Was haltet ihr vom Thema Organspende und Ausweis?

Hallo allerseits. Schon lange habe ich darüber nachgedacht mir einen Organspendeausweis zu besorgen, habe mich aber doch nicht so recht getraut. Ich bin irgendwie hin und her gerissen. Meine Freundin möchte ich mit dem Thema auch nicht immer belasten, weil sie sehr sensibel ist was das anbelangt. Was haltet ihr davon, seid ihr dafür oder dagegen? Habt ihr einen Ausweis?

Antworten (18)

Finde jeder sollte Organspender sein und dann nur einen Ausweis bruachen, wenn er keiner sein will. Oder die sanftere Variante, man bekäme einen Brief/Fragebogen von der Krankenkasse oder ähnliches. Dann gäbe es genug Spender, weil manche einfach nur aus Faulheit sich keinen Ausweis holen. Aber aus Religiosität und anderen Gründen wird das wohl nicht gewünscht. Meine Meinung ist: Wer tot ist, ist tot, das ist nicht schön, aber wird auch nicht dadurch geändert, dass er sein Herz, seine Leber, seine Niere und was auch immer drin behält, wo es zusammen mit allem anderen vor sich hin verrotten kann und keinem nützt.

Ich finde, die Leute machen sich zuwenig Gedanken drüber, weil sie schlicht und einfach nicht sterben wollen. Aus dem gleichen Grund, warum sie kein Testament machen, tragen sie auch keinen Organspendeausweis mit sich rum. Ich glaube, wenn sich manch einer mal hinsetzen würde und überlegen würde, gäbe es deutlich mehr Organspender. Wie Anel-Anna schon sagt, das den Angehörigen aufzubürden, ist nicht sehr verantwortungsvoll. Daher meine Empfehlung, mit dem Thema offen umgehen und dann selbst entscheiden.

Ausweis ja, ob Spender oder nicht

Also ich finde es sehr sinnvoll so einen Ausweis bei sich zu tragen. Man kann auch reinschreiben, dass man nicht spenden möchte. Das macht es dann für die Angehörigen leichter, da die Entscheidung schon getroffen ist. Ich finde es gut, Organe zu spenden, da man sie nicht mehr braucht, wenn man tot ist, sie aber einem anderen das Leben retten können. Aber egal, wie man sich entscheidet, für die Angehörigen ist es gut, zu wissen, wie der Verstorbene es gewollt hat und sie das nicht selbst in der größten Trauer entscheiden müssen.

Organspendeskandal

Das mit dem Organspendeskandal empfinde ich ja noch als harmlos..

Ich habe hingegen ein erhebliches Problem mit dem "Hirntod"-Konzept an sich.
Bloß befürchte ich, daß ich meine Skepsis hier nicht darstellen darf ohne beleidigt oder gelöscht zu werden.
Deshalb präzisiere ich meine Einwände gegen den "Hirntod" vorerst nicht, sondern warte erst mal ab, wie man mit mir hier umgeht..

Ich bin ja als Dialysepatient selbst ein Betroffener und sehe hiermit auch die Patientenseite.

Nochmals Gruß
von Mensch

Moderator
Hmmm ...

Eigentlich war ich auch immer für ein JA bei der "Entscheidungslösung" wie sie hier genannt wird, aber nach den ganzen Transplantationsskandalen hat mir und auch einigen Anderen, die ich kenne, doch etwas zu denken gegeben. So geht es wohl auch noch vielen anderen Menschen, wie man es z.B. im I-Net lesen kann, bzw. im TV/Radio hört.
Wenn, dann möchte ich damit anderen Menschen irgendwann mal helfen, aber irgendeinen Organhandel will ich damit bestimmt nicht unterstützen.
Es wurde zwar immer gesagt, das bei dem Skandal kein Geld "geflossen" sein soll, aber soll man das wirklich glauben?
Wenn man damit anderen Menschen helfen kann, bin ich dafür, aber wenn es so weit kommt, dass dann zuerst Menschen geholfen wird, die sich das "erkaufen" können, dann ein NEIN von mir.
Daher sollte erst mal alles dafür getan werden, das ist zu keinen weiteren Skandalen und Organhandel kommen kann.

