" er denn nun war, der Orgasmus. Das ist keine irgendwie geartete "Summe" aus den anderen Aspekten, sondern halt das, wie ich mich "danach" fühle.
Dieser Aspekt ist am schwersten zu erklären. Keine Ahnung, ob das sonst noch wer nachvollziehen kann, wahrscheinlich eher Männer... Ich träume irgend etwas Erregendes, wache am Morgen auf, mit einem Prachtständ..r, denke mir, hm, damit könntest du doch jetzt gut in den Tag starten, und der Traum entpuppt sich als Sackgasse, weil mein halbwaches Hirn noch nicht in der Lage ist, die richtigen DVDs ins Kopfkino einzulegen... Da ist dann meist erst einmal nur der 1. Aspekt, das "L", am Werk. Während"dessen" werde ich wacher, und auf einmal erinnere ich mich an eine erlebte Gegebenheit oder eine Fantasie, und dann kippt die Stimmung plötzlich "nach oben", und ich weiß dann schon, dass das "R" dazu kommen wird, was die Vorfreude steigert, und wenn ich Zeit habe, steuere ich es so, dass auch der dritte Aspekt seinen Platz findet, je nach Laune weniger oder mehr, aber dann ist es eher Zufall, wie "passend" dann "der" Moment passiert, ob es auch so richtig befriedigend, entspannend, gut stimmend wird.
Dieses Timing habe ich auch nach 46 Jahren Leben und 36 Jahren "Übung" noch nicht heraus -- gut so! ;)
LG
Carsten