Werden Organspender nach einem Unfall gründlich unersucht oder eher nicht?

Für jeden Menschen, der in Lebensgefahr schwebt muss alles mögliche unternommen werden, egal ob er einen Organspenderausweis mit sich führt oder nicht. Das wäre wirklich moralisch unverantwortlich, wenn Menschen, die sich bereit erklären, Organe zu spenden, nicht gerettet werden.

Ja das ist wirklch eine gute Frage, ob man solch einen Ausweis unbedingt mit sich führen sollte, wenn es zu lebensgefährlichen Verletzungen kommt, weiß man in der Tat nicht, ob alles mögliche unternommen wird, um das Leben zu retten oder aber der Fokus auf der bereitwilligen Organspende liegt.

Wenn man einen Organspendeausweis hat, sollte man diesen auch immer mit sich tragen. Bei einem Unfall können die Notärzte diesen sehen, eine Beeinträchtigung der Behandlung und der Hilfe vor Ort darf nicht geschehen und das verbietet der ethische Schwur der Ärzte, davon abzuweichen.

Die Retter direkt an der Unfallstelle haben erstmal ganz anderes zu tun, als in deinen Sachen nach einem Organspendeausweis zu suchen. In dem Moment hat Leben retten oberste Priorität, deine Identität ist ihnen ja zum Beispiel erstmal auch völlig egal.
Vielleicht noch ein Zitat dazu: "Ärzte tun immer alles Menschenmögliche, um Schwerverletzte zu retten. Eine Therapie würde nie eingestellt werden, nur weil der Patient einen Organspendeausweis hat.“ (Prof. Dr. Andreas Seekamp, Direktor der Unfallchirurgie am Uniklinikum Kiel und Mitglied des ADAC Ärzte Collegiums) Außerdem (nur als Zusatzinfo): „Die Wahrscheinlichkeit, durch ein Unfallereignis zum Organspender zu werden, ist deutlich geringer, als selbst irgendwann einmal ein Organ zu benötigen.“

Ich glaube, in Deutschland muss man sich darum zu früh "aufgegeben" oder zu früh für tot erklärt zu werden eher keine Sorgen machen.

Grüße