Wieder Hoffnung nach Strecksehnenriss am rechten Mittelfinger
Die so genannte „Rehabilitation“
Seit gestern, wo ich im Wilhelminenspital (Pav. 26) erst von einer Fachärztin für Physikalische Medizin untersucht wurde und eine gar nicht so schlechte Prognose bezüglich der Möglichkeit, meinen verletzten Finger nach einigen Wochen Training wieder gut verwenden zu können, sowie einige Ratschläge erhalten und etwas später die erste halbe Stunde Unterweisungen von einer freundlichen jungen Ergotherapeutin bekommen hatte, mit welchen Übungen, die sie mir bei der erswten Sitzung beibrachte, ich einmal beginnen könne, die Beweglichkeit und Spannungskraft in Hand und Fingern wieder aufzubauen, gehe ich an die täglichen Tätigkeiten, wo die Hände involviert sind, möglichst bewusst heran, um mich gleichsam in die Normalität zurückzutrainieren. Manches funktioniert dadurch noch langsamer als während der letzten Wochen, dafür aber bewusster im Hinblick eine Besserung der Bewegungen und der Koordination dieser, die ja vielleicht dann auch sukzessive als Fortschritte zu bemerken sein würden, denke ich. Rehabilitation nennt man diese Phase wohl. Kleine bunte Kügelchen verschiedener Größe habe ich mir heute vormittags gekauft, die mit der einen Hand vom Tisch einzeln aufzusammeln eine der mir gestern von der Ergotherapeutin angewiesenen Übungen darstellt. Weiters hilft mir ein Klettband, das Zeigefinger und den Mittelfinger spürbar, aber nicht zu eng verbindet, darauf zu achten, den lädierten Finger nicht wegzustrecken, wie ich es zuletzt aus Vorsicht und Ängstlichkeit getan hatte, sondern in die nötigen Handbewegungen möglichst schon jetzt wieder zu integrieren. Diese und noch andere Übungen begleiten mich jetzt mit durch die Tage, und es werden – auch mit den begleitenden Ergotherapie-Einheiten in der „Physikalischen Medizin“ - wohl noch einige Wochen Geduld erforderlich sein, um in eine gewisse Normalität in Umgang mit den Händen zurückzufinden und dann vielleicht eben wieder mit dem Gitarre- und Klavierspielen fortsetzen zu können.
Erst in letzter Zeit merke ich, welch Unzahl von Handgriffen ich so in einer Stunde, in einem Tag unternehme, „alltägliche“ eben. Wie sehr eine Verletzung wie eben die meinige vor 2 ½ Monaten das „Hand“eln beeinflusst, und gleich das Gehirn zeitweise beträchtlich fordert, wenn nicht überfordert, verunsicherte mich schon seit dem ersten Tag nach dem Unfall, dem Riss meiner Strecksehne. Die Rückgewöhnung wird vielleicht besser vonstatten gehen, wenn ein Erkennen von „ah, das kann ich jetzt schon wieder“ auftritt und von mir als Belohnung wahrgenommen werden kann.
Übermorgen sind es dann 11 Wochen seit der Verletzung und ich habe etwas mehr Zuversicht gewonnen, was eine Heilung betrifft.