Vergewaltigt,was nun?

Hallo ihr lieben,
Ich erzähle ganz kurz meine Geschichte!
Ich wurde vor knapp 2 Jahren von meinem damaligen Freund vergewaltigt.
Keiner in meinem Umfeld glaubt mir, die anzeige gegen diesen Menschen läuft momentan.
Am Donnerstag war eine psychologin hier und hat ein glaubwürdigkeitsgutachten von mir erstellt...Habe mich ausserdem mit ihr über die Situation hier im Ort in dem ich lebe unterhalten, viele wissen was mir wiederfahren ist, die wenigsten glauben es leider. Dementsprechend ist mein ansehen hier.
Durch die Vergewaltigung ist mein Sohn entstanden...ihn liebe ich trotz allem mehr als alles andre.
Habe auch seid etwas über einem Jahr einen neuen Partner der von alledem weiß..
Nun hat mir die psychologin den rat gegeben von hier weg zu ziehen und eine therapie zu machen weil mich das umfeld immer wieder an alles erinnert und ich zusehends depressiver werde..mein freund will aber auf keinen fall mit gehen da er hier ein haus gekauft hat..
Er sagt er habe hier alles was ihm wichtig ist und das will er nicht zurücklassen...kann ihn da einerseits verstehen und andererseits tut mir das weh das er mich alleine gehen lassen will...weil wenn die situation umgekehrt so wäre würde ich in jedem fall hinter ihm stehen..
Würde gerne mal eure meinung hören, weiß nämlich echt nicht mehr weiter

Antworten (1)
Aufbruch

Wäre ich an der gleichen Stelle, ich würde wegziehen, auch wenn der Freund nicht mitkommt. Gründe dafür wären für mich vor allem das Umfeld (die Menschen), das mir keinen Glauben schenkt, und wie Sie schreiben die mit dem Ort verbundenen Erinnerungen, die gefangen halten. Das muss nicht das Ende der Beziehung bedeuten. Auch in einem größeren Abstand, je nachdem wohin Sie ziehen, kann die Liebe weiter leben. Wenn dieser Partner den für Sie notwendigen Schritt jedoch nicht verstehen kann und Sie nicht unterstützt (weder durch ein Mitkommen, noch durch Verständnis und Mitgestalten der Partnerschaft so, dass es auch Ihnen gut geht), dann sollten Sie sich fragen, ob das der Richtige ist.
Wenn es Ihnen an diesem Ort immer schlechter geht, dann sinkt Ihre Lebensqualität wahrscheinlich immer weiter. Das kann sich auch auf den kleinen Sohn auswirken. Und der Freund verabschiedet sich womöglich auch, wenn sie bleiben, weil er einen traurigen Menschen nicht mehr erträgt. Ihm ist eben sein Haus wichtig(er), als Sie. Das muss man aktzeptieren. Deshalb sollte man aber trotzdem seinen eigenen Weg gehen und sein Leben so gestalten, dass man - vorwiegend (klar, das Paradies ohne Tränen gibts nicht auf Erden) - Lebensfreude empfindet. Ich würde einen Ort wählen, der weit genug entfernt ist, um Abstand zu bekommen und wo Freunde / Bekannte / Familie in der Nähe sind - d.h., wo man beziehungsmäßig nicht ganz von Null anfängt (es soll aber Gegenden in Deutschland geben, wo man leichter andere Leute kennenlernt wie zB in NRW-Köln etc., im Schwabenland hier ist es wohl etwas schwerer, aber nicht unmöglich); und ein wichtiger Aspekt natürlich ist die Arbeit - ist in Ihrem Beruf am neuen Ort eine Arbeitsstelle zu bekommen oder kann man als Quereinsteiger etwas Neues beginnen bzw. können sie die alte Stelle behalten (nicht zu weit weg vom neuen Ort).
Ich wünsche Ihnen, dass Sie die richtige Entscheidung treffen und dass Sie die Erlebnisse verarbeiten und dann hinter sich lassen können. Eine Therapie ist eine Möglichkeit, sich auseinander zu setzen, Trauer und Schmerz zu zu lassen und sich davon dann zu lösen. Viel Glück dabei!, auch mit Ihrem kleinen Sohn - der ist sicher ein Lichtblick bei allem.

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