@Simon
Du schreibst, dass Du „früher“ beschnitten wurdest (ich nehme an, das heißt: als kleineres Kind?) und dass Du unterhalb der Eichel, wo die Haut anfängt, einen "Überrest" hast - „quasi so ein Hautzipfel, der da noch rumhängt“.
Das deutet für mich darauf hin, dass es bei Dir wie leider bei allerhand Jungs aussieht, bei denen es als Säugling, Kleinkind oder vor dem Schulalter gemacht wurde:
Deine Vorhaut wurde zur Beschneidung abgeklemmt und vor der Klemme zirkulär abgetrennt. Dann wurde das Vorhautbändchen (Frenulum) nur quer durchtrennt.
Solange das Frenulum intakt existiert, also bei den meisten Unbeschnittenen bzw. bei den meisten Beschnittenen bis zur Beschneidung, ist diese Hautbrücke zwischen der Harnröhrenmündung der Eichel und der „Raphe“ an der Schaftunterseite des Penis sozusagen „ausgespannt“. „Raphe“ ist die spätembryonale „Naht“ der Oberhaut in der Körpermitte im Schritt (vom Penis bis zum After), die an der Penisschaftunterseite meist gut zu sehen ist.
Das Frenulum „rafft“ die Vorhaut sozusagen wie eine Gardine, wenn das Glied steif ist. Das Durchtrennen des Bändchens soll verhindern, dass die durch die Beschneidung verkürzte Haut, die ja den Schaft decken soll, durch ihre Straffheit die Eichel an der Erektion nach unten zieht. Denn das kann ein stark ausgeprägtes, vor allem aber kurzes Frenulum verursachen.
Oft wird das auch ohne eigentliche Beschneidung gemacht, wenn das Bändchen zu kurz ist. Dann ist die Vorhaut noch dran, aber kann nicht mehr von der Unterseite „gerafft“ werden.
Diese Durchtrennung („Frenulotomie“ genannt) führt vor allem bei kleinen Jungs dazu, dass die beiden Teile des Bändchens ober- und unterhalb des Schnittes als kleine Hautlappen stehen bleiben - oder aber auch nur einer von beiden. Bei manchen verwächst sich das später und ist kaum noch oder gar nicht mehr zu sehen, bei anderen nicht. Leider kommt es auch vor, dass das bei größeren Jungs oder Männern so gemacht wird. Das ist dann oft ärgerlich, weil es wirklich mit den dann oft größeren „Lappen“ nicht gut aussieht. Dabei gibt es eine Alternative:
Die kosmetisch „saubere“ Lösung dafür ist das, was glücklicherweise bei größeren Jungs und bei Männern häufiger gemacht wird: Bei einer „Frenulektomie“ (anderes Wort - genau lesen!) wird das Vorhautbändchen ganz herausgeschnitten und es bleiben keine Hautreste stehen. Die Stelle wird sauber vernäht. Dann ist unter der Eichel, zwischen ihren zwei „Bäckchen“, alles glatt.
Es ist möglich, die „Reste“ einer Frenulotomie auch später noch entfernen zu lassen. Aber das ist eine rein kosmetische OP, die man selbst bezahlen muss. Notwendig ist das nicht - man kann auch sehr gut mit diesen „Resten“ leben. Ich kenne Patienten, die gerade diese „Zipfel“ lieben, weil sie besonders sensibel sind und beim Sex und bei der SB toll einzusetzen sind ...