Transplantation und Hirntod

Warum müssen sich hier Transplantationskritiker eigentlich beleidigen lassen?
Mit Begriffen wie "hirnlos" und "Schwachsinn"?
Ist das wirklich das Niveau mit dem wir über so ernste Themen wie Hirntod diskuttieren wollen?

Zu mir: Ich bin seit vielen, vielen Jahren Dialysepatient und habe es stets abgelehnt, mich auf die Warteliste setzen zu lassen.
Und: wenn in Deutschland die Entscheidungslösung kommt, gibt es von mir eine klare Antwort: Nein!

Ich hoffe, hier kann man mit meiner Ansicht leben, ohne auch mich zu beleidigen..

Ein höflicher Gruß
von einem Menschwn

matze91
@Gast

Sorry! Ich denke zu diesem Thema haben sich hier schon verschiedene Leute geäußert und meine durchaus praxisbezogenen Antworten, kennst du auch.
Ich bin es Leid deinen Schwachsinn nochmals zu beantworten.
Wir haben in Deutschland bekanntlicherweise Meinungsfreiheit. Des wegen darfst auch du weiter solche hirnlose Thesen verbreiten.
Eine verspreche ich dir. Das war meine letzte Reaktion auf deine voll kommen praxisfremden Theorien.

Organspende

@matze

Falsch, der biolologische Tod tritt nicht zwangsläufig kurz nach der Hirntodfestellung ein. Der bekannte amerikanische Neurologe Alan Shewmon, der am 21. März auch im dt. Ethikrat spricht, hat eine Studie über den "chronischen Hirntod" erstellt. Dort weist er nach, dass Hirntote eine Woche, einen Monat, ein Jahr, in einem Fall sogar 20 Jahre -beatmet- überleben können .Auch die These, dass sich in allen Fällen das Gehirn nach der Hirntodfestestellung verflüssigt, ist ein Ammenmärchen.
Die neueren Forschungen haben übrigens dazu geführt, dass die Bioethikkommisssion der amerikanischen Regierung den Hirntod nicht mehr als Tod des Menschen bezeichnet. Wissenschaftler der Harvard-Medical-School (sie hat den Hirntod 1968 kreiert) plädieren jetzt dafür, die Organentnahme als "justified killing" zu bezeichnen (Truog, Miller ..).
Damit ist das Dogma "Hirntod als Tod des Menschen" doch sehr fragwürdig geworden.

Moderator
@Matze

Guter Beitrag!

matze91
@all

Ich habe bereits in ähnlichen Beiträgen zu diesem Thema in anderen Foren Stellung genommen und erspare mir und euch eine Wiederholung. Ihr könnt es ja nachlesen.
Nur soviel. Ich gehöre zu den Befürwortern der Organspende und besitze auch selbst einen Organspendeausweis.
Was mich bewegt hier trotzdem nocheinmal zu schreiben, ist die Tatsache, das hier zwei grundlegend verschiedene "Entscheidungen" miteinander vermischt werden.
1. ORGANSPENDE
Sie wird NUR nach eindeutig festgestelltem Hirntod vorgenommen.Das der "hirntote" Körper noch eine "Lebensfunktion " (Austragen einer Schwangerschaft, normale Durchblutung der Haut etc.)aufweist, liegt nur daran das eine Beatmung stattfindet. Ohne Selbige würde innerhalb kürzester Zeit auch der "Biologische" Tod eintreten.
2.WILLENSERKLÄRUNG
Wenn ein Mensch zu seinen Lebzeiten festlegt, auf lebensverlängernden Maßnahmen zu verzichten, dann bedeutet dies nur, das er nach einem schweren Unfall oder einer schweren Krankheit, auf Maßnahmen wie Beatmung oder Reanimation (Wiederbelebung) bei akuter Verschlechterung seines Allgemeinzustandes, verzichten möchte. Ihm also das Sterben erleichtert wird.
Welche genauen Details hier beachtet werden müssen, kann jeder in einer Patientenverfügung festlegen.
Also nochmal ORGANSPENDE und PATIENTENVERFÜGUNG haben nichts, aber auch garnichts miteinander zutun.

