Stricken macht Spaß
Hallo,
hoffentlich kommt meine Antwort nicht zu spät für Ihren Artikel. Wo wird der eigentlich erscheinen?
Das Stricken habe ich mir vor vielen Jahren mit Hilfe eines Strickkurses in einer Frauenzeitschrift selbst beigebracht. Hintergrund war anfangs der, dass ich viele Männerklamotten einfach zu trist, zu uniform und die Materialien teilweise als echt unangenehm kratzig empfand. Daran hat sich bis heute nicht viel geändert. Inzwischen habe ich eine ganz ansehnlich Sammlung von Pullis, Jacken, Schals usw. aus echt edlen Garnen, wie Seide, Cashmere oder Angora und mit zum Teil komplizierten Mustern. Wenn ich mir schon die Mühe mache, dann schaue ich nicht so sehr aufs Geld. Auch ausgefallenere Dinge habe ich schon gestrickt, so zum Beispiel Schlüsselanhänger, Kissen und eine riesengroße Kuscheldecke. Wenn mich aber jemand fragt, wer die Sachen denn gestrickt hat, dann sag ich: „meine Frau“.
Ziemlich bald stellte ich fest, dass man mit stricken nicht nur eigene Ideen verwirklichen, sondern dabei auch richtig entspannen, zur Ruhe kommen und sich unterhalten kann. Als Ausgleich nach einem anstrengenden Arbeitstag und im Urlaub genieße ich das sehr.
Ich stricke leidenschaftlich gerne und viel, allerdings nur, wenn mich keiner dabei sieht. Als strickender Mann wird man vor allem von Männern nicht wirklich ernst genommen und womöglich ausgelacht, fürchte ich zumindest. Es macht mir trotzdem Spaß und es macht mich auch ein wenig stolz, wenn mir etwas Schönes gelungen ist. Nur beim Sockenstricken versage ich irgendwie. Braucht jemand ein Paar Socken in Größe 80?
Ich bin ein ziemlicher Softy, unter anderem eben, weil ich es bequem und kuschelig liebe und weiche Wolle mag. Dazu stehe ich auch. Und solange ich mindestens genauso gerne Motorrad fahre, sehe ich mein männliches Image nicht in Gefahr. Nur dass ich gerne stricke, das behalte ich lieber mal für mich.
Viele Grüße
Uwe