Tragt ihr als Erwachsene noch einen Fahrradhelm?

Tragt ihr beim fahren einen Helm? Wenn nein, warum nicht und mit welchem Alter habt ihr aufgehört.
Ich für meinen Teil trage keinen mehr. Als Kind immer, aber als Teenager wurde es immer weniger, bis ich irgendwann mit 14/15 ganz aufgehört habe. Ich war unter meinen Freunden sogar einer der letzten der einen trug und weil es mir peinlich wurde, habe ich ihn erst an den Lenker gehngen, bis ich mich dann getraut habe mit meinen Eltern darber zu sprechen. Diese haben es auch erlaubt ohne zu fahren, da sie nicht wollten, dass ich deswegen in def Schule gemobbt werde.
Wie sieht eure Geschichte dazu aus?

Antworten (21)

Als Kind habe ich immer meinen Fahrradhelm getragen und habe das auch gar nicht hinterfragt. Alle meine Freunde haben früher auch einen Helm getragen, aber irgendwann dann nicht mehr. Mit 14 habe ich dann gemerkt, dass ich die einzige in meinem Freundeskreis war, die noch ihren Helm getragen hat und wollte das nicht mehr, weil es mir peinlich war und ich Erwachsen sein wollte. Ich habe den dann einfach nicht mehr aufgesetzt, als es meinen Eltern aufgefallen ist, haben sie gefragt, wo mein Helm sei und wollten, dass ich ihn weiter trage, aber sie tragen selber auch keinen, deswegen haben sie mir auch recht schnell erlaubt ohne zu fahren. Ab und an haben sie nochmal gefragt wo denn mein Helm sei, aber ich durfte trotzdem ohne fahren. Meine kleine Schwester war da 12 und wollte dann auch keinen Helm mehr tragen, aber sie musste ihn weiter tragen und durfte auch erst mit 14 ohne fahren. Wenn wir zu viert mit der ganzen Familie unterwegs waren, war sie dann die einzige, die einen Helm getragen hat. Wenn wir nur zu zweit waren, hat sie ihn teilweise nur an den Lenker gehangen. Ich fahre seitdem immer ohne Helm, weil ich immer nur sehr kurze Strecken fahre und es dafür irgendwie Quatsch finde. Würde ich mal etwas länger fahren oder eine Fahrradtour machen, würde ich wohl einen Helm aufsetzen, weil es an sich schon sehr sinnvoll ist. Wenn ich irgendwann mal einen Unfall habe beureue ich es bestimmt, dass ich keinen trage. Ich habe noch meinen alten Helm und neulich habe ich ausprobiert, dass der mir auch noch passt. Wenn ich irgendwann mal Kinder habe würde ich vielleicht aus Vorbildgründen einen tragen, aber aktuell fahre ich immer ohne Fahrradhelm.

Im Endeffekt ist es jedem selbst überlassen ob er einen Helm trägt oder nicht. Jedoch sollten die Herrschaften die dieses verweigern nicht anfangen zu jammern wenn doch etwas passiert. Wir hatten vor einigen Wochen erst so einen Fall im Freundeskreis. Er war nicht mal im Verkehr unterwegs sondern auf einem Rad- und Wanderweg, trotzdem hat es ihn massiv erwischt. Massive Hirnschäden, kann kaum noch richtig reden geschweige denn denken und bekommt sein Essen durch nen Strohhalm. Also einfach mal vorher darüber nachdenken als hinterher zu heulen.

Nicht zum Spaß

Der Grund dafür einen Helm zu tragen ist doch das unser Kopf nur bis zum Fußgängertempo ausreichend geschützt ist. Er ist auch kein Austauschteil und es ist auch nicht am nächsten Tag alles wieder gut. Das Risiko ist zu groß bleibende Schäden zu erleiden oder das Leben zu beenden. In meiner Kindheit gab es keine Helme für's Rad und selbst auf dem Motorrad fuhr man gerne ohne. Offene Schädel sehen wirklich nicht schön aus und vor allem steht die Frage wofür das ganze? Der Helm ist eine tolle Erfindung genau wie der Gurt im Auto. Auch Helden und besonders coole Leute brauchen ihn.

Genau: Und auf dem Grabstein soll stehen: Hauptsache stylisch gestorben weil seine Freunde das auch so machten. Sarkasmus ende

Ganz ehrlich. Es gibt wirklich tolle Helme heutzutage da kann ich das als Ausrede nicht mehr gelten lassen. Lieber nen Helm als für den Rest des Lebens ein Pflegefall oder die Familie in Trauer stürzen.

@lucas

Genauso ging mir das auch. Helme sind in dem Alter einfach peinlich, egal ob sie sicher sind oder nicht. Mit den Kopfhörern hast du natürlich Recht, geht mit Helm natürlich auch nicht.

