Fernbeziehung über 6000 km
Hallo,
ich bin neu hier und wollte mir einfach mal von der Seele schreiben, dass ich gerade so überhaupt nicht weiß, wo mir der Kopf steht.
Vor etwas mehr als einer Woche bin ich aus dem Trekking-Urlaub in Nepal zurückgekommen, das sind laut luftlinie.org 6608 km. Nun ja, ich habe mich in einen süßen Nepalesen verliebt, und er sich in mich. Es hat vom ersten Tag an gefunkt, und dementsprechend nicht lange gedauert, bis wir zusammen gekommen sind. Nun ist das ein ganz anderer Kulturkreis ... küssen auf der Straße, Händchenhalten, das ging alles nicht wirklich (gibt auch noch andere Gründe dafür). Nein, er ist nicht verheiratet. Und ja, ich habe den Eindruck, er liebt mich auch wirklich. Seit ich zurück bin, bin ich schon so oft gefragt worden, ob er was von mir will, weil er vielleicht nach Deutschland kommen möchte. Nein, ich bin mir sicher, nicht ausgenutzt zu werden. Im Gegenteil ... dass er nach Deutschland kommt (für länger als drei Monate, für ein Praktikum, während des Monsun in Nepal), stand noch nie zur Debatte, eher im Gegenteil, dass ich zu ihm nach Nepal komme, und ich habe auch begonnen, Nepali zu lernen.
Wir sind wohl ein sehr komisches Pärchen ... ich bin ein Jahr und zwei Monate älter und eineinhalb Köpfe größer als er. Aber er ist einfach ... der Richtige für mich, GLAUBE ich. Die zwei Wochen, die wir miteinander genossen haben, gingen so schnell vorbei ...
Einerseits ist ja Küssen und Händchenhalten und und und nicht so wirklich gerne gesehen auf der Straße ... andererseits hat auch sein Onkel schon mitbekommen, dass wir uns ... nahe sind ... und nun ja, er folgt mir auf Schritt und Tritt, verbrachte seine Freizeit auch mit mir (er arbeitet in der Reise-Agentur seines Onkels als guide), die letzten 6 Nächte habe ich nicht mal mehr im Hotel, sondern bei ihm genächtigt (weiß aber keiner). Sein Onkel hat 'uns' wohl registriert und akzeptiert, und auch seiner anderen Tante bin ich schon offiziell vorgestellt worden (zwar nicht ausgesprochen als Freundin, aber da man dort nicht so mal eben Freundinnen in die Familie mitbringt, war wohl so mehr oder weniger klar, in welcher Rolle).
Ach, ich weiß gerade überhaupt nicht, wo mir der Kopf steht! Einerseits bin ich so glücklich ... er scheint es wirklich ernst zu meinen, wie ich auch mit ihm ... seitdem ich wieder in Deutschland bin, rufe ich regelmäßig an, wenn eben eine gute Verbindung möglich ist - gar nicht so einfacht - und wir schicken uns 50.000 SMS/Tag, und Emails, wenn möglich. Und ich schwelge in den Glücksgefühlen, wenn wir uns hören. Andererseits vermisse ich ihn gerade jetzt sooooo sehr ...
Geplant ist schon, dass ich wieder hinfliege. Im August soll es soweit sein. Dummerweise ist dann noch Monsun. Aber mittlerweile ist mir fast alles egal. Ach ...
Sorry, wenn das hier alles wirr erscheint, ich bin auch einfach nur wirr. Und dann kann man nicht mal immer SMS schreiben, weil am Mount Everest so schlechter Empfang ist. Oh Mann!!
Das war's erst mal! Hat jemand vielleicht Tipps für mich?! Ich kenne sonst niemanden mit Fernbeziehung, zumal bei mir noch mehr mit dran hängt. Und nein, momentan kommt für mich nicht in Frage, dass er nach Deutschland kommt, ich denke, dass er hier kaputt gehen würde, das würde ich nie wollen. Deutschland ist eben so ganz anders ....
Danke für eure Antworten,
Dhal Bhat