Von der Kokain- in die Sexsucht gerutscht oder einfach nur total bescheuert?

Hallo,
ich bin 20 Jahre und weiß gerade nicht mehr weiter. Ich habe bis vor 1, 5 Jahren ein ziemlich ausschweifendes, wildes Leben geführt. Dauerparty, Alk, viele Männer und auch Kokain. Ich habe zum Schluss gut 3g am Tag gezogen. Nach einer erfolgreichen Therapie habe ich mein Leben umgekrempelt. Schule und meine "alten Freunde" standen im Vordergrund. Ich habe meinen sexy glamour Style wieder in eher sportlich gewandelt. Alles war gut, bis eine Bekannte aus der "Partygirl-scene" auf meine Schule kam. Sie hat mich immer wieder unter Druck gesetzt, ich war total verunsichert. Ich fühlte mich teilweise völlig nutzlos und überflüssig. Ich habe ernsthaft mit dem Gedanken gespielt wieder was zu ziehen. Ich hab mich aufgedonnert wie sonst immer und bin in einen Club gefahren. Es dauerte nicht lange da hat mich eine Mann angesprochen. Wir haben was getrunken und ziemlich heftig geflirtet. Er hat mich mit Komplimenten überschüttet, das tat so gut. Irgendwann hat er erzählt das er verheiratet sei und er seine Frau noch nie betrogen habe, aber bei mir würde er für nichts garantieren. Wir haben danach megaheißrumgemacht und sind dann ind Hotel. Es war hammer. Ich war wie neugeboren. Wir haben uns noch zweimal getroffen, aber ich fand es jedesmal langweiliger. Mittlerweile wenn ich Bestätigung brauche mache ich einen Typ klar, aber es wird immer mehr. Ich bin letztes Wochenende mit einer Freundin in Frankfurt gewesen, nur um Sex mit fremden Männern zu haben. Bin ich jetzt von Kokain in die Sexsucht gerutscht, oder werde ich langsam verrückt?
LG Kocco

Antworten (45)

Hi Kocco,
wenn du eh schon eine süchtige Struktur hast, ist es nicht unwahrscheinlich, wenn du mit der einen Droge aufhörst, du mit der anderen (in dem Fall Sex) anfängst. Spreche aus eigener Erfahrung. Bin irgendwann bei SCA Berlin gelandet. Ist eine Selbsthilfegruppe für Sexsüchtige ähnlich den Anonymen Alkoholikern. Von deren Seite stammen auch die 14 Merkmale, die auf die meisten Sexsüchtigen zutreffen, denn unsicher über die Diagnose ist sich jeder Betroffene.
Es scheint dass diese MERKMALE auf die meisten von uns zutreffen:
1. Als Jugendliche benutzten wir Phantasie und zwanghafte Selbstbefriedigung, um Gefühle zu vermeiden. Wir setzten diese Tendenz in unserem Leben als Erwachsene in Form von zwanghaftem Sex fort.
2. Zwanghafter Sex wurde eine Droge, die wir benutzten, um Gefühlen wie Angst, Einsamkeit, Wut und Selbsthass, aber auch Freude zu entkommen.
3. Wir neigten dazu, aufgrund romantischer Besessenheit unbeweglich zu werden. Wir wurden abhängig von der Suche nach Sex und Liebe, mit dem Ergebnis, dass wir unser Leben vernachlässigten.
Wir suchten Vergessen in Phantasie und Selbstbefriedigung und verloren uns selbst in zwanghaftem Sex. Sex wurde zur Belohnung, Bestrafung, Ablenkung und zum Zeitfresser.
Wegen unseres geringen Selbstwertgefühls benutzten wir Sex, um uns aufzuwerten und vollständig zu fühlen.
Wir versuchten, durch Sex Aufregung und Intensität in unser Leben zu bringen, fühlten uns dabei aber zunehmend leerer.
Sex wurde ein- und ausgegrenzt, statt als gesundes Element in unser Leben integriert zu werden.
Wir wurden abhängig von anderen Menschen und waren nicht in der Lage, zwischen Sex, Liebe und Zuneigung zu unterscheiden.
Wir suchten nach so etwas wie "magischen" Qualitäten in anderen, um uns komplett zu fühlen. Andere Menschen wurden idealisiert und mit mächtiger Symbolik versehen, welche oft verschwand, nachdem wir Sex mit ihnen hatten.
Wir fühlten uns hingezogen zu Menschen, die nicht wirklich verfügbar waren, oder die uns abweisen oder missbrauchen würden.
Wir fürchteten Beziehungen, obwohl wir sie fortwährend suchten. In Beziehungen hatten wir Angst, verlassen oder abgewiesen zu werden, aber allein fühlten wir uns leer und unvollständig.
Während wir andauernd nach Intimität mit anderen Personen suchten, stellten wir fest, dass unsere verzweifelte Bedürftigkeit wirkliche Nähe mit anderen unmöglich machte. Oft entwickelten wir ungesunde Abhängigkeitsbeziehungen, die meistens unerträglich wurden.
Selbst wenn wir Liebe von anderen Person erhielten, so schien diese nie genug zu sein, und wir konnten nie aufhören, Gier nach anderen zu empfinden.
Der Versuch, unsere Abhängigkeit zu verbergen, trieb uns mehr und mehr in die Isolation von uns selbst, von Gott und von genau den Menschen, nach deren Nähe wir uns sehnten.

Wegen dem Chat oder dem dich verwirklichen? Ich finde wir sollten nochmal die Tage schreiben...

Ich meinte nur es ist klar, dass das Koks dich aufputscht und du dann viel aggressiver im Flirten oder Verführen wirst. Dann klappt das auch und im Hirn bleibt die Info mit Koks ist man erfolgreicher. Aber du scheinst eine tolle, interessante Frau zu sein, die auch so bei jedem gescheiten Typen Erfolg haben sollte. Letztlich denke ich nicht, dass es im Besonderen am Koks liegt sondern an dir, dass du auch Verheiratete für dich gewinnen kannst!

Wie meinst du das?

Jetzt war ich von daheim nicht mehr im chat.. Du brauchst das koks aber nicht um dich zu verwirklichen..

Ok und wenn es dann auch gelingt weil sich dich keiner in dieser Stimmung entgehen lassen will umso schlimmer...

Genau. Koks gibt dir das Gefühl die heißeste zu sein

Ok ich dachte bloß statt Koks - süchtig bist du jetzt rein der , , Droge'' Sex verfallen...
Heftige Kombination. Aber das Verlangen nach Sex ist immer da oder in erster Linie wenn du was genommen hast? Jetzt verstehe ich auch was du neulich meintest. Du nimmst wenn einer nicht will weil er vergeben ist eine Nase und dann greifst du aggressiver an und erreichst dadurch dein Ziel?

Koks ist nie Geschichte

Aber das Koks ist doch Geschichte und nur noch Sexsucht aktuell? Oder Beides?

Es gibt schon Männer da zählt für mich erst die 2.Runde. Wenn das mit dem Grenzen setzen so leicht wäre hätte ich mit Koks kein PROBLEM.

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