Ich bin von meinem Mann nur noch genervt
Hallo ich bin neu und weiß nicht wirklich weiter. Deshalb bin ich jetzt in diesem Forum.
Hintergrund: Ich bin 51 und mein Mann wird im November 62 Jahre. Grundsätzlich ist er ein Mensch, der immer mehr unzufrieden wird. ewig über sein Alter lamentiert und immer nur alles negativ beurteilt. Das wird meiner Meinung nach immer schlimmer. Er spricht fast nur noch davon, wie besser es doch früher alles war.
Ich bin voll berufstätig und mein Mann bekommt Arbeitslosengeld und dazwischen immer wieder Krankengeld, da er gesundheitlich Rückenprobleme hat und "angeblich" nicht mehr arbeiten kann. Er schraubt nebenbei bei uns am Haus in der Garaagerum und verkauft Rollerteile. Das macht er als Nebengewerbe.
Wir sind seit 12 Jahren verheiratet und es war schon oft schwierig- Meine beiden Kinder (16 und 20) sind nicht von ihm und es gab oft Streit bezg. der Erziehung.
was mich schon immer bzw. immer wieder gestört bzw. genervt hat:
1. das Körperhygiene nicht so ernst genommen wird und ich immer drauf achten muss, dass er regelmäßig duscht. Was wiederum ihn wohl manchmal nervt. Ich meinte, bei 30 Grad im Sommer z.B. muss ich einen erwachsenen Menschen doch nicht erinnern, dass er abends mal duscht...
Zähne werden innerhalb von 10 Sekunden geputzt. die können kaum sauber sein.
Aber ich darf dazu nichts sagen, dann ist er beleidigt und wir haben Streit.
2. seine Essmanieren. Ich habe das Gefühl, dass wird immer schlimmer je älter er wird. Er schlingt einfach nur, nimmt riesen große Bissen in den Mund, so dass ihm fast schon wieder alles rausfällt. er ist immer der erste, der fertig ist und ist auch noch stolz drauf. Man kann echt nicht hinsehen, wie er isst....
Wenn ich was dazu sage werde ich blöd angemacht von ihm, ich bin angeblich total pingelig und es ist schlechte Stimmung. Also halte ich den Mund und schau nicht hin
3. Er vergisst alles, was ich sage. Ich muss ständig alles wiederholen. Er weiß schon oft zwei Stunden später nicht mehr, was ich z.B. auf eine Frage von ihm geantwortet habe. Auch oft organisatorisch was die Familie betrifft. etc.,
Das wird auch immer schlimmer. Entweder ist es Alzheimer oder einfach nur Desinteresse...
sage ich etwas dazu, gibt es auch hier wieder Streit.
4. unser Leben ist ein einziges vorgeplantes Leben. Von Montag bis Freitag arbeiten Zur selben Zeit essen. Freitags abends ein Bier trinken gehen für eine Stunde. Samstagmittags in die Stadt in die Stadt. Sonntags muss unbedingt am Nachmittag irgendwas gemacht werden. Ach bei schlechtem Wettern. Und meist wird dann nur irgendwohin gefahren, um sich dort wieder hinzusetzen und einen Kaffee oder so zu trinken. Hauptsache weg von zu Hause.
Natürlich unternehme ich auch gerne mal was. Aber ich muss nicht zwangsweise jeden Sonntag weg wenn gerade mal nichts anliegt. Ich kann auch mal einen gemütlichen Tag auf der Couch machen oder am Wochenende Zeit für meinen Garten aufwenden.
Alles in allem bin ich irgendwie momentan so allem überdrüssig, dass ich am liebsten abhauen würde. Einfach nur mal einen Abstand zu ihm bekommen, weil ich total genervt in und er das auch merkt. Ich konnte immer wieder alles ganz gut unterdrücken und so tun als wenn alles o.k. ist. Aber momentan funktioniert das nicht.
Sexuell läuft seit Jahren nicht mehr viel. Ich kann nicht mit jemanden tollen Sex haben, an dem mich so viel stört und über den ich mich immer aufrege und wegen der vielen Dinge, die ich gezwungen werde sie zu erdulden.
Auch fühle ich mich sehr unfrei bezüglich meiner Entscheidungen. Es gibt z.B. sehr viel Unfrieden und Probleme mit meiner 20j. Tochter, die vor 2 Jahren ausgezogen ist. Die Situation belastet mich sehr, da es mein Kind ist und der Kontakt mittlerweile seit 4 Monaten abgebrochen ist. Meinem Mann kommt das sehr gelegen, da er keine Lust mehr auf sie hat und sie auch nicht mehr sehen will. Ich darf nicht mal mehr über sie sprechen, dann gibt es sofort Theater und schlechte Stimmung.
Zusätzlich ist im Dezember noch meine Mutter gestorben. Auch hier wird erwartet, dass ich so langsam mit meiner Trauer fertig sein müsste.
ich bin also ziemlich allein mit meinem Schmerz und meinen Problemen.
Auch aus Rücksicht auf meine 16j- Tochter versuche ich immer die Stimmung erträglich zu halten.
Frage: wie kann ich meine Lebensumstände bzw. meine Partnerschaft ändern, damit ich wieder glücklich werde?