Mit dem Helm schützt Du Dich selbst!

Den Helm trägst Du für Dich. Er schützt Deinen Kopf. Wer einen Helm nur deswegen trägt, weil es die Eltern verlangen, hat das nicht verstanden.

Und dann ist da noch die Sache mit den Kopfhörern. Die sind zwar nicht verboten, aber Du musst in der Lage sein, im Straßenverkehr wahrzunehmen, was um Dich herum geschieht. Wenn Du in einen Unfall verwickelt wirst, weil Du irgendwas nicht gehört hast, bekommst Du mindestens eine Teilschuld. Ich glaube, es gibt auch Ohrhörer, die speziell fürs Radfahren gemacht sind. Da kannst Du auch noch den Helm tragen.

Mag sein, dass es in Eurer Gruppe cool ist den Helm an den Lenker zu hängen. Auf Außenstehende wirkt es einfach nur starrsinnig und bescheuert, wenn Sicherheitsausrüstung offensichtlich vorhanden ist, aber nicht genutzt wird.

Eigentlich ja

Bin jetzt 15 gworden und eigentlich muss ich einen tragen weil meine eltern das möchten aber ich und alleine meine freunde hängen den an den lenker sobald wir aus dem ort raus sind weil helme enfavh peinlich sind außerdem kann ich sonst nicht meine großen kopfhörer aufsetzen was auch viele meiner freunde machen

Ich finde die Ausführungen von "Uwe" zu diesem Thema sehr gut und kann ihm voll und ganz zustimmen.

Ich habe in den letzten Jahren viele Fälle sehen müssen, in denen Menschen das Thema auf die leichte Schulter genommen haben. Aus diesen Menschen sind Pflegefälle geworden. Solche Dinge kommen unkontrolliert und schneller als man denkt. Jeden kann es treffen!

Unsere Gesundheit und die körperliche Unversehrtheit ist ein hohes Gut welches man schützen sollte. Leider erkennen das die Meisten erst wenn sie es verloren haben.

Der Unterschied in der Sichtweise

Ich versuche zu verdeutlichen, dass Helm (wie auch Brille und Gurt) besonders in den Situationen schützen, die Du nicht kontrollieren kannst. Du versuchst mir zu erklären, das Du auf den Helm verzichten kannst, wenn Du glaubst, die Situation vollständig kontrollieren zu können.

Wir sind aber Menschen und nicht Gott, wir können die Umwelt nie vollständig kontrollieren. Ich glaube Dir ja, dass all Deine Erfahrung sagt, dass nichts passiert. Aber manchmal reicht die eigene Erfahrung leider nicht.

Ok. Habe nun mehrmals versucht (warum eigentlich?) die Unterschiede in den Situationen irgendwie deutlich zu machen aber wir schreiben kilometer weit aneinander vorbei, so mein Eindruck.

Brille gehört auch dazu

Nachdem ich bei tempo 50 ein Insekt im Auge hatte, bin ich auch immer mit Brille gefahren. Tönung der Gläser je nach Sonnenschein. Ich kann's nur empfehlen. Sieht auch cool aus.

Nochmal: Alltagssituationen werden in der Regel unterschätzt. Deswegen gibt's auch statistisch übermäßig viele Haushaltunfälle.

Glücklicherweise enden die wenigsten Autobahnunfälle tödlich. Nachweislich ist die Anzahl Getöteter durch die Einführung der Gurtpflicht deutlich gesunken. Auch wenn ich vorausschauend fahre und auf 400.000km Fahrleistung noch nie einen Unfall auf der Autobahn hatte, lege ich den Gurt an.

Sicherheitsvorkehrungen sind genau in den Situationen nützlich, die Du nicht vorher sehen kannst.

Mit deiner Argumentationslinie gibt's auch keinen Grund, wieso wir nicht IMMER eine Schutzbrille tragen sollten. Fliegt irgendwo ein Splitter weg und trifft unser Auge, war's das mit dem Sehen. Und einen Helm sollte dann immer und sowieso jeder tragen, denn was, wenn mal eine Dachpfanne herunter fällt oder jemand was aus dem Fenster wirft?

Unwahrscheinliche, bis absurd unwahrscheinliche Szenarien? Ja und genau für so unwahrscheinlich halte ich bei Einsatz des gesunden Menschenverstandes das Eintreten solcher Unfälle auf den von mir mit dem Rad im Alltag befahrenen Strecken. Einfach, weil ich hingucke und einfach deswegen, weil ich den allermeisten Menschen im Verkehr dann doch noch eine zu hohe Achtung vor dem eigenen und fremden Leben zutraue.

