Welche Schwierigkeiten seht ihr bei hochbegabten Kindern?

Hallo allerseits!

Eine Hochbegabung klingt natürlich erstmal positiv und ist ja auch etwas Besonderes, aber ich kann mir vorstellen, dass das für die betroffenen Kinder nicht immer so einfach ist. Was denkt ihr denn darüber? Werden solche Kinder nicht eher ausgegrenzt, weil andere nicht damit umgehen können? Habt ihr Erfahrungen damit gemacht?

Antworten (4)
Man hat es wirklich nicht leicht

Ich bin selbst hochbegabt und hab auch nicht so viele Freunde was daran liegt das ich mich hauptsächlich wie ein kleines Kind benehme. Andererseits finde ich das was meine stufen Mitglieder in den pausen so treiben einfach nur dumm und unreif. Deshalb habe ich nur ein paar Freunde

Leichter ist es wirklich ein behindertes Kind zu haben. Da wird viel angeboten und gemacht. Die Eltern bekommen viel Unterstützung. Aber wenn man ein hochbegabtes kind hat, muss man sich als Elternteil um alles selbst kümmern und das kann sehr anstrengend werden. Oft wird auch die Nase gerümpft, wenn man nur mal so fallen lässt, dass man ein hochbegabtes kind hat. Einfach ist es nicht.

Auf jeden Fall, sollte man, wenn der Verdacht besteht, dass man ein hochbegabtes Kind hat, sich an den Kinderarzt wenden. Es gibt dann die Möglichkeit, mit dem Kind einen Hochbegabten-Test machen zu lassen.

Ein hochbegabtes Kind ist sicher kein Segen, da solche Kinder wirklich hohe Anforderungen stellen und wenn die Hochbegabung nicht erkannt wird, können diese Kinder an Unterforderung scheitern und können wirklich wahr sitzen bleiben und den Schulabschluss nicht schaffen.

Hochbegabte Kinder müssen ständig gefördert und gefordert werden. Eltern müssen da wirklich viel Zeit investieren, da es leider oft nicht erkannt wird, wenn ein Kind hochbegabt ist. Manche hochbegabte Kinder erlernen neben dem schulischen Wissen oft noch mehrere Fremdsprachen um ausgelastet zu sein. Nicht selten ist es so, dass die Eltern mit solch einem Kind wirklich jeden Tag unterwegs sind, um das Kind noch zusätzlich zum Japanisch oder zum Chinesischunterricht zu bringen.

Hochbegabte Kinder haben aber leider oft auch keine soziale Kompetenz und werden oft von den anderen Kindern ausgeschlossen. In der Gruppe haben es solche Kinder oft schwer.

Soziale Schwierigkeiten

Hallo Molli,
ja - soziale Schwierigkeiten gibt es sehr wohl, denn ein hoher IQ bringt nicht auch unbedingt einen hohen EQ (emotionale Intelligenz) mit sich. So fällt es Hochbegabten manchmal schwer, sich in andere Menschen einzufühlen. Sie bemerken die Überforderung ihrer Gesprächspartner nicht. Hinzu kommt dann die häufige Praxis an Schulen, die Kinder ein oder gar mehrere Schuljahre überspringen zu lassen. Manchmal zwar notwendig - doch dadurch verpasst der Schüler auch die emotionalen Entwicklungsschritte. Wem es möglich ist, sollte daher seine Kinder früh schon mit Lernmöglichkeiten versorgen, zu Themengebieten, die andere Kinder evt. gar nicht lernen - technisch begabte Schüler könnten sich zum Beispiel für Schiffbau, Konstruktion und dgl. interessieren. So begegnet man der Langeweile einerseits und kann evt. den Schüler noch längere Zeit in SEINER ALTERSGRUPPE belassen. Dies nennt sich Seiten- und Tiefenförderung. Einer meiner Söhne hat einen IQ von 170 und fühlte sich ab der 8. Klasse an einem Hochbegabteninternat (Braunschweig) wohl. Ich möchte aber auch darauf hinweisen, dass es Teilhochbegabungen gibt, zum Beispiel Mathematik oder Musik, die ebenso einer Tiefenförderung bedürfen, bei GLEICHZEITIGER Belassung des Kindes in seiner Altersgruppe, da die ANDEREN Fächer ihm nicht so leicht fallen. Auch gibt es unter den Teilhochbegabten auch Schüler, die zeitgleich unter Autismus oder einer Form des Autismus (Asperger Syndrom) leiden. Das heißt, ihnen fallen alle sozialen Kontakte besonders schwer - in diesem Bereich sind sie dann mit einer normalen Klassengröße ÜBERfordert einerseits und langweilen sich aufgrund ihrer Begabung andererseits.

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