An Rainbow

Auch wenns spät ist aber du wirkst leider sehr uninformiert. Haare und Nägel wachsen bei Toten nicht mehr. Wer tot ist hat keine Zellteilung mehr und dementsprechend kann nichts wachsen. Dass Haare und Nägel länger wirken liegt daran, dass bei Leichen die Haut zurückrutscht. Desweiteren ist die Definition vom Hirntod an sich sehr schwammig. Mittlerweile kann man nicht mehr sicher sein, dass ein Mensch in diesem Stadium wirklich nichts mehr mitbekommt. Organspende ist und bleibt ein schwerwiegender Eingriff in den Sterbeprozess, ob man diesen gestatten möchte muss jeder für sich entscheiden.

@Gast2

Abschließend:

Keinem wird verschwiegen, das es nach der Festellung des Hirntodes an die Entnahme der Organe geht. Das wird in jeder Aufklärungsschrift zu dem Thema ausführlich beschrieben.

Patienverfügung vs. Organspende:
Auch hier gilt - erst informieren bevor man Halbwahrheiten verbreitet!!!
Denn in diesem Fall, also das ein Mensch Organspender ist und gleichzeitig eine Patientenverfügung verfasst hat, wird in die Verfügung folgender Satz aufgenommen:

"Es ist mir bewusst, dass Organe nur nach Feststellung des Hirntodes bei aufrechterhaltenem Kreislauf entnommen werden können. Deshalb gestatte ich ausnahmsweise für den Fall, dass bei mir eine Organspende medizinisch in Frage kommt, die kurzfristige (Stunden bis höchstens wenige Tage umfassende) Durchführung intensivmedizinischer Maßnahmen zur Bestimmung des Hirntodes nach den Richtlinien der Bundesärztekammer und zur anschließenden Entnahme der Organe."

Thema damit geklärt?! ciao

Diese Antwort wurde von einem Moderator bearbeitet.

Eine letzte Frage an Rainbow14

Du bist in keinster Weise auf meinen letzten Text eingegangen, darf ich daraus schließen, dass Dir jetzt die Argumente ausgehen?

Du gibst also zu, dass Hirntote leben (Zitat: "natürlich sind Organspender nicht biolog.tod") - allerdings weiß dies sogut wie KEINER, weil das systematisch veschleiert wird (im Ausweis steht: NACH meinem Tod) - Warum nur wird das so heftig dementiert???......

Und: Was antwortest DU Menschen, die sich fragend an Dich wenden, weil sie sich per Ausweis als Organspender ausgewiesen haben aber gleichzeitig in ihrer Patientenverfügung festgelegt haben, dass sie Keine Lebenserhaltenden Maßnahmen wollen?
Klärst Du diesen Widerspruch auf oder lässt Du diese Menschen, ahnungslos wie sie sind, in ihr Unglück rennen? - Wäre das nicht ziemlich verantwortungslos?

Mit diesem letzten Beitrag verabschiede ich mich aus diesem Forum, wo ich offensichtlich nicht willkommen bin - doch einschüchtern kannst Du mich nicht! Irgendwann wird die Wahrheit über die Hirntod-Lüge nicht mehr zu unterdrücken sein!

Ich wünsche auch Dir alles Gute.

@Gast2

Merkst was? Dir gehen die echten Argumente aus und du kommst mit den immer gleichen, müden Aussagen. Somit dreht sich die Diskussion im Kreis und ist für mich ziemlich sinnlos. Schade eigentlich, aber sinnlose Diskussionen sind nicht so mein Ding.
Also informiere dich und dann können wir gern echt weiter diskutieren.

ABER solltest du jetzt jeden Beitrag zu dem Thema mit den immer gleichen Texten zuspammen (sorry für den Ausdruck, aber momentan ist es genau das was du tust), werden deine Texte gelöscht. Denn hier sollen Informationen+Meinungen ausgetauscht und nicht nur hohle Aussagen getextet werden.

Alles Gute für dich ...

Diese Antwort wurde von einem Moderator bearbeitet.

...

Zum Punkt 1: Sorry, wusste ich nicht!
zum Punkt 2: Dass wissen leider NICHT alle!
zum Punkt 3: Hab ich oben zT. schon geschrieben - ALLE Lebensfunktionen sind vorhanden, sogar Schwangere können Kinder austragen! - Und ja - die Schmerzempfindung: Wieso wurden wohl die Haare des jungen Mannes WEISS? - Und NIEMAND kann beweisen, dass es NICHT so ist...Die Angehörigen haben nacher das Trauma, damit leben zu müssen....
zum Punkt 4: Das ist aus sowas: Lebensverlängernde Maßnahmen: Da gibt es viele, die per Ausweis Organspender sein wollen, treffen aber in ihrer Patientenverfügung die Entscheidung KEINE Lebensverlängernde Maßnahmen haben zu wollen - Und nun? - Wer sagt diesen Menschen, dass sich Organspende und das Verbot von Lebensverlängernden Maßnahmen ausschließen???

Nachtrag

Ich habe mich für die Organspende entschieden und habe dies natürlich mit Eltern + Familie besprochen. Letztlich ist es meine Entscheidung denn es ist mein Körper!

Übrigens, wenn Menschen gestorben sind wachsen z.B. Haare + Fingernägel noch wochenlang weiter - also lieber keinen Toten begraben, denn da ist noch Leben in ihnen. Klingt makaber, aber ich folge nur deiner Argumentation.

...

Nix gegen deinen Kampf gegen die Organspende aber ...

1. werden hier keine Websiten veröffentlich (siehe Forenregeln)
2. natürlich sind Organspender nicht biolog. tod - glaub die Info hat wohl jeder, der sich mit dem Thema beschäftigt auch selbst verstanden
3. du selbst sprichst vom Hirntot - also wieviel ist vom Mensch, von seinem Wesen noch übrig, wenn das Hirn tod ist?
4. solltest du dann nicht auch gegen Patientenverfügungen (gegen Lebenverlängernde Maßnahmen) in den Kampf ziehen? Oder gehts den Angehörigen besser?

Hallo,

Dieses Thema ist wirklich sehr heikel, und vor allem wird hier viel Irreführung betrieben: Es wird behauptet, der Mensch sei tot, und im Ausweis ist auch zu lesen: NACH meinem Tod - doch vom "Hirntod" ist dort nichts zu lesen! Dadurch werden viele ahnungslose Menschen hinters Licht geführt. - Tatsächlich ist der "Hirntod" jedoch unabdingbar nötig, denn aus wirklich TOTEN bekommt man keine LEBENDIGEN Organe! Hirntod bedeutet, dass die Hirnfunktion erloschen ist aber der übrige Körper durch Maschinen weiter am Leben erhalten wird, denn die Organe von toten Menschen sind unbrauchbar! - Er befindet sich also im Sterbeprozess!

Tatsächlich ist es so, dass Hirntote, schwitzen, Urin ausscheiden, sogar Kinder austragen können - sämtliche Lebensfunktionen sind vorhanden. Die Maschinen werden erst dann abgeschaltet, wenn das letzte Organ entnommen worden ist!

Neulich erzählte mir ein Angehöriger, dass bei seinem Cousin, der als 18jähriger seine Organe gespendet hatte - ein dunkelhaariger junger Mann - seine Haare direkt nach der Organentnahme schneeweiß waren! Seine Tante hat ihn nochmals gesehen...

Wenn Deine Freundin so sensibel ist, solltest Du diese Entscheidung nicht eigenmächtig treffen - denn sie ist es als Angehörige und Hinterbliebene, die nachher mit dieser Deiner Entscheidung leben und zurechtkommen muss.

....

Liebe Grüße - ich wünsche Dir viel Weisheit bei Deiner Entscheidung!

Diese Antwort wurde von einem Moderator bearbeitet.

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