Südabitur in Bayern

Wenn sich die Kultusminister absolut nicht einigen können, dann bleibt vielleicht nichts anderes übrig. Besser einige Bundesländer einigen sich auf ein Zentralabitur für ihre Länder als jedes Land hat sein eigenes Abitur.

Jetzt wollen die Bayern schon wieder eine Extrawurst gebraten haben - ich fasse es nicht!!! Entweder ein Zentralabitur für alle Bundesländer einheitlich, oder jeder wurschtelt vor sich hin, was natürlich auf dem Rücken der Schüler ausgetragen wird.

"Der vernünftige Mensch paßt sich der Welt an; der unvernünftige besteht auf dem Versuch, die Welt sich anzupassen. Deshalb hängt aller Fortschritt von unvernünftigen Menschen ab."

Ich halte mich da an George Bernard Shaw und lebe lieber unvernünftig ;-)

"So gesehen haben wir diese schlechte Regierung sogar verdient."

Naja, momentan kenne ich keine Partei, die das Schulsystem wirklich positiv verändern könnte. Die Ablehung des Volksentscheids für die sechsjährige Gesamtschule in Hamburg hat ja gezeigt, dass die Bevölkerung keinen Mut zu Veränderungen hat, vor allem nicht die Gewinner des alten Systems (soziale Oberschicht).

"Weil wir nicht in der Lage sind, wählen zu gehen! Ich darf leider noch nicht, menno."

Ach, schön, wenn man noch Ideale hat :-D Ich halte mich da lieber an Mark Aurel: "Hoffe nicht auf Platons Idealstaat, sondern gib dich zufrieden, wenn es ein ganz klein wenig vorangeht, und ziele auf diesen Ausgang, wie gering er auch ist." Vielleicht wirst du ja einmal Kultusministerin und kannst tatsächlich etwas bewirken. Viel Glück!^^

"Leider kann man da auf absehbare Zeit wohl nicht änder..."

Siehst du auch du gehörst zu diesen Einknickern. Sobald du dann mal das Studium hinter dir hast ist es dir eh egal. Doch man kann was ändern, wenn sich endlich mal einer traut zu fordern das GG zu ändern und die Bildungsinhalte dem Bund zu überlassen. Spätestens ab der Sekundarstufe sollte Schluss mit dieser beschränkten Schulpolitik sein. Wir Deutschen treten selbst viel zu wenig für unsere Überzeugungen ein. So gesehen haben wir diese schlechte Regierung sogar verdient. Weil wir nicht in der Lage sind, wählen zu gehen! Ich darf leider noch nicht, menno.

Ja, Jammern und Klagen sind leider Bestandteil der deutschen Mentalität. Dabei gibt es durchaus immer wieder große Bildungsstreiks und Proteste von Schüler- und Studentenverbänden. Das Problem ist nur, dass das alles nichts ausrichtet, weil die nächste neugewählte Landesregierung das Bildungssystem wieder umstürzen und somit verschlimmbessern kann.

In anderen Ländern wie z.B. Frankreich, England oder den USA herrscht im Bildungssystem herrscht einfach viel mehr Kontinuität und Einheitlichkeit. Trotzdem stehen sie Deutschland in der Bildung in nichts nach. Leider kann man da auf absehbare Zeit wohl nicht ändern...

"Ideal wäre natürlich ein einheitliches Abi für alle Bundesländer, aber das liefe ja dem föderalistischen Prinzip, dass die Bildungshoheit bei den Ländern liegt, zuwider."

Das ist leider eine Tatsache. Ich persönlich halte diese Bildungshoheit der Länder sowieso für falsch, zumindest was die Lehrinhalte betrifft. Schüler, Studenten und Eltern, also diejenigen die es wirklich betrifft, interessieren sich viel zu wenig für das Thema Bildung, leider. Sie lassen sich viel zu viel gefallen. Dazu fehlt uns Deutschen auch die Streikkultur. Jeder jammert, aber keiner tut was dagegen. Armes Deutschland.

Ich bin sogar dafür das Bundesweit ein einheitliches Abitur eingeführt wird. Ich finde es traurig für Deutschlands Schüler. Z.B. Der Stoff der Realschule in Bayern ist auf Abiturniveau von Berlin. Der Unterschied in Berlin dürfen sie damit auf ne Uni, in Bayern nicht, die haben ja 'nur' Realschulabschluss. Weiter ist die unterschiedliche Gewichtung meiner Meinung nach einfach nicht wirklich fair zu gestalten. Ein einheitliches Abitur würde vieles Erleichtern, nicht nur den Hochschulzugang. Das sollte mit allen Bildungsabschlüssen so geregelt werden.

Meiner Meinung nach bringen auch zentralisierte Aufgabenstellung nichts, da die Unterrichtsqualität an den einzelnen Schulen nicht vereinheitlicht werden kann. Es ist klar, dass manche Gymnasium/Gesamtschulen immer engagierter als andere sind und schon innerhalb einer Schule gibt es sowohl fähige als auch unfähige Lehrer.

Ich habe in diesem Jahr mein Abi in einem Bundesland mit Zentralabitur absolviert. In manchen Fächern haben trotzdem weniger gelernt als an anderen Schulen, in anderen Fächern vielleicht sogar mehr - ganz abhängig vom Lehrer. Insofern sehe ich zentrale Aufgabenstellung eher skeptisch, da selbst die Korrektur in den Händen der Lehrer liegt und sie so einiges tricksen können. Allerdings kann man auch nicht alle freien Spielräume der Schulen ausräumen. Ideal wäre natürlich ein einheitliches Abi für alle Bundesländer, aber das liefe ja dem föderalistischen Prinzip, dass die Bildungshoheit bei den Ländern liegt, zuwider.

Was ich mich allerdings frage: Ist es für den späteren Berufsweg wirklich so entscheidend, wo man sein Abitur abgelegt hat? Ein Abitur im Norden muss nicht zwangsläufig schlechter als im Süden sein, da es auf die individuelle Intelligenz bzw. Lernbereitschaft und natürlich auch auf die Qualität der eigenen Schule ankommt.