Chance trotz Leberzirrhose?
Hallo liebe Forenmitglieder,
mein Freund (55) hat eine Zirrhose seit ca 10 Jahren (mindestens 7 Jahren). Er hat vor ca 5 Jahren mit Trinken komplett aufgehört und ist seit 2 Jahren seine Hep. C los. Er braucht täglich Lactulose und ist mit Polamedon substituiert. Und Rauchen kann er nicht lassen, obwohl er im Krankenhaus ca 2 Wochen am Stück nicht geraucht hat. Aber von Natur aus hat er ein gutes Immunsystem, wird selten krank und bei der letzten Darmspiegelung war auch alles okay. Er ist nur manchmal komisch im Kopf und hat immer mal wieder Wasser in den Beinen gehabt und muss dagegen auch Tabletten nehmen. Im Februar 2017 hatte er ein Erysipel an einem Bein, ausgelöst durch einen Sturz. Er musste 2 Wochen ins Krankenhaus und wir waren so froh, dass er das Bein behalten durfte, obwohl er sich zuerst so gewehrt hat gegens Krankenhaus. Und jetzt ist er seit über einer Woche wieder krank. Fieber, Blut im Urin, Müdigkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, das hatte er noch nie. Vor allem das Brechen, Fieber am ganzen Körper und natürlich das Blut, so hab ich ihn noch nie erlebt. Wahrscheinlich steckt bei diesen Symptomen dahinter eine Nierenentzündung, aber er wollte nicht zum Arzt, weil er Angst hatte. Das mit dem Blut war auch schon vor 3, 4 Wochen vorübergehend da, da hat er auch Antibiotika bekommen. Es war dann aber weggegangen. Seit Sonntag jetzt sind die Symptome alle weg, nur die Müdigkeit ist sehr stark, wobei ich nicht zu 100 Prozent ausschließen kann, dass er Beruhigungsmittel o. Ä. genommen hat/nimmt. Und seit Montag dieser Woche sind beide Beine/Füße dick geschwollen. Ich habe große Angst um ihn und weiß nicht was man jetzt tun sollte. Vielleicht übertreibe ich auch wie so oft. Ich denke darüber nach, dass wir uns mal ernsthaft mit dem Thema Leberspende beschäftigen sollten. Kann es auch wieder bergauf gehen? Ist es zu spät? Kann man die Erysipel-Auslöser komplett loswerden? Wir - und vor allem er selbst- haben doch alle größeren Ursachen beseitigt, die gefährlich sind, also Alk und Hep C. Und sein Arzt hat mal gesagt, wenn er mit Trinken aufhört, kann er richtig alt werden. Damit meinte er doch nicht 55 Jahre. Bisher ist alles immer wieder gut gegangen mit ihm, aber ich hab einfach schlimme Angst. Gestern hab ich ihm vorgeworfen wieder Tabletten genommen zu haben, weil er so drauf war, als wäre es so. Vielleicht hab ich auch recht, er hat es aber abgestritten. Eigentlich kann ich es direkt an seiner Stimme und Laune erkennen. Und wenn er tatsächlich keine genommen hat und er trotzdem so ist jetzt, dann mach ich mir richtig Sorgen. Am liebsten würde ich ihn mal für ein paar Monate ins Krankenhaus bringen. Da würde es ihm schlagartig besser gehen, aber er will nichts in diese Richtung. Er lebt in einem Land, wo wirklich jeder Mensch sehr gut medizinisch versorgt werden kann, wenn er will und er will es nicht wahrnehmen. Ich weiß aber nicht was ich ohne ihn überhaupt noch soll.
Liebe Grüße
Tischtuch