Eifersucht in offener Beziehung

Seit 4 Jahren sind wir (beide f/f und Mitte 20) zusammen, seit knapp einem Monat verheiratet und seit 2 Wochen leben wir in einer offenen Beziehung.
Das Thema haben wir schon zu Beginn unserer Beziehung angeschnitten.
"Was wenn ich mal jemanden treffe, den ich echt attraktiv finde?"
"Was wenn ich mal mit einem Mann schlafen will?", diese und viele andere Fragen haben wir uns gestellt und uns immer wieder gesagt: Ja, das ist doch okay.

Nun ist es offiziell soweit und der erste Schritt für eine offene Beziehung ist getan: Wir chatten mit weiteren potentiellen Partner!

Aufregend und neu ist das alles, und wir freuen uns füreinander. Das Gefühl jemand neues kennenzulernen, der einen mag, ist unbeschreiblich schön. Wir hatten schon ganz vergessen, wie sich das anfühlt.

Nun habe ich leider etwas "Pech" mit meinen Date, da wir bisher noch keine Zeit füreinander gefunden haben, um uns zu treffen und das auch nicht so schnell passieren wird...

Bei meiner Frau sieht das ganze anders aus.
Das erste Date ist schon vorbei: Treffen im Café und Spaziergang im Park, inklusive leidenschaftliches Küssen und rumgefummel.

Sie kam heim und hat mir ganz aufgeregt und freudig alles erzählt... Und *boom *, plötzlich ist es wie eine Faust in den Magen, ein Kloß steckt im Hals, und mir ist zum heulen. Eifersucht macht sich breit, und all die Selbstzweif und Verlustängste, die sich in den letzten 4 Jahren brav klein gemacht haben, kommen hoch: Alle auf einmal, volle Drõhnung.

Sie versichert mir, dass ich immernoch die Nr. 1 bin, das wertvolles und wichtigste in Ihrem Leben, und ich nur 1 Wort sagen brauche, um alles zu beenden (oder eine Pause einzulegen), sie würde direkt jeden abschießen.

Aber das macht die Sache nicht besser
... Ich will nicht der "Spielverderber" sein, und jetzt wieder Verbote und Regeln aufstellen, die wir einvernehmlich abgelegt haben.
Ich will mich der Eifersucht nicht hingeben, und mich von ihr bestimmen lassen...
Die Alternative ist allerdings alles andere als schön...

Das nächste Treffen für meine Partnerin steht schon bevor: Mittwoch Abend, bei ihm zu Hause, zum Zweiten Date. Ein etwas längerer Fahrweg wird dafür in Kauf genommen, um zeitlich nicht in Stress zu geraten bleibt sie über Nacht.

Und ich?
Kann seitdem kaum noch schlafen, weine jede Minute, die ich daran denke... Habe Magenkrämpfe, renne ständig auf Klo, und so ganz allgemein fühle ich mich, als müsste ich mich die ganze Zeit übergeben...

Ich mache "gute Miene zu bösem Spiel", denn ich will nicht dass mein Partner sich sorgt und ein schlechtes Gewissen hat. Ich will ihr nicht die Treffen ruinieren, aber ich kann mich gerade auch nicht freuen, so sehr ich das auch möchte.

Und schließlich führt das zu einem noch schlechteren Gefühl, weil ich nichts davon akzeptieren will...

Radikale Selbstaufopferung betreibe ich, angetrieben von mehr Selbstzweifeln und Verlustängsten...
Was wenn sie mir tief im Inneren nicht verzeihen kann, dass ich ihre "zweite Beziehung" ruiniert habe und sie wieder "einsperren" will?
Und sowieso, WILL ich doch die offene Beziehung doch trotzdem, aber mein Körper, mein Kopf und mein Herz, wollen das nicht einfach so akzeptieren.

Was tun?

Antworten (3)

Es geht mir genau gleich wie dir... mein Freund und ich haben eine offene Beziehung, weil wir das beide zu Anfang so wollten. Aber jedes Mal, wenn ich weiss dass er Sex haben wird oder er mir erzählt, dass er Sex hatte fühle ich Eifersucht. Und ich habe ja auch ab und zu mal ein Date, und eigentlich ist es auch gut so. Aber trotzdem fühle ich mich beschissen, auch wenn ich es ihm sage dass ich was hatte. Das hat etwas nachgelassen, aber nicht das Gefühl der Eifersucht. Und ich weiss, dass es falsch ist, dass es mir nicht gut tut. Und dass er das braucht, die Abwechslung, die Möglichkeit sich so auszuleben. Und mir tut es auch gut. Und doch habe ich noch nicht herausgefunden, was ich tun kann, um dieses Gefühl anzunehmen. Denn loswerden kann ich es wohl nicht. Eifersucht ist ein normales Gefühl, und es hat auch Platz in der Beziehung. Weil er mir wichtig ist, weil ich Angst habe ihn zu verlieren. Aber es soll nicht meinen Alltag bestimmen. Wie bist du in der Zwischenzeit damit umgegangen?
LG Mario

Hallo, ja am Anfang ist es schwer! Lass sie machen und mit der Zeit wirst du dich daran gewöhnen! Verlieren kannst du jede Partnerin, ob sie es macht oder nicht! Wenn du etwas liebst, lass es ziehen! Kommt es zurück, ist es deines, kommt es nicht zurück ist es nie deines gewesen!

Hey du,

vielen, die eine offene Beziehung anstreben geht es, zumindest anfänglich, so wie dir.
In gewisser Weise kann ich deine Bedenken auch nachvollziehen, allerdings würde ich vermuten, dass es sich bei deinen Bedenken nicht um dein wahres Empfinden handelt. Wie du schon selbst geschrieben hast, möchtest du deiner Frau nicht wieder die altbekannten Regeln aufzwingen. Das ist auch gut so. Dein Unwohlsein und deine Bedenken hast du nur, weil dies für dich und auch deine Frau eine ganz neue Erfahrung darstellt.
Gehe einfach Mal tief in dich und vertraue auf deine Frau, die dir ja angeboten hat, das ganze sofort zu beenden. Anstatt dir Sorgen zu machen, freu dich für deine Frau, dass sie so schöne Erfahrungen mit ihrem Partner sammeln kann. Und freu dich für sie, wenn sie dir davon berichtet.
Apropos, mittlerweile sollte das zweite Treffen deiner Frau und ihres Partners ja schon passiert sein oder? Wie ist die Situation jetzt?

LG Birgit

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