Einzeltherapien gegen Gruppentherapien

Ich selbst habe mit beiden Varianten Erfahrung. Gute Erfahrungen, weil sie mich im Fortschritt begleitet haben. Die Gruppentherapie war der zweite Schritt für mich, die ohne eine Einzeltherapie niemals möglich gewesen wäre und auch gar keine Option für mich. Ich habe von beiden ausserordenltich profitiert. Die Einzeltherapie hat mir den Weg zu mir selbst bereitet, mir einen Sinn zu verschaffen und mich zu ordnen und die anschließende Gruppentherapie hat mir den Weg in die gesellschaft bereitet, meinen Platz dort zu finden und damit ein Leben mit anderen ermöglicht. Sozusagen war das Einzelsetting Bedingung mich in einer Gruppentherapie weiter zuentwickeln. Ein Vergleich zwischen beiden Methoden, im Sinne welche die bessere ist, kann ich nicht ziehen. Beide waren im zeitlichen Moment jeweils die bessere Hilfestellung. Aber. Die Gruppentherapie war eine größere Anstrengung, mit stärkeren Ängsten verbunden und scheint mir im nachhinein als die entscheidendere Wandlung gewesen.

Bei der Einzeltherapie sehe ich den Vorteil, das der/die Therapeut/in sehr auf den Klienten eingehen kann. Dadurch können verschiedene Sachen besser und vielleicht auch schneller aufgearbeitet werden.

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Bei der Gruppentherapie sehe ich den Vorteil, das die Mitglieder der Gruppe sich gegenseitig helfen und unterstützen können. Der/die Therapeut/in ist zwar auch dabei, aber er muss nur eingreifen, wenn eine Fehleinschätzung allen Mitgliedern der Gruppe schaden würde. Ansonsten können Menschen, die dieselben Probleme haben, sich eigentlich immer gut gegenseitig helfen, wenn sie einen gemeinsamen Nenner finden.

Darüber hinaus können die anderen Mitglieder einem Mitglied einer Gruppentherapie helfen, in dem sie ihm als Kollektiv helfen. Falsches Verhalten kann so korrigiert und richtiges Verhalten gezeigt werden.

Ein Mensch, der vor einer bestimmten Situation Angst hat, kann dabei einem Menschen, der zu wenig Selbstvertrauen hat helfen, wie natürlich auch umgekehrt. Zugleich lernt jedes Mitglied der Gruppe, das es erstens nicht mit seinem Problem alleine dasteht, das andere sich mit seinem Problem beschäftigen und bei der Bewältigung zur Seite stehen.

Aber am wichtigsten finde ich die Tatsache, das insbesondere Menschen mit einem geringen Selbstvertrauen schon dadurch geholfen wird, das sie durch ihr Helfen ihr Selbstvertrauen stärken können. Soll heissen: wenn ich einem anderen Menschen helfe, dann hilft er mit auch, und uns beiden geht es dann schon ein bisschen besser.

liebe Grüße aus Köln

Peter