Was kann ich meiner Frau noch zumuten?
Ich bin ganz neu in diesem Forum. Lange habe ich in diversen Foren zu dem Thema Leberzirrhose lediglich gelesen. Nun möchte ich doch selbst einmal aktiv werden. Meine Frau, wir sind Beide knapp über 60, lebt bereits seit sieben Jahren mit einer diagnostizierten Leberzirrhose. Ergebnis jahrelangen Alkoholmissbrauch. Über diese Zeit möchte ich mich hier nicht weiter äußern. Vor vierzehn Tagen habe ich meine Frau über den Notdienst ins Krankenhaus bringen lassen. Akute Verwirrtheit mit Gedächtnisverlust, also Leber-Hirn-Störung, haben mir keine andere Wahl gelassen. Vor einem halben Jahr traten dieses Symptome erstmals in unserem Auslandsjrlaub auf. Ich war verzweifelt, weil ich nicht wusste was das war. Ich kannte vom Hörensagen als Vergleich nur Demenz. Das konnte es jedoch nicht sein. Jetzt, nachdem sie vierzehn Tage im Krankenhaus war, bin ich schlauer. Medikamente, HEBA-MERZ, haben nun geholfen, dass meine Frau wieder entlassen werden konnte. Es geht wieder normal zu. Mit allen anderen Nebenerscheinungen. Bauchfelles und Krampfadern in der Speiseröhre. Bin im Moment etwas ruhiger geworden, auch wenn mir bewusst ist, dass in meiner Frau eine Zeitbombe tickt. Ich mache mich auf das Schlimmste gefasst. Die Medikamente bleiben die gleichen wie im Krankenhaus.
Ich bin mir nicht bewusst wie meine Frau zu ihrer Zukunft steht. Im Moment äußert sie den Wunsch, verreisen zu wollen. Ich lehne diesen Wunsch im Moment ab, weil ich immer wieder an unsere letzte Reise vor einem halben Jahr zurückdenke. So etwas will ich nicht noch einmal erleben. Trotzdem tut es mir unendlich leid, ihr diesen Wunsch auszuschlagen. Es könnte ja auch ihre letzte Reise sein. Was meint ihr dazu? Was kann ich meiner Frau und uns überhaupt noch zumuten? Bin total hilflos.
Viele Grüße