7 langweilige Tipps zum Einschlafen
Ich bin jemand, der grundsätzlich sehr gut/schnell einschlafen kann, es sei denn, der Pegel an Stress und Sorge ist extrem hoch. Mir hilft dann folgende Liste an Punkten, die ich oft tatsächlich als Abfolge zu beherzigen versuche; sie enthält wohl nichts oder fast nichts Neues, aber dennoch mal der Versuch ...
1. Es irgendwie hinbekommen, die Verzögerung des Einschlafens nicht als "Katastrophe" zu empfinden. Man muss gar nicht immer sieben oder acht oder noch mehr Stunden schlafen, die Intensität und Tiefe des Schlafes ist (meines Erachtens) das Wichtigere. Okay, diese Denkweise kriegt man ja bei Schlafstörungen oft eben nicht hin. Dann gleich zu:
2. Die Gefühle rauslassen! Wer gestresst ist oder sich unwohl fühlt, sollte ruhig mal den "Dampf", die Unsicherheit, die Selbstzweifel "rausheulen". "Mir geht es saudreckig!" - "Mir ist das alles zu viel! Ich kann nicht mehr!!" - "Keiner mag mich!" - Was immer "dein" Stress-Satz ist, nur raus damit! Nach dem Weinen, Schluchzen oder Wutausbruch (Kissenschlacht!) fühle ich mich oft zwar nicht völlig erlöst, aber wesentlich besser. Der gesuchte Frieden kann mich dann besser erreichen. Habe Vertrauen, dass das Weinen hilft und positiv wirkt.
3. Die quälenden Gedanken aufschreiben, zu Papier bringen! Den Wichtigsten dabei zuerst beschreiben! In der Reflexion, die beim Schreiben passiert, wird das Problem gegenständlicher und "fassbarer". Es sollte ohne Tabus und Zensur passieren, nicht im Sinne eines Tagebuches, eher wie bei einem Beschwerdebuch. Mich nervt, dass ... Ich hasse es, wenn ... Ich fühle mich unwohl mit ... So könnten diese Gedankenformulierungen beginnen. Manchmal kommen einem dabei schon Klärungsansätze in den Sinn; die dann dazuschreiben. Aber auch, wenn die noch nicht kommen, hilft das Fixieren der Störgedanken enorm. Anschließend würde ich das Heft/Buch mit den Gedanken zuklappen und in eine Schublade wegpacken, die sich möglichst weit weg vom Bett befindet, am besten, in einem anderen Raum. Die Probleme sind vielleicht noch nicht gelöst, aber "dingfest" und von der Seele geredet. Finde ich total wichtig, hilft mir jedes Mal.
4. Sport. Mich entlastet es ungemein, auch spätabends noch eine Runde um den Block zu joggen. Manche macht Sport ja eher (zu) munter, dann ist Spazierengehen sicher besser. Joggen ist für mich auch nur dann schlaffördernd, wenn ich es nicht übertreibe. Also piano! Der Lauf ist also nur für mich, ohne jeden Leistungsdruck, und eher die kleine Runde, dass man den Körper wieder spürt, gerade so, dass eine kleine Anspannung geschieht. Nach dem Duschen tritt dann eine angenehme körperliche Mattigkeit ein, die bei mir immer den "Schlafmodus" verbessert. Und das Grübeln wird automatisch weniger, sanfter.
5. Sex. Hat eine vergleichbare Wirkung wie der (leichte) Sport. Nun ist man vielleicht partout nicht in der Stimmung dazu. Man kann sich aber dieser Stimmung annähern. Indem man sich selbst an "harmlosen" Stellen streichelt. Oder sich eincremt. Oder sonst etwas macht, was entspannende Wirkung hat und etwas die Sinnlichkeit anspricht. Es soll Leute geben, die durch Musizieren oder Singen mehr Körperlust bekommen. Wobei das abends/spätabends vielleicht nicht immer machbar ist ... Im Ernst, nach einem Höhepunkt schlafe ich definitiv besser und tiefer. Ist wohl auch so ein Ding von: Nach einer (geringen) Anspannung ist die Entspannung leichter.
6. Ein Ritual beim "Zu-Bett-Gehen" intensiv ausführen. Ich habe den kleinen Tick, vor dem Schlafen auf jeden Fall die Bettdecke noch mal auszuschütteln und das Bettlaken schön glattzustreichen. Ohnehin räume ich die Umgebung des Bettes (schon vorher) auf. Ich möchte nichts "Negatives" in meiner Schlafumgebung haben, auch keinen negativen Symbole, keine Briefe, die mir nicht gefallen, keine großen Ablenkungen. Liebe Dinge, Stofftiere, schöne Bilder, Lieblingskissen oder was auch immer der Atmosphäre gut tut, das ja.
7. Eher außer der Reihe: Einmal habe ich (in guter Verfassung) mit sanfter Stimme eine Art Meditations-CD aufgenommen/aufgesprochen. Der Text ging ungefähr so: "Ich bin sehr müde, richtig k.o. und durch mit dem Tag. Ich lasse alles los. Alle meine Gedanken. Sie können mich morgen wieder besuchen. Heute will ich es gut sein lassen und mich dem Schlaf hingeben. Ich muss nichts mehr lösen und nichts mehr hinbekommen. Der Schlaf wird mich wunderbar aufnehmen. Ich lasse komplett los. Alle Wolken ziehen davon. Und die dunkelblaue Sternennacht umhüllt mich. Du kannst jetzt loslassen. Du bist wohlbehütet und ganz entspannt. ..." Das ging so 15-20 Minuten. Da ich meine eigene tiefe Stimme sowieso beruhigend finde, schlief ich mit aufgesetzten Kopfhörern (!) ruckzuck ein wie ein Lamm. Ich habe die CD leider verlegt, aber auch nur sehr selten vermisst, weil die anderen Methoden fast immer wirken. - Jetzt bin ich sogar vom Schreiben müde! Könnte sofort ein Nickerchen machen ...