Mein Papa hat Leberzirrhose
Hallo, ihr Lieben!
Nachdem ich stundenlang gegoogled habe, bin ich nur noch verunsicherter und mit meinen Nerven am Ende. Vielleicht erklärt sich ja hier jemand bereit, mir ein paar Wort mit auf dem Weg zu geben und die ein oder andere Frage zu beantworten…
Mein Vater ist Alkoholiker. Er trank täglich 6 – 10 Flaschen Bier. Ab und zu Wein. Wohl schon seit 15 Jahren. Eigentlich muss man ihn eher als „Quartalssäufer“ einstufen- teilweise hat er von heute auf morgen wochenlang keinen Tropfen Alkohol getrunken und hatte nicht mal Entzugserscheinungen. Er war immer ein lieber, fürsorglicher Vater. Allerdings hat er halt auch immer versucht, seine Probleme zu ertränken. Und nun bekommt er wohl die Quittung.
Seit ungefähr 5 Jahren leidet er unter Depressionen (wohl ausgelöst durch die Trennung von meiner Mutter…) Und vor ca. 8 Wochen fing es an: Seine Augen wurden gelb, er konnte kaum noch essen kann und sein Bauch wurde trotzdem immer runder wird. Also ab zum Internisten und von dort aus die Überweisung ins Krankenhaus. Vergangene Woche wurde Leberzirrhose festgestellt. Ob Child B oder C ist noch offen. Komischerweise wurde ihm letztes Jahr vom Internisten „nur“ eine Wohlstandsleber diagnostiziert. Wie kann es denn sein, dass die Leber innerhalb von einem Jahr tatsächlich solchen Schaden nimmt, dass es akut lebensbedrohlich wird?
Er liegt jetzt seit zwei Wochen im Krankenhaus. Seit Donnerstag letzte Woche schlagen die Entwässerungstabletten endlich an und er hat bereits 6 – 7 Liter Wasser verloren. Seine Haut und Augen haben mittlerweile wieder eine halbwegs gesunde Farbe angenommen und auch das atmen und essen fällt ihm wieder leichter.
Er hat nicht alle Symptome der Zirrhose: Varizen (Krampfadern in der Speiseröhre) sind nicht vorhanden. Ist das ein gutes Zeichen? Eventuell sogar lebensverlängernd?
Am Mittwoch soll er entlassen werden. Der behandelnde Chefarzt trifft mir gegenüber keine klare Aussage. Zur Lebenserwartung kann er sich angeblich nicht äussern. Nach der Entlassung soll mein Vater im Transplantationszentrum vorstellig werden. Angeblich nur für den Fall der Fälle. Aber was, wenn ihm die Zeit davonläuft? Ich hab so furchtbare Angst, dass er es nicht schafft. Wie ist das mit einer Lebendleberspende? Kommt das bei der Diagnose überhaupt in Frage und besteht tatsächlich eine realistische Chance auf eine halbwegs normale Lebenserwartung?
Ich danke euch von Herzen…