Sonst dürften wir auch keine Autobahnen mehr befahren. Ein Unfall auf der Autobahn wird in aller Regel nämlich tödlich enden.

Nochmal: Beim Mountainbiking, beim Rennradfahren und beim Radfahren in Großstädten während der Rushhour bin ich voll bei dir, ein Helm sollte im Eigeninteresse getragen werden. Aber es gibt viele Situationen, da stört er mich so sehr, dass ich ihn aus Komfortgründen nicht tragen will und ich das Risiko, Stürze zu erleiden, bei denen es der Helm ist, der mich rettet, für nicht gegeben halte.

Situationen sind nicht vorhersehbar

Die ganz Verrückten, die Dich bei illegalen Rennen sofort rücksichtslos tot fahren sind ja zum Glück äußerst selten und vermutlich in Deiner Gegend nicht zu Hause. Häufiger sind Unerfahrenheit und Selbstüberschätzung im Spiel. Mir hat eine junge Frau beim Ausfahren aus dem Kreisel das Vorderrad weg gerissen, weil sie meinte, sie kommt vor mir noch rum. Ich hatte ein gebrochenes Schlüsselbein und bin mit dem Helm auf die Straße geknallt. Ohne Helm hätte es vielleicht noch einen Schädelbruch gegeben, aber der Kopf blieb heil!

Es sind die harmlosen Alltagssituationen, die immer wieder unterschätzt werden. Das subjektive Sicherheitsgefühl ist trügerisch, wenn es um seltene Vorkommnisse geht, die aber große Auswirkungen haben für das ganze weitere Leben.

Wenn tausend Leute tausendmal einen Helm aufsetzen, ohne ihn wirklich gebraucht zu haben, wenn er dabei nur einmal vor schweren Verletzungen schützt, die ein Leben zerstören, dann hat sich das Tragen schon gelohnt! Man weiß vorher nie, wen es treffen wird. Aber der, den es dann mal getroffen hat, ist einer zu viel.

Deine mahnenden Worte in allen Ehren, Uwe. Wer dort fährt, wo es viele unübersichtliche Situationen gibt (große Kreuzungen, mehrspurige Straßen, nur Randstreifen für Radfahrer auf der Straße, etc.) der ist mit deinem Rat gut bedient. Da würde ich es auch nicht anders handhaben.

Trotzdem gibt es Strecken, die mit dem Fahrrad schneller gehen, bei denen ich aber trotzdem absolut kein im Gegensatz zu einem Fußgänger erhöhtes Risiko wahrnehmen kann. Wenn dich ein bekloppter Raser über den Haufen mäht, bist du so oder so tot, ob nun Helm oder nicht Helm.

Kopf ist zu wertvoll

Habt Ihr Euch klar gemacht, um was es wirklich geht? Es ist nicht die Beule oder Platzwunde, deren Narbe das Gesicht entstellen kann. Auch eine Gehirnerschütterung ist im Regelfall ohne bleibende Schäden behandelbar. Ein Hirnverletzung, sprich eine Hirnblutung, ist gleichbedeutend mit einem Schlaganfall. Man liegt im Koma, macht eine monatelange Reha und hat bleibende Behinderungen. Diese Auswirkungen sind selten, aber so gravierend, dass ich der Helm immer lohnt.

Auch ist es völliger Blödsinn, den Helm wegzulassen, weil man meint, als Erwachsener ein geringeres Risiko zu haben. Erwachsene fallen aus größerer Höhe und haben weniger weiche Knochen. Auch wenn Erwachsene Gefahrensituationen besser einschätzen können, wenn was passiert, fallen die Verletzungen eher schwerer aus. Und gerade wegen der potenziellen Schwere der Versetzungen sollst Du den Helm tragen!

Und dann ist da noch die Haftungsfrage. Wenn Du unschuldig in einen Unfall verwickelt wird, wir man Dir vorwerfen, dass Du ohne Helm die Schwere Deiner Verletzungen fahrlässig mit verursacht hast, was Auswirkungen auf die Höhe von Entschädigungsansprüchen hat. Bei einem Unfall protokolliert die Polizei auch, ob Du einen Helm getragen hast.

Ich wünsche niemandem, einen Helm zu brauchen. Ich rate jedem, einen Helm zu tragen.

Kopf ist wertvoll!

Hallo,

Als Jungendliche fand ich Helm dermaßen uncool. Da meine Eltern erst ab 16 erlaubt haben, den Jwlm wegzulassen, bin ich von 14 bis 16 kein Fahrrad gefahren. Mittlerweile trage ich Helm wenn ich in der Stadt fahre. Der Kopf ist zu wertvoll und das Risiko übersehen zu werden zu hoch. Lediglich bei gemütlichen Urlaunsfahrten weit entfernt von Autos und bei langsamer Temperatur verzichte ich auf einen Helm. Bin 21 Jahre alt

Gruß Helen

Wie gesagt, ich fahre nicht im unübersichtlichen Großstadt-Verkehr zur Rushhour. Es sind bei uns (eher Vorstadt) Radwege vorhanden, Straßen überquert man über Ampeln (zweispurige Straßen) oder Zebtrastreifen.
Ich sage nicht, dass es da sinnlos ist, einen Helm zu tragen, trotzdem beziehen sich die Risiken auf Situationen, in denen man anfährt und ein Auto einen übersieht und das ist für Fußgänger und für Radfahrer nach grün werden einer Ampel ziemlich gleich, wenn man nicht gerade eine grüne Welle hat und durchfährt. Dabei sieht man aber von weiterem schon sehr gut, was wie fährt.

Das Energieargument lasse ich auch nicht gelten, da es das Auto ist, das mit mir kollidiert und dem ist es egal, ob ich im Schritttempo getroffen werde oder bei 20km/h, den Massen"vorteil" hat es sowieso auf seiner Seite.

Bitte auch bei "kleinen" Fahrten

Ich habe mehr Unfälle im Ort (Dorf!) gehabt als auf großen, sportlichen Touren! Wenn der verkehr dichter ist und man häufiger anhalten muss, scheint mehr zu passieren.

Und mit einem Fußgänger möchte ich da Fahrrad nicht vergleichen. Der hat die Hände frei (kein Lenker) und kann sich besser abfangen. Außerdem ist wegen der geringeren Geschwindigkeit weniger Energie im Spiel. Doppelte Geschwindigkeit bedeutet vierfache Energie! Dreifache Geschwindigkeit (z. B. 15 km/h statt 5 km/h) bedeutet neunfache Energie!Das macht man sich meist gar nicht klar.

Kommt bei mir drauf an.

Fahre ich in der Stadt (keine Großstadt mit total unübersichtllichem Verkehr) dann trage ich keinen Helm, weil ich nicht rase und ich mein Risiko selbst nicht höher einschätze, umgefahren zu werden, als das Risiko, dass einem Fußgänger das passiert.

Bei sportlicherem Radfahren, gerade auch in Gebieten, wo man Sturz-Situationen nahezu provoziert und die Geschwindigkeiten entsprechend sind, trag' ich einen Helm. Gibt man da ein paar Euro mehr aus, bekommt man sogar schöne Modelle. Zu Schulzeiten - ich geb's zu - wurde es tatsächlich irgendwann einfach auch ein "modisches" Problem :p

Unbedingt Helm!

Ja, ich trage den Helm bei jeder Fahrt!

Di Risikoabschätzung spricht eindeutig für den Helm. Ein Helm (bis zu 100 €) ist vergleichsweise preiswert im Vergleich zum Schadenspotenzial schwerer Kopfverletzungen oder gar dauerhafter Behinderungen durch Hirnverletzungen. Ich habe ca. 50.000 km auf Fahrrädern zurück gelegt und dabei 3 Helme "verbraucht". Ein Finger war gebrochen, das Schlüsselbein war gebrochen, einmal war die Hüfte geprellt. Aber der Helm hat meinen Kopf geschützt.

Alle 17.000 km ein Sturz, da mag mancher sagen, das trifft mich nicht. Nichtsdestotrotz, wenn wirklich was passiert, ist das Schadenspotenzial so hoch, da lohnt es sich immer den Helm zu nutzen, auch wenn tausendmal nichts passiert, und den Kindern bist Du ein Vorbild.

Ich habe irgendwann angefahren etwas sportlicher zu fahren. Bei einer Tempo-50-Abfahrt im Taunus habe ich beschlossen, einen Helm zu kaufen. Fünf Jahre später hatte ich im Dorf einen Unfall, wo ich bei Tempo 35 im Kotflügel eines parkenden PKWs eingeschlagen bin. Seither benutze ich den Helm für alle Fahrten. Ich habe als Erwachsener nie negatives Feedback bekommen. Ich habe sogar meiner 72jährigen Mutter einen Helm "verordnet" als wir auf Mallorca mit Leihfahrrädern unterwegs waren.

Bitte keine Kompromisse, der Kopf ist zu wertvoll. Wenn Jugendliche gemobbt werden, dann sprecht es auf Elternversammlungen an!

@ seit dem Unfall

Ich hatte vor ca. 15Jahren einen Unfall.
Ein Linksabbieger hat mich uebersehen.
Hat schei*e Weh getan aber sonst alles okay.
Ich moechte es aber nicht darauf ankommen lassen.
Deshalb seitdem Helm.

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