Bluthochdruck, Müdigkeit und Unwirklichkeitsgefühl

Hallo,
hoffe es kann mir jemand weiterhelfen.:) Alles fing mit meinem Bluthochdruck vor ca. 4 Wochen an, im Krankenhaus hat man mir eine höhere Dosis verschrieben (nehme schon seit 2 Jahren wegen meinen schwachen, chronisch kranken Nieren Blutdrucktabletten, bin 20 Jahre alt). Der Bluthochdruck machte sich bemerkbar in dem mir bei der Arbeit immer schwindlig war und ich ein Unwirklichkeitsgefühl hätte, so als ob alles nicht real wäre und der Körper auch nicht zu mir gehört (ist schwer zu beschreiben und klingt auch blöd :'D). Begleitet von einer ständigen Müdigkeit, nein Erschöpfung. Dazu hatte ich immer Panikattacken, die auch Zuhause nicht besser wurden. Dann hat sich der Blutdruck wieder beruhigt (um 120/80). Bezügl. Symptome gings mir immer noch nicht besser, dachte das renkt sich schon ein, wenn ich die neue Dosis einige Zeit einnehme und der Körper sich an den niedrigen Blutdruck gewöhnt. Leider kam es anders: Zurzeit ist es ganz schlimm, habe vor zu einem Neurologen zu gehen und mich durchchecken zu lassen. Schilddrüse ist ok (nur eine Zyste, ist aber unter Kontrolle), Blut ok, Harn ok (soweit man mit meinen Nieren ok sagen darf)... weiß wirklich nicht mehr weiter. Kann fast nicht mehr unter Menschen, weil ich Angst habe zusammenzubrechen. Das unreale Gefühl hat mich vollstens unter Kontrolle, ist wie so eine Art Schwindel/Rausch, als ob ich unter Drogen bin (nehme keine Drogen, rauche nicht, trinke keinen Alkohol seit sicher 6 Wochen). Dann die ständige Müdigkeit, habe Mühe mit anderen Menschen zu sprechen, keine Lust auf irgendwas, nur Arbeiten und Schlafen. Dazu kommt jetzt auch eine Sehschwäche (trage Linsen, lt. Augenoptiker im Frühjahr war alles ok), hab Mühe beim Pc auf der Arbeit was zu lesen. In meinem Leben hat sich nichts verändert, alles ist ok und ich war früher sehr fröhlich und glücklich. Stress habe ich zurzeit nicht. Geht es jemanden ähnlich?

Antworten (11)

Bin gerade auf deinen "Hilferuf" gestoßen und da ich ähnliches durchmache, wollte ich gerne wissen, wie es dir in dieser, inzwischen wirklich langen, Zeit ergangen ist?
Ich würde mich sehr für dich freuen, solltest du erfolgreich bei deiner Suche nach Abhilfe gewesen sein.
Ganz liebe Grüße
Angelika

@Sophie

Genau das ist das Problem, wenn Menschen hoffnungslos sind, und nach jedem Strohhalm greifen, um sich wieder besser fühlen zu können! Es gibt sogar Scharlatane die versprechen, daß es Wundermittel gibt, die sogar Krebs heilen können. Ich habe auch einiges probiert, aber nur legale und pflanzliche Medikamente, die ich in der Apotheke bekommen habe. Es hat aber alles nichts geholfen! Es ist ein großer Markt mit den Gesundheitsprodukten, und ich möchte behaupten, daß auch einige Sachen aus der Apotheke durchaus nicht unbedingt sinnvoll sein müssen! Zumindest unterliegen sie aber einer gewissen Kontrolle, aber sie können natürlich einen Arztbesuch nicht ersetzen, da sollte man sich immer klar sein. Jetzt wo ich weiß, was mir fehlt, weiß ich, daß ich viel Geld verschwendet habe. Das wollte ich Dir nur nochmal mitteilen. Alles Gute wünscht Dir Santiano

@Santiano

Vielen Dank für deine liebe Nachricht. Koala33 hat mir noch keine Antwort gegeben - falls ich weiß, um welches Wundermittel es sich handelt, würde ich selbstverständlich meinen Arzt fragen, ob ich das überhaupt einnehmen darf. Überhaupt muss ich zuerst einmal wissen, um welches 'Mittel' es sich handelt. Sollte es pflanzlich sein (was es zu 99% sicher nicht ist) fände ich es OK. Ansonsten will ich auch lieber die Finger von solchen Medikamenten, vor allem aus dem Internet, lassen. Mich freut es aber sehr für koala33, dass er/sie glücklich damit ist. Der Wunsch, dass ich selbst wieder ohne Ängste leben kann, ist einfach so groß, da bin ich über jeden Ratschlag, über jeden Tipp dankbar. Natürlich würde ich niemals etwas einnehmen wovon mir meine Ärzte oder mein Verstand abratet. Danke dir für die nette, unterstützende Nachricht :-)

@Sophie

Entschuldige, wenn ich mich nochmal einmische, aber ich habe das Gefühl, das ganze scheint in eine falsche Richtung zu gehen! Ich würde mich an Deiner Stelle nicht so einfach auf irgendwelche Wundermittel verlassen! Im übrigen bin ich auch schon seit Jahren wegen Bluthochdruck in Behandlung, und selbst als dieser richtig eingestellt war, ging es mir auch noch immer schlecht! Solltest Du mittlerweile bereits Zugriff zu diesem Medikament aus den USA haben, würde ich auf jeden Fall nochmal in der Apotheke oder bei Deinem Arzt nachfragen, ob Du das so einfach einnehmen darfst. Ich kann Dir natürlich nichts verbieten, aber bei solchen "Wundermitteln" klingeln bei mir immer die Alarmglocken und das einzige, was sich dabei erholt, ist meistens das Bankkonto der Herstellers, also ich sage nur "Vorsicht".

@koala33

Liebe(r) koala33,
vielen Dank für deine Nachricht. Es tut so gut, von Gleichgesinnten zu hören. Bei mir hat sich seit meinem Post nichts geändert - im Gegenteil, es ist schlimmer geworden. Ich beneide dich, du kannst spazieren gehen - etwas, das für mich momentan unmöglich ist. Ich verbringe meine Tage (noch über eine Woche Urlaub zum Glück, Arbeiten wäre mit momentaner Verfassung schwierig, hab schon Bammel wenns wieder los geht) im Haus, putze und wasche ein wenig, koche für die Familie, die mich natürlich bestärkt und hinter mir steht. Rausgehen und Zeit für mich haben und nachdenken kann ich nicht. Hab andauernd mein Handy bei mir, muss immer was zu tun haben, wehre mich so gehen die Einsamkeit bzw alleinige Zeit für mich. Wenn es draussen dunkel wird werden meine Ängste stärker und der Blutdruck ist trotz 16mg Blopress wieder oben. Letzte Messung vor ca. 5 Minuten: 160/110 - und das im Ruhezustand. Habe 2 Jahre bereits Blopress 8mg genommen, hat nie was gefehlt. Dann eben der schlimme andauernde Blutdruckanstieg, die Ärzte gaben mir Exforge zum Probieren für 2 Wochen, Blutdruck war super aber mir gings sehr dreckig (Nebenwirkungen). Also wieder retour zu Blopress, dafür doppelte Dosis. Nehme jeden Tag um 12:00 Uhr 16mg. Abends/vormittags ist der Blutdruck eher hoch, nachmittags nach der Einnahme geht es ein wenig besser. 125/80 manchmal auch viel niedriger. Wo ich wieder zu Blopress gewechselt habe gings kurze Zeit bergauf weil die Nebenwirkungen von Exforge weg waren, aber jetzt nach 2 Wochen Blopress gehts mir halt - ich denke psychisch - nicht mehr gut. Das mit dem Reizdarm hab ich auch. Am schlimmsten sind einfach diese Angstzustände. War heute mal außer Haus bei einer Apotheke für 5 Minuten - das war mir schon zu viel, danach war ich richtig fertig. Die vielen Menschen, Eindrücke usw.
Bitte entschuldige den langen Roman, aber es tut gut sich mal alles von der Seele zu schreiben, weil es einfach so unverständlich ist. Wie bei dir ist bei mir auch alles OK, Familie ist mein größter Halt und alles für mich, Freunde, Arbeit, Katze und sonst auch alles OK. Ich würde meine Ängste gerne verstehen wollen, kann und will es aber nicht. Ich bin so eingeschränkt, wie soll das bloß weitergehen?
Darf ich dich fragen, welches Mittel aus den USA das ist? Falls du nicht öffentlich darüber reden willst, könnten wir im Fall auch Emails austauschen. Würde mich sehr freuen bald von dir zu hören :-) (Und bitte entschuldige den laaangen Text)

Bluthochdruck, Müdigkeit etc.

Hallo Sophie,
Deine Schilderung kommt mir sehr bekannt vor. Mir ging es ähnlich. Der hohe Blutzdruck war bei mir auch einige Jahre ein Problem. Allerdeings gibt es dafür verschiedene Ursachen. Er kann durch entsprechende Gefäßschäden, also Ablagerungen usw. bedingt sein, oder chronisch wie bei mir. Wir haben das in der Familie. Alle meine Brüder habe deutlich erhöhten Blutdruck und sind mit Medikamenten eingestellt. Das fing so um das 30. Lebensjahr an.
Die anderen beschriebenen Symptome wie Beklemmungen, Hitzeschübe bis hin zu dem Gefühl irgendwie die Welt von aussen zu sehen, habe ich erst in Zusammenhang mit dem Blutdruck gesehen, was sich aber nicht bestätigen lies. Dazu kamen Angstzustände ohne erkennbaren Anlass. Dazu gesellte sich dann noch ein Reizdarm. Kein Arzt konnte sagen wo die Ursache liegt. Dann wurde eine Ausschlussdiagnostik durchgeführt. Von Darmspiegelung über große Blutbilder und Neurologe, es wurde nichts gefunden. Also konnte es eigentlich nur eine Sache der seelischen Verfassung sein. Mir ging es eigentlich gut, Familie, Kind, Hund, Haus guter Beruf, also kein Grund zur Klage. Es wurde aber immer schlimmer. Ich ging morgens 1 Stunde im Wald spazieren bevor ich mich zur Arbeit begab. Nach einigen Gesprächsstunden beim Psychologenwurde es leicht besser aber es war immer noch ein Rauf und Runter.
Im Februar habe ich dann nach Alternativen gesucht. Ich bekam einen hinweis auf ein neues Produkt aus USA das im Internet verkauft wird. Inzwischen haben sich meine Angstgefühle und Schweissausbrüche sowie der Darm nach und nach aufgelöst. Der positive Nebeneffekt war das mein Blutdruck sich so weit einrenkte dass ich statt vorher 3 Tab. am Tag nur noch eine halbe nehme. Auch die Körperspannung ist wieder top und ich bin schon morgens gut drauf und das hat mir eine neue Lebenqualität gegeben.Das hat ca. 5 Monate gedauert, wobe am Anfang schon nach 2 Wochen eine Verbesserung da war. lg. Koala33

@Sophie

Meine "kleine Auszeit" dauert jetzt bereits 6 1/2 Monate! Ganz sicher aber ist mein Krankheitsbild viel ausgeprägter und vielschichtiger als bei Dir! Man hat mir ohne Widerspruch eine 5 - wöchige Reha bewilligt, das soll in der heutigen Zeit schon was heißen! Ich bin ein medizinischr Laie, trotzdem kann ich nur wiederholen: Wenn es Dir merkwürdig vorkommt und nicht besser wird, frag zumindest mal Deinen Hausarzt, ob es psychisch sein könnte. Ich bin sehr froh, daß ich eine Reha bekomme, obwohl ich noch nie so lange von zu Hause weg war. Wenn Du magst, kannst Du mir gerne schreiben, wie es bei Dir weitergeht. Liebe Grüße von Santiano

@Santiano

Hallo Santiano,
vielen lieben Dank für deine nette Nachricht. Ich kann dich gut verstehen, habe auch eine kurze Auszeit von der Arbeit gebraucht. Ich hab allerdings mehr das Problem, dass mir bei größeren Menschenmengen oder wenn ich an der Supermarktkasse bin oder am schlimmsten wenn ich alleine wohin spazieren muss und Zeit zum Nachdenken habe immer schwindelig wird und dann setzt dieses unwirkliche, unreale Gefühl ein. Schlafprobleme hatte ich auch, das hat sich zum Glück wieder gebessert. Ich hoffe, ich schaffe es ohne Medikamente aus diesem Loch :-(
Suizidgedanken habe ich nicht, und ich wünsche mir dass es auch dir wieder besser geht. Das Leben kann so wahnsinnig schön sein, wenn einem die Psyche nicht mal eben dazwischenfunkt.
Danke nochmals für deine Nachricht, ist schön zu hören, dass man mit solchen 'Problemen' nicht alleine ist. :-)
Ganz liebe Grüße und alles Gute,
Sophie

@Sophie

Hallo Sophie, ich fürchte, es wird jetzt ein kleiner Roman werden, ich werde versuchen, es nicht allzu ausführlich zu schreiben. Also, schlecht Schlafen tue ich schon seit Jahren. Dann habe ich gemerkt, daß mit oft übel wurde und ich manchmal ein Gefühl von Gummibeinen hatte, wenn ich mich aufgeregt habe. Es kamen dann Schwindel und Ohrgeräusche, erst nur manchmal, dann ging es zeitweise nicht mehr weg. Auch Schwächegefühl, Energielosigkeit und Panikattacken durch nächtliches Herzrasen! Viele Untersuchungen bis ich zum Psychologen kam! Nehme jetzt abends Psychopharmaka, damit ich wieder einen Schlafrythmus kriege und habe auch Tropfen, wenn ich Panikattacken am Tage habe! Hört sich gruselig an, hilft aber etwas, den es gibt auch Phasen, wo es mir einigermaßen gut geht und ich auch was erledigen kann, obwohl arbeiten im Moment nicht drin ist! Lange Spaziergänge gehen im Moment nicht und ich bin schnell aggro, wenn mir z. B. Leute vor die Füße laufen. Ich habe eine Reha beantragt und gute Chancen, daß sie genehmigt wird. Zum Glück habe ich keinerlei Suizidgedanken und meine Psychologin macht mir viel Hoffnung, daß man noch was tun kann, aber eine längere Auszeit vom Beruf muß leider sein! Ich kann Dir nur raten, geh zum Arzt bevor es zu schlimm wird, ich habe vieles falsch gedeutet bzw. nicht erkannt, habe mich auch mit einem Arzt total überworfen, weil er kein Verständnis für mich hatte! Ich hoffe, wieder von Dir zu hören und verbleibe mit lieben Grüßen, Santiano

@Santiano

Vielen lieben Dank für deine Nachricht. Ich habe ehrlich gesagt auch schon so etwas gedacht, hab den ganzen Sommer durchgearbeitet (6 Tage 9-10 Stunden pro Tag), jetzt hat das Hotel zu und wir haben keinen Stress mehr. Außerdem habe ich ab Sonntag Urlaub für 2 Wochen, das Unwirklichkeitsgefühl wird aber immer stärker. Kann nicht spaziern gehen oder einkaufen oder ausgehen, weil mir dauernd schwindelig wird und ich Panikattacken bekomme, vor allem bei großen Menschenmengen. Welche Symptome hattest du, wenn ich fragen darf?
LG und vielen Dank,
Sophie

@Sophie

Liebe Sophie, hast Du mal die Möglichkeit in Erwägung gezogen, daß Du unter einem Burnout leiden könntest? Ich hatte/habe ähnliche Symptome, hatte es allerdings wegen meines Alters auf die Wechseljahre geschoben. Nachdem ich gefühlte 100 Ärzte besucht hatte, hat mich meine neu Hausärztin zum Psychologen geschickt, und damit scheinbar genau ins Schwarze getroffen. Bei mir wurde ein Burnout und eine Depression festgestellt. Denke nicht, daß junge Menschen das nicht bekommen können. Bei mir geht es immer auf und ab, an einem Tag denke ich, daß es jetzt endlich besser wird, am nächsten Tag fühle ich mir wieder kraftlos. Ich will Dir durchaus keine Panik machen, würde es aber mal untersuchen lassen! LG Santiano

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