Alkoholsucht erblich?

Auch wenn es zunächst zynisch klingt: Die Entzugserscheinungen werden sich wahrscheinlich in Grenzen halten, weil das Kind über die Muttermilch weiter mit den Giften versorgt wird.

Aber das ist natürlich kein Argument. Im Gegenteil, auf diesem Weg werden die Gifte, die die gesunde Entwicklung des Kindes stören, weiterhin zugeführt. Das macht die Sache eher noch schlimmer.

Wie man's auch betrachtet. Ob ungeboren oder neugeboren: Alkohol und Nikotin (und alle anderen Drogen) müssen wegbleiben. Die erbliche Suchtveranlagung ist dabei ohne Bedeutung. Die Schäden durch die Nervengifte sind unabhängig davon, ob die Gifte zwanghaft durch Sucht oder "freiwillig" zugeführt werden.

Die Sucht selbst ist vermutlich nicht erblich. Aber das Baby bekommt ja im Bauch der Mutter auch Nikotin und Alkohol ab, wenn die Mutter während der Schwangerschaft trinkt/raucht.
Das muss echt brutal schrecklich für das Baby sein, wenn es die ganze Zeit quasi in Nikotin und Alkohol lag und dann plötzlich nicht mehr - was dieses für Entzugserscheinungen durchstehen muss!
Ich selbst bin Nichtraucher und auch ganz sicher kein Alkoholiker und kann manchmal nicht nachvollziehen, warum Menschen mit Alkohol/Rauchen beginnen, obwohl diese wissen, was auf sie zukommt.
Aber das Baby kann ja gar nichts dafür, wenn sich die Mutter so blöd verhält!

Das ist schon schlimm.

Zudem gibt es einige interessante Studien die belegen, dass der Hang zum Alkoholismus auch genetisch mitbestimmt ist. Habe dazu erst vor kurzem eine interessante Reportage zu gesehen und im Internet gibt es auch Artikel dazu. Es wurden dabei unter anderem auch Zwillingsstudien durchgeführt in denen eineiige Zwillinge in unterschiedlichen Milieus aufwuchsen und das Suchtpotential trotzdem das Gleiche war. Wen es interessiert der kann sich ja dementsprechend einfach mal schlau machen.

Auch bei rauchenden Müttern haben die Kinder direkt nach der Geburt Entzugserscheinungen. Ihr Organismus reagiert ja noch viel sensibler auf die Giftstoffe. Kinder die während der Schwangerschaft mitrauchen mussten sind nach der Geburt wesentlich unruhiger, schreien viel und sind schlecht zu beruhigen. Erlebt man auf jeder Neugeborenenstation so.

Hallo Gerd,
zum Thema Alkohol in der Schwngerschaft haben Rice und Uwe glaube ich schon alles gesagt.
Zum Thema rauchen in der Schwangerschaft: Rauchen schädigt nachgewiesenermaßen die Hirn, Herz und knochenentwicklung des kindes. Davon, dass das Kind wie beim Alkohol dan von vornerein nikotinabhängig ist, habe ich jedoch nichts gehört.
Genau kann man das aber nicht sagen, weil ein neugeborenes Baby nicht ausdrücken kann, wonach es verlangt oder ob es Entzugserscheinungen hat.
Viele Grüße
Tim

Erblich ist das, was über Erbanlagen weiter gegeben wird. Schäden, die durch Alkoholgenuss in der Schwangerschaft entstehen, können nicht auf Erbanlagen zurück geführt werden.

Sicher ist die Veranlagung eine Alkoholabhängigkeit zu entwickeln erblich. Vielleicht hat manch einer, der gern trinkt Glück, nicht so schnell eine Abhängigkeit zu entwickeln. Schädlich ist es dennoch. Alkohol ist ein Nervengift. Wer die genetische Veranlagung hat, nicht so schnell eine Abhängigkeit zu entwickeln, hat lediglich den Vorteil etwas besser davon los zu kommen. Die Wirkung auf Nerven und Leber ist aber dadurch keinesfalls besser.
Bei Alkoholkonsum in der Schwangerschaft gelangt das Gift über die Nabelschnur direkt in die Blutbahn des Kindes. Die Giftwirkung des Alkohols greift dann in die Entwicklung des Kindes ein und führt zu dauerhaften Nervenschäden.
Vermutlich wird ein Kind bei kontinuierlicher Zufuhr von Alkohol eine Abhängigkeit entwickeln. Aber das kann man ja kaum diagnostizieren. Dann wird mit der Geburt ein kalter Entzug erfolgen.
Die Vorstellung dieser Prozesse ist ziemlich gruselig und ein guter Grund, auf Alkohol in der Schwangerschaft total zu verzichten.

Ja das stimmt. Was für eine Frage. Das ungeborene Kind befindet sich ja schließlich im Körper der Mutter und "atmet" und isst durch sie. Alles was die Mutter zu sich nimmt bekommt das Baby ungefiltert ab. Es gibt sehr viele Babys die, auf Grund verantwortungsloser Mütter, geschädigt und abhängig von den unterschiedlichsten Substanzen auf die Welt kommen.

Wenn du wissen willst wie sich ein Baby einer rauchenden Schwangeren fühlt nehm dir nen Strohhalm, knick ihn ein und versuche so zu atmen. Dann bekommst du zumindest davon einen Eindruck.

Zudem soll die Gefahr größer sein, dass diese Kinder später selbst abhängig werden.