Schwierig!
Hallo Gisela!
Die Zahl der so genannten Kuckuckskinder hat sich in den letzten Jahren - soweit nachvollziehbar - nicht wesentlich verändert. Die Dunkelzahl war schon immer höher als die offiziele Statistik, aber auch diese hat nicht wesentlich zugenommen.
Wie man das Verhalten "solcher Frauen" nun einschätzen oder finden sollte, ist sehr schwierig in der Beantwortung.
Natürlich ist es nicht fair, den werdenden Vater als auch später vielleicht das Kind zu belügen!
Aber ich als Hebamme weiß, dass es sich die allermeisten "dieser" Frauen sehr sehr schwer machen mit dieser Entscheidung. Oft sind es wirkliche existenzielle Argumente und die - durchaus berechtigte - hohe Angst, alleinerziehend zu werden.
Ich weiß aus meiner langjährigen Berufserfahrung heraus, dass nicht viele dieser Kuckuckskinder lange solche bleiben. Sehr oft beichten die Frauen noch im ersten Lebensjahr des Kindes dem Vater die Wahrheit. Warum das so ist?
Nun die Schwangerschaft ist eine sehr emotionale Zeit, man verändert sich, wird konfrontiert mit tausenden Fragen, Sorgen und Ängsten. Viele Frauen können sich nicht vorstellen, dass alles allein meistern zu können.
Ist das Baby dann geboren und die erste Zeit vorbei, kommen die Frauen zur Ruhe und denken nochmal über all das nach. Sie spüren langsam, dass sie es ihrem kleinen Wunder als auch dem Mann nicht zumuten können und erzählen ihr "Lüge". Meist merken sie auch erst in dieser Zeit, dass sie es durchas auch allein schaffen könnten, das Baby zu erziehen.
Meiner Meinung nach sollte man "solche" Frauen nicht alle gleich verurteilen - oft lohnt es sich doch sehr, sich mal die ganze (meist doch auch traurige) Geschichte erzählen zu lassen.
Annett Matiran