Ich steche meine Herpesblasen auf, ist das ok?

Ich habe öfters Herpes am Mund. Damit es dann nicht so spannt, steche ich die Bläschen dann schon einmal auf und dann läuft etwas Flüssigkeit raus und es ist besser. Letzten habe ich das beim Sport gemacht und ein Teamkollege hat es gesehen. Der meinte, ich wäre wohl lebensmüde, dass wäre gefährlich! Nun meine Frage: Ist das wirklich gefährlich, ich habe mir nie etwas dabei gedacht!?!?
LG
Tom

Antworten (3)
Schlimmer als Kakerlaken!

Es stimmt, dass es kontraproduktiv ist, an einer nicht desinfizierten Stelle/Wunde mit ebenfalls nicht desinfizierten Fingern herumzupopeln, aber der Abfluss der Bläschenflüssigkeit stellt dennoch eine Notwendigkeit dar. Verwechselt die Funktion dieser Gebilde bitte nicht mit Brandblasen - was in denen enthalten ist, braucht der Körper. Herpesbläschen sind den Furunkeln ähnlich und der Körper muss den Inhalt schnellst möglich abstossen.

Ich will hier keinen Lamarckismus betreiben und es mag abgedreht klingen, aber der Grund, weshalb die Herpesviren so verbreitet sind, liegt vor allem an ihrer Vorgehensweise. Sie mögen kein komplexes Gehirn wie wir besitzen, werden dennoch die Menschheit überdauern. Die Viren "wollen", dass man sich kratzt und an der Stelle herumwerkelt, weil sie sich dadurch besser verteilen können. Wie jeder Lebensform reicht es auch ihnen nicht, nur zu überleben und sich fortzupflanzen. Neue Lebensräume müssen erobert werden. Sind die neuen Gefilde bereits befallen, werden die vorhandenen Eingeborenen nicht massakriert, sondern, man vermischt sich mit ihnen und erzeugt neue Stämme - Stämme, die nun resistenter und aggressiver sein können.

Jedenfalls ist die Dichte an Viren in den Bläschen besonders hoch, das hat mehrere Gründe, aber vor allem sind diese kleine Schuttles, die die Viren in neue Welten katapultieren sollen. Wie Schläferzellen warten diese kleinen Bio-Terroristen darauf, dass die Schutzarmee des Körpers entweder abgelenkt oder sonstwie unterbesetzt ist. Dann muss alles sehr schnell gehen, die eigenen Reihen werden explosionsartig aufgestockt. Die lokale Regierung wird gekapert und tut nur noch, was die Viren wollen. Obwohl kein Brand herrscht, wird trotzdem eines simuliert. Der Körper packt nun all die wunderbaren Dinge in diese Bläschen, die die Viren auf ihrer Reise brauchen, eben höher dosiert. Die Flüssigkeit ist wesentlich zäher als bei Brandblasen und erfüllt mehrere Dienlichkeiten, wie etwa, dass die Viren in ihr besser haften und überleben können.

Macht euch keine Illusionen, die Viren sind überall in eurem Körper zu finden, schlimmer als äußere Ausbrüche, sind die inneren, eben, weil sie zuweilen unbemerkt und unbehandelt verbleiben. Die Kontaminationsherde befinden sich meist in und an Schleimhäuten oder dort, wo sonst vermehrt Drüsen zu finden sind. Die Haut an solchen Stellen ist besonders zart und durchlässig, bietet zudem die nötige Feuchtigkeit für eine schnelle Keimung.

Hygiene muss für Kontaminierte stets an erster Stelle stehen, nur weil man sich bereits angesteckt hat, kann man neuen Infektionen nicht furchtlos ins Auge blicken. Die Viren haben eine hoche Mutationsrate und sind schneller resistent, als ihr bis drei zählen könnt - weshalb die meisten Mittel auf dem Markt immer seltener ihre Wirkung entfalten können. Die Pharmaindustrie bringt nicht nur deshalb jedes Jahr neue Impfungen gegen Grippe heraus, weil sie - definitiv! - das große Geld schäffeln will, es ist eine Notwendigkeit, denn das letzte Update greift nicht mehr.

Spürt ihr die ersten Vorboten, so handelt sofort, nicht in 5 Minuten oder 5 Stunden... sofort!

Als Betroffene müsst ihr immer eine Salbe und Desinfektionsmittel dabei haben. In euren Räumlichkeiten müsst ihr den Verbandskasten mächtig aufstocken. Sterile Einwegshandschuhe gibt es im 100er-Pack bereits für 4, 99-€ (A**i). SOS Desinfektionsspray für 3, 99-€ (DM). Mein persönlicher Favorit: Tyosur-Gel für etwa 5, -€ aus der Apotheke. Benutzt Handtücher nicht mehr an den Schleimhäuten, kommt nicht einmal in die Nähe. Kleenex ist nicht stabil genug, also nimmt Küchenpapier. Günstig und ergiebig. Entsorgt ihr sie mit Papier und Pappe zusammen, ist dies sogar etwas weniger umweltschädlich. Je nach dem, was ihr in euren Betten betreibt, ist es euch überlassen, wie oft ihr eure Bettwäsche wechselt, aber ihr müsst in große Handtücher oder Leinentücher investieren und diese jeden Abend auf euer Kissen legen. Wascht diese unbedingt separat und heiß. Trocknet diese unter möglichst keimfreien Bedingungen und bewahrt sie in sterilen Mülltüten auf, 30 Stück kosten im Schnitt 0, 59-€.

Bereits beim ersten Kribbeln steige ich unter die Dusche und reinige mich von Kopf bis Fuß, entspanne dadurch sofort. Warm-Kalt-Wechsel bringt das Immunsystem auf Trapp, nur die Gliedmaßen mit der Brause zu besprühen reicht für den Anfang. Anschließend Gesicht, Ohren, Achseln, Intimbereich und Füße mit Küchenpapier abtrocknen. Wasser aufkochen und Essig beimischen, einen Esslöffel ins kochende Wasser stellen und einen weiteren sterilisieren und in Papier gewickelt ins Tiefkühlfach legen. Den, nun heißen, Löffel mit einem sauberen Tuch umfassend immer wieder an die betroffene Stelle drücken. Nicht zu lange, damit die Haut nicht verkocht wird, aber doch lange genug, bis sie anfängt taub zu werden. Mit dem kalten Löffel nun kühlen.

Handschuhe an. Hände, betroffene Stelle und das Besteck desinfizieren. Hat die Haut Knubbel, gar Blasen gebildet, müssen diese vorsichtig mit einem Mini-Skalpel aufgeschnitten oder mit einer Lanzette auf gestochen werden. Den Inhalt mit sterilen Wattestäbchen herausdrücken. Hautfetzen mit einer sterilen Pinzette vorsichtig abtragen. Stelle mit lauwarmem Wasser auswaschen und abtrocknen. Die Salbe nun dick auftragen. Geht ihr nun schlafen, großes Pflaster drauf, damit austretende Viren nicht in Nase oder Augen immigrieren können. Schorf müsst ihr immer wieder abtragen und den Vorgang wiederholen. Die Methode ist mühselig und schmerzhaft, aber die Haut vernarbt weniger.

Meine Haut ist extrem blass, Herpeswunden verheilen sehr langsam und ich behalte für Monate eine Verfärbung der Stelle zurück. Ich hasse Make-up, aber es ist ein notwendiges Übel und darf nicht einmal in die Nähe von nässenden Wunden.

Bei Genitalherpes müsst ihr doppelt und dreifach vorsichtig sein. Ich habe genug junge Patienten erlebt, die an ihren Bläschen herum gefummelt und anschließend an sich selbst "gespielt" haben. Das Ergebnis ist abartig und traurig zu gleich, ein STD zu haben bevor man sein erstes Mal absolviert hat, macht das Leben komplizierter, als es bereits ist. Vergesst nicht, NIEMALS!!! ohne Kondom, egal was die Leute euch erzählen. Selbst ohne ersichtbare Bläschen könnt ihr euch anstecken und andere kontaminieren. Die Viren sind überall in den betroffenen Organismen vorhanden und würden sogar einen Atomarenangriff als die letzten überleben.

Gwendoline gibt tolle Tipps bezüglich Sitzbäder und Pflege, würde mir den Beitrag ausdrucken!

Wenn man die Bläschen aufsticht, dann verteilen sich die Viren noch mehr und die Ansteckungsgefahr steigt.
Lieber in die Apotheke und sich ein entsprechendes Mittel geben lassen!!

Aufstechen

Dein Kollege hat recht das sollte man nicht tun, es fördert auch die Übertragung.
Benutze lieber den Manuka Lippenpflege Stift von Naturprodukte Schwarz der bring ganz schnell Erleichterung und es beugt dem Ausbruch vor und reduziert das Übertragungrisiko..

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