Was tun, wenn ein Jugendlicher jede freie Minute vor dem Computer verbringt?

Unser Enkel verbringt jede freie Minute vor dem Computer und nimmt damit Kontakt zu seinen Freunden auf.
Er kommt nur noch aus seinem Zimmer, wenn meine Tochter in zum Essen ruft, sonst lässt er sich kaum noch blicken.
Sein Zimmer sieht aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen, aber das stört ihn nicht mehr.

In meinem Augen kann das nicht normal sein.
Besteht bei unserem Enkel vielleicht schon eine
Computersucht?
Was kann man in so einem Fall tun...ein Computerverbot aussprechen?

Antworten (4)
Selbstkontroll-Software

Hallo Jan,

ich war selbst früher Computer-süchtig und denke du könntest deinem Enkel helfen, indem du ihm Software installierst, die die Zeit am PC kontrolliert.
Mit TimeProtect (http://timeprotect.de) kannst du Webseiten, Programme, das Internet oder den Computer sperren.
Und zwar entweder mit einem Wochenplan (z.Bsp. Youtube ist gesperrt Mo-Fr von 8-12, der Computer ist nach 20 Uhr gesperrt) oder
du setzt ein Maximum für den Tag (z.Bsp. maximal 2 Stunden mit einem Spiel, maximal 6 Stunden am PC).
Du könntest das Programm installieren und dann einfach einstellen maximal 4 Stunden am PC pro Tag. So siehst du deinen Enkel wieder öfter.

Liebe Grüße
Isabell

Den PC aus dem Zimmer holen und wegsperren. Was anderes hilft da nicht mehr. Das ist eine Sucht und man kann da manchmal mit konkreten Handlungen mehr erreichen als mit viel guten Zureden.

Es gibt schon sehr viele Menschen, die unter einer Computersucht leiden und von dem Teil nicht mehr wegzubekommen sind. Als Eltern ist man bei Jugendlichen sehr machtlos, da sollte man versuchen einen Therapeuten einzuschalten. Das kann sonst noch schlimmer werden. Es gab schon Fälle, da saßen Jugendliche über mehrere Tage und Nächte vor dem PC und spielten irgendwelche Spiele.

Hallo,

die Frage ist, wie alt dein Enkel ist. Ich kenne das aus unserem Bekanntenkreis, dass gerade Jungen in der Pubertät viel Zeit vor ihrem Computer verbringen. Ich würde das nicht unbedingt als schlecht bezeichnen und vermute, dass es ein Stück weit einfach normal ist - evtl. auch als Abgrenzung zur (pubertären) Wirklichkeit.

Ich denke, dass es eher auch ein gesamtgesellschaftliches Phänomen ist, dass sich die Menschheit immer mehr digitalisiert - sei es im Internet, mit Smartphones oder eben auch bei Computerspielen mit Freunden. Das kann man nun gut finden oder eben schlecht - aufhalten lässt sich diese Tendenz denke ich nicht mehr. Und: Dein Enkel scheint ja mit seinen Freunden zu interagieren, er kapselt sich also nicht komplett ab. Das ist die eine Seite...

Auf der anderen Seite sollte aber auch immer ein gewisses Maß gewahrt bleiben. D.h., dass der Computer nicht das komplette Leben bestimmen sollte. Denn so spaßig die Ausflüge in die digitale Welt auch sein mögen - ein nicht unerheblicher Teil des Lebens findet abseits des Bildschirms statt. Digitalisierung hin oder her...

Ein striktes Computerverbot sollte meines Erachtens nur der letzte Schritt sein. Habt ihr schon versucht, ihm Alternativen zum täglichen Spielen zu bieten - z.B. gemeinsame Freizeitaktivitäten, gemeinsamer Sport etc.? Auch kann es nicht schaden, ihm einfach mal über die Schulter zu schauen und ihm so zu signalisieren, dass man an seiner aktuellen Lebenswirklichkeit teilnimmt. Denke, dass könnte den Zugang und damit auch seine Bereitschaft zur Einsicht fördern...

Wie gesagt, wichtig ist einfach, dass das Computerspielen nicht zu arg aus dem Ruder läuft.

Alles Gute euch :)

Antwort schreiben

Du schreibst diese Antwort nur als Gast. Melde dich an, wenn du bereits ein Profil hast oder werde jetzt Mitglied der paradisi-Community: Kostenlos registrieren

Mehr Beiträge zum Thema