Normal
Naja, so gehts doch jedem, oder fast jedem - vor allem am anfang. War bei mir so, ist bei dir so... Wir menschen sind halt darauf gepolt immer der masse hinterherzulaufen. Herdentrieb nennt man das - sich napassen, mitschwimmen, normal sein. Und wenn man dann merkt dass man das irgendwie nicht ist, dass man anders ist als die anderen, dann macht einem das meistens erstmal ziemlich zu schaffen.
Aber wir sind nicht herdentiere, sondern auch gewohnheits-tiere^^. :) Das heißt, je mehr wir uns mit etwas beschäftigen, je öfter uns das begegnet, desto normaler und selbstverständlicher wird das für uns. So kannst du dir z.b. auch erklären warum wir kein problem damit haben schweine zu essen, ein moslem da aber das kotzen kriegt. Und die chinesen finden ratten ganz toll, da kriegen wir das kotzen *lol*. Alles eine frage der gewohnheit.
Und genauso ist das mit dem schwulsein auch: Es ist fremd, es ist ungewohnt, es ist unnormal. Und wer will schon so sein?! Im laufe der zeit jedoch wird es für dich normaler werden, zu etwas vertrautem, zu etwas, wo du vielleicht sogar irgendwann stolz drauf sein wirst, dass du es geschafft hast diese seite an dir zu akzeptieren, damit selbstbewusst umzugehen - und irgendwann vielleicht sogar auch nach außen, gegenüber freunden, family usw. dazu zu stehen.
Wie gesagt, ich hatte diese selbstzweifel auch, wollte auch nicht so sein, hatte auch angst vor den reaktionen der anderen. Und heute?! Heute wissen so schätzungsweise 200-250 heterosexuelle leute von mir dass ich schwul bin. Und soll ich dir was sagen?! Da war bisher nicht EINER dabei, der damit ein problem hatte! Immer nur gute erfarungen, immer tolle reaktionen. Mein Freundeskreis besteht aus 100-200 schwulen jungs (also freundeskries im weiteren sinne, enge freunde natürlich viiieel weniger).
Ja, ich bin heute sogar stolz darauf schwul zu sein. Nicht weil ich schwul bin - da kann ich ja nix für, das ist ja keine leistung. Aber ich bin stolz darauf, zu mir selbst gefunden zu haben, zu mir selbst zu stehen, mich selbst akzeptieren zu könenn. Denn gaaaanz gaaaanz viele können das nicht - die schwimmen nur im strom mit, machen sich was vor, blenden dinge weg - aber gehen nicht ihrem inneren auf den grund.
Wow - wie philosofisch :D Also, was du tun solltest: Such dir jemanden der auch schwul ist zum reden (oder auch mehrere). Tausch dich aus, sprich über das was dich beschätigt, teile diese dinge mit anderen und beschäftigte dich damit. Du wirst merken, dass es dadurch stück für stück normaler für dich wird und damit dann auch leichter für dich :)