Ist nach einem Nervenzusammenbruch unbedingt psychologische Betreuung erforderlich?

Meine Arbeitskollegin hatte vor drei Wochen einen Nervenzusammenbruch, der wohl durch familiäre Probleme und gleichzeitigen berufsbedingten Stress ausgelöst wurde. Mittlerweile hat sie sich wieder gefangen, die familiären Probleme scheinen gelöst und sie möchte unbedingt wieder arbeiten. Kann sie das so einfach machen oder ist psychologische Betreuung oder eine Therapie unbedingt erforderlich? Wer kennt sich auf diesem Gebiet aus und könnte mir Infos dazu geben? Danke schon mal vorab dafür. Gruß, Sinmali

Antworten (3)
Nervenzusammenbruch

Ich hatte einen Nervenzusammenbruch und wollte es nicht wahrhaben. Bin total gegen an gegangen. Das war im Mai bis August konnte ich mich einigermaßen halten und dann kam der große Knall. Alles zu beschreiben würde lange dauern, aber ich war erst 8 Wochen im Krankenhaus und danach 6 Wochen auf einer psychosomatischen Station. Nach der Entlassung konnte ich nicht mehr allein einkaufen gehen, die Wohnung allein zu verlassen ging auch nicht. Das war 1997 und ging bis 2001 nichts ging allein. Wenn sich deine Bekannte jetzt nicht helfen lässt, dann wird sie auch jahrelang damit zu tun haben. Ich kann jetzt noch nicht zu Veranstaltungen, wo viele Menschen sind. Über Brücken gehen geht gar nicht, ich bin letzten November zum ersten Mal wieder ins Flugzeug gestiegen nach 17 Jahren. Wenn sie sich jetzt keine Hilfe sucht, dann wird sie ebenso wie ich Panikattacken bekommen, ich habe die Schlimmste "Angst vor der Angst". Bei mir wurde sie ausgelöst durch den plötzlichen Tod meiner Mutter und beruflichen Stress. Mit dieser Krankheit soll man nicht spaßen, was man da alles durchmacht ist die Hölle. Sie soll auf jeden Fall zu einem Psychologen evtl. Gesprächs- oder Verhaltenstherapeut, aber nicht einfach so hinnehmen. Rede ihr gut zu.

Ein Nervenzusammenbruch ist ja auch keien Grippe oder kein gebrochenes Bein was wieder schnell oder in absehbarer Zeit zusammenwächst. Nach extremen psychischen Belastungen sich schonen und wenn möglich über eine Krankschreibung und über eine Kur eine Auszeit gönnen, sonst kann das wiederkommen oder sich in Form einer Depression und Angstzuständen wieder zuspitzen und verstärken.

Ein echter Nervenzusammenbruch ist schon schlimm und sollte von den Betroffenen nicht unterschätzt werden. Bevor man völlig zusammenbricht, muss schon viel passieren. Auf jeden Fall ist es besser, sich zu schonen und eine Therapie zu beginnen. Einen Kurantrag stellen oder sich krankschreiben lassen. Man kann nach einem Nervenzusammenbruch nicht einfach so weitermachen, wie es vorher gewesen war. Da spielen viele verschiedene Faktoren eine Rolle.

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