Diazepam
Liebe Ramona,
ich bin 46 Jahre alt und war fast 15 Jahre abhängig von Diazepam. Es begann mit einem Todesfall in der Familie, später fand ich ständig neue Gründe, das Medikament weiter zu nehmen. Kinder, Job, Stress etc. Leider gibt es Ärzte, die das Medikament immer weiter verschreiben, ohne sich die Krankenakte genauer anzusehen.
Ich merkte, ich muss einen Entzug machen und befürchtete, diesen nur stationär machen zu könne. Auch googelte ich "Diazepamentzug" und las die verheerendsten Dinge. Unmöglich stand da, schlimmer als Heroin, ich hatte nicht den Mut den Entzug anzugehen als ich das las.
Mit Hilfe eines zweiten Arztes, der fantastisch ruhig geblieben war als ich ihm von meinem Problem erzählte, und meines Lebensgefährten gingen wir die Sache an.
Die erste Woche war schwierig, doch eher weil ich total unruhig war, der körperliche Entzug war nicht wirklich tragisch und ist auszuhalten. Ich nahm Doxepin und ein blutdrucksenkendes Mittel (dieser war erwartungsgemäß sehr hoch). Diese beiden Medikamente wurden im Laufe der folgenden 2 Wochen abgesetzt und heute, fast 4 Monate später hat der Spuk ein Ende.
Ich muss aber auch sagen, dass der sanfte Druck meines Lebensgefährten sehr geholfen hat, da man doch hin und wieder überlegt, einfach wieder eine Nacht durchzuschlafen und eine Tablette zu nehmen. Er half mir sehr.
Geh es einfach an. Du schaffst es. Es ist kein Spaziergang, aber es ist machbar. Trau es dir zu und such dir einen Arzt von dem du weisst, er reagiert nicht übertrieben. Dann klappt es. Panik oder Panikmache sind hier definitiv fehl am Platz.
Ich wünsche dir viel Erfolg!!!!!