Hallo Bergkristall!
Ich hab das auch schon öfter erlebt und es ist immer eine verfahrene Situation. Das ist ja nicht nur mit Alkohol so, mit Drogenkonsumenten ist das identisch:
Sag ich was: er wird es auf jeden Fall abstreiten, meine Freundschaft ist in Gefahr
Sag ich nix: riskiere ich, dass ich mir irgendwann Vorwürfe machen muss, wenn er gesundheitliche Schäden davon trägt oder einen Unfall hat...
Drogen sind eher jüngere Leute. Da hab ich den nötigen altersmäßigen Abstand und dennoch nen guten "Draht". Da kann ich das offen ansprechen, bis auf einen, der nicht erkannt hat, dass er ein Problem hat, waren alle dankbar, mit jemandem neutral drüber reden zu können. Den meisten konnte ich dann auch Hilfestellungen geben.
Beim Alkohol ist das leider schwieriger. Da betrifft es immer "ältere" Menschen. Die sind erwachsen und meinen, dass das ihre Sache ist, es geht einen nix an, und außerdem trinken sie ja sowieso nur ab und zu... Gegen die Uneinesichtigkeit kann man nichts machen - nur hoffen, dass man zum Nachdenken angeregt hat. Damit hat man aber auch schon alles getan, was man tun kann und braucht moralisch kein schlechtes Gewissen haben. Einmal hab ich es mit deutlichen Worten geschafft, ein "Danke, dass du mich wachgerüttelt hast" zu bekommen. Bei allen anderen musste erst ein Schuss vor den Bug meine Sorgen bestätigen (Krankenhaus wg. Speiseröhre, Sturz in der Wohnung, Unfall mit dem Moped).
So, jetzt konnte ich dir aber leider nicht wirklich einen Tipp geben. Wenn das ein guter Freund ist, wirst du aber mit "geht mich nichts an" nicht gut leben können...
Viel Erfolg!
